Demenz-Fachbuch trifft auf große Resonanz im Land

Merzig · SZ-Serie Vor Jahr und Tag: Hausbacherin reist als gefragte Expertin zu vielen Lesungen

In Praxis und Theorie beschäftigt sich die Leiterin der in Haustadt ansässigen Ambulanten Hospiz- und Palliativzentren (AHPZ) für die Landkreise Merzig-Wadern und Saarlouis des Caritasverbandes Saar-Hochwald, Karin Jacobs, mit dementen sowie schwerstkranken und sterbenden Menschen. Die SZ berichtete vor einem Jahr unter der Überschrift "Auszeichnung für Demenz-Fachbuch" über die in Hausbach wohnhafte examinierten Krankenschwester sowie Palliativ- und Demenzfachkraft, die sich auch als Autorin des praxisorientierten Fachbuches "Halt finden, wenn alles zu entgleiten droht - Welche Bedeutung hat Spiritualität für Menschen mit Demenz" einen Namen gemacht hat und mit dem Hildegard-Teuchel-Preis ausgezeichnet wurde.

Dieser ist nach der Österreicherin Hospizpionierin benannt und wird alle zwei Jahre für außerordentliche wissenschaftliche Leistungen und innovative Projekte in der Hospizarbeit und Palliative Care vergeben. Die AHPZ-Leiterin Jacobs hat den berufsbegleitend besuchten Internationalen Universitätslehrgang Palliative Care/MAS an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt/Wien/Graz, der IFF-Fakultät für interdisziplinäre Forschung im Institut für Palliative Care und Organisations-Ethik erfolgreich abgeschlossen und bekam für ihre von 28 eingereichten Arbeiten den ersten Preis.

Wie sehen die darauf basierenden Aktivitäten nun ein Jahr später aus? Im Gespräch berichtet die erfolgreiche Autorin, dass sie im Jahre 2016 einige Male mit ihrem Fachbuch zu Lesungen unterwegs war. So unter anderem in der Bücherhütte Wadern, bei den Saarbrücker Hospizgesprächen, in der Kirchengemeinde Schiffweiler, bei ehrenamtlichen Hospizhelfern des Caritasverbandes sowie beim Pflegekräftebetreuungsverein in Saarbrücken und auch im Dorfarchiv ihres Heimatortes.

Von den Lesern des Buches gab es viele positive Rückmeldungen wie: "Ich habe die Angst vor Demenz verloren", "Nun kann ich meine Mutter besser verstehen", "Ohne Fernsehen kann ich besser einschlafen" und "Wenn ich das Buch vorher gelesen hätte, wäre mir während der Pflege einiges leichter gefallen" und dergleichen.

Auch die Lesungen in der Bücherhütte und bei den Hospizgesprächen vor vollem Haus fanden eine große Resonanz, ebenso zwei Interviews in der Caritas-Zeitung "Sozialcourage" und im Bundeshospizanzeiger.

"Die Themen Demenz und Hospiz werden immer mehr akzeptiert und die Nachfragen werden größer. Viele Besucher von Veranstaltungen hierzu sind selbst durch Angehörige betroffen und viele Kirchengemeinden sehen hier zu helfen als christlichen Auftrag. Es sind bereits Gruppen entstanden", sagt Jacobs. So gibt es einen Kursus mit fünf Terminen zum Thema "Begleitung von Demenzkranken in der letzten Lebensphase."

In den Kreisen Saarlouis und Merzig-Wadern sind acht hauptamtliche und 180 ehrenamtliche Hospizhelfer tätig, die zu Hause, in Pflegeheimen oder Krankenhäusern wirken. Sie treffen sich einmal im Monat treffen. Der AHPZ arbeitet mit den Krankenkassen, Hausärzten, Pflegediensten zusammen.

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