Das Wohl der Patienten im Auge

Merzig · Die Spende in Höhe von 4280 Euro wurde möglich, weil Chefarzt Dr. Peter Henkel zu seinem 60. Geburtstag um finanzielle Unterstützung der Palliativstation anstelle von Geschenken gebeten hatte.

 Der Vorstand des Fördervereins des Klinikums bedankt sich für die Spende (von links): Lutwin Scheuer, Frank Jakobs, Dr. Peter Henkel, Werner Lauer, Wolfgang Reiter, Siegfried Eckert. Foto: Michael Rauch

Der Vorstand des Fördervereins des Klinikums bedankt sich für die Spende (von links): Lutwin Scheuer, Frank Jakobs, Dr. Peter Henkel, Werner Lauer, Wolfgang Reiter, Siegfried Eckert. Foto: Michael Rauch

Foto: Michael Rauch

"Es ist mir in Zeiten von knappen Kassen ein großes Anliegen, besonders die Palliativstation zu unterstützen", sagte Chefarzt Dr. Peter Henkel, in einer Vorstandssitzung des Fördervereins SHG-Klinikum und Seniorenzentrum. Zu dieser Sitzung wurde eingeladen, weil sich der Vorstand für die großzügige Spende in Höhe von 4280 Euro bedanken wollte. Peter Henkel feierte jüngst seinen 60. Geburtstag und bat seine Gäste, anstelle von Geschenken einen Geldbetrag für Anschaffungen in der Palliativstation zu spenden, deren Chef er auch ist. Das es am Ende so viel geworden ist, überraschte Henkel und erfreute den Vorsitzenden Werner Lauer und den gesamten Vorstand.

Denn durch diese Geldspende war es dem Förderverein möglich, sechs Fernsehgeräte mit Kopfhörern sowie zwei Fischaquarien für die Palliativstation zu kaufen. "Es ist uns eine Herzensangelegenheit, uns persönlich bei Ihnen für Ihr außergewöhnliches Engagement zu bedanken", formulierte Lauer die Dankesworte an den Chefarzt der Inneren II im Merziger SHG-Klinikum. Der nahm sie gerne entgegen und machte deutlich, warum die Palliativstation ihm so am Herzen liege. "Dort kommen Menschen hin, die sehr schwer erkrankt sind und die eine besondere Pflege erhalten müssen", so Henkel. Neben dem erhöhten Pflegebedarf müsse das Umfeld, in dem sich die Patienten bewegten, so sein, dass sie sich dort wohl fühlten und es dadurch einfacher werde, den Gesundheitszustand zu verbessern.

In diesem Zusammenhang machte Henkel deutlich, dass eine Palliativstation nicht mit einem Sterbehospiz verwechselt werden dürfe. "Hier kommen kranke Menschen nicht hin, weil sie in naher Zukunft sterben müssen", erläuterte Henkel. Vielmehr gehe es darum, durch intensive Pflege und medikamentöse Behandlung kurzfristige Verbesserungen des Gesundheitszustandes hinzubekommen. In aller Regel könnten die Patienten nach dem Aufenthalt in der Station wieder in ihr häusliches Umfeld zurückkehren. "Damit erreichen wir für die Patienten eine höhere Lebensqualität", betonte Henkel. Auf einer Station im normalen Klinikbetrieb seien diese Erfolge nicht zu erreichen.

Aber auch die Mitarbeiter der Palliativstation würden besonders gefordert. Deshalb richtete Lutwin Scheuer, er ist Personalratsvorsitzender und als Vertreter der Mitarbeiter Mitglied des Vorstandes, an den Fördervereinsvorstand die Bitte: "Wir müssen die Mitarbeiter der Palliativstation im Blick behalten. Sie gehen oft an ihre physischen und psychischen Grenzen und darüber hinaus." Deshalb sei es notwendig, sie in gewissen Abständen zu betreuen und zu beraten. Der Fachbegriff hierfür heiße "Supervision". So genannte Supervisoren würden intensiv mit den Mitarbeiten arbeiten und unter anderem mit ihnen Ziele formulieren. Diese Supervisoren würden jedoch sehr viel Geld kosten. Geld, das ein Krankenhausträger in der heutigen Zeit nicht mehr bereitstellen könne.

Deshalb hofft Lutwin Scheuer, dass in naher Zukunft die Möglichkeit bestehe, wenn der Förderverein des Klinikums wieder über einige Spendengelder verfüge, eine solche Maßnahme für die Mitarbeiter zu finanzieren. Gespendet an den Förderverein haben aber auch noch andere. So stellt die Sparkasse Merzig-Wadern jährlich rund 8000 Euro zur Verfügung. Damit werden unter anderem Babyschlafsäcke finanziert. Einen solchen Schlafsack bekommt jede Mutter, die im Merziger Klinikum ein Kind auf die Welt bringt. "Diese Schlafsäcke sind so konstruiert, dass sie die Gefahr des plötzlichen Kindstodes erheblich verringern", hebt Sparkassendirektor Frank Jakobs hervor.

Ein Dankeschön gab es auch für Monika Reichert. Sie organisiert in Merzig die Messe "Einheit. Gesundheit - Heilen - Wohlfühlen". Sie spendet dem Förderverein immer die Eintrittsgelder. Reichert überwies in diesem Jahr einen Betrag in Höhe von 1100 Euro. "Mit diesen und weiteren Spendengeldern konnten in diesem Jahr noch ein Patientenmonitor für die Intensivstation angeschafft werden, ein weiterer Holzpavillon und eine Sitzbank für die Außenlagen des Seniorenzentrums", verkündete Werner Lauer, Vorsitzender des Fördervereins, stolz.

Investitionen, die nur getätigt werden könnten, weil es einen Förderverein gebe, der Spendengelder einsammele, aber vor allem es Spender gebe, denen das Klinikum in Merzig am Herzen liege.

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