Das neue Schuljahr begann mit einem Riesenfest

Merzig · Der Sommer in Katar ist sehr heiß, nicht mit deutschen Maßstäben zu vergleichen. "Natürlich habe ich nach dem ersten Schuljahr Erholung gebraucht, die Ferien waren aber auch geprägt von der Suche nach geeigneten Lehrkräften und Erzieherinnen und Erziehern. Das ging bis zur letzten Minute vor Schulbeginn", erzählt der gebürtige Merziger Dirk Dillschneider, der seit August 2015 als Schulleiter an der internationalen Schule in Doha arbeitet.

"Neue Lehrkräfte werden von uns im Rahmen einer ersten und zweiten Vorbereitungswoche über das Leben und Arbeiten in Katar informiert. Hier wird ein Rundumpaket von uns angeboten. Wir buchen das Hotel, den Flug, müssen uns um die Arbeitserlaubnis kümmern, Konto eröffnen, Gesundheitsprüfung und vieles andere mehr. Das Aufenthaltsverfahren ist ein langwieriger Prozess", berichtet der Studienrat weiter. "Die deutschen Behörden benötigen allerdings auch ihre Zeit, um so manches Zeugnis zu beglaubigen."

Kaum startete die Schule aber in diesem Jahr, begannen im September nach seinen Worten die "Eid Al Adha"-Festtage in Doha. Dieses Opferfest zählt zu den ganz großen Festivitäten im Kalender des Islam, es wird hier in Doha ähnlich gefeiert wie Weihnachten bei uns, und das Emirat erweiterte kurzerhand die Ferien um zwei weitere Tage. "Eine tolle Gelegenheit für die neuen Lehrkräfte, Katar kennenzulernen. Auch, wenn die Temperaturen Anfang September die 40-Grad-Marke locker überschreiten und auch nachts noch halten", berichtet der Merziger über seine Erfahrungen in dem Land.

Aber vorher wurden nach Dillschneiders Bekunden die 40 Erstklässler zunächst vom Kindergarten verabschiedet und dann in die Klassen 1A und 1B eingeschult. "Dazu darf die traditionelle Cake-Cutting-Ceremony einfach nicht fehlen", sagt Dirk Dillschneider, der seit August 2015 "Chef" eines Unternehmens ist, so sieht er sich.

"Die neuen Lehrerinnen Marita Clasen, die zuvor in Namibia unterrichtete und ihre Kollegin Susanne Orlamünder, die auch schon Erfahrungen in Palästina sammeln durfte, unterrichten die ganz Neuen unserer Schule. Nahezu 20 Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher ergänzen das Team der Deutschen Schule in diesem Schuljahr und unterrichten Kinder und Schülerinnen und Schüler . Ganz schön aufregend ist auch das neue Schuljahr, da ab nun die Schule als Ganztagsschule geführt wird." Alle Klassen haben nach Worten des Pädagogen, der Unterricht von 7.50 Uhr bis 14.35 Uhr und eine Mittagspause von 45 Minuten.

Danach finden Nachmittagsaktivitäten in Kooperation mit "Saracen Active" statt, ein Unternehmen, welches sich auf Nachmittagsangebote spezialisiert hat. "Hier wird den Kindern und Jugendlichen viel geboten, von Gymnastik über Experimente im Science-Club, Theaterworkshops, Kunstworkshops und vieles andere mehr." Traditionell startet in Zusammenarbeit mit der Deutschsprachigen Christlichen Gemeinde Doha und erstmals mit den Botschaften Deutschlands, der Schweiz und Österreichs das Newcomertreffen in der Schule. Gleich drei Botschafter haben die Newcomer begrüßt. "Die Schüler des GIB (Gemischtsprachiges Internationales Bakkalaureat) der Klassenstufe 11 haben Lemon Mint verteilt. Eine tolle Erfrischung aus Zitronensaft und Zitronenlimonade mit frischem Pfefferminz. Eine Tradition in Katar. Das Rezept dazu ist gerne unter E-Mail info@ds-doha.de erhältlich. Einfach eine E-Mail schreiben, meine Assistentin Daniela Fakhoury schickt gerne die Info weiter."

Und im Oktober wurde zünftig in Doha Oktoberfest gefeiert. "Ein bekanntes 5-Sterne-Hotel ließ dazu ein original Oktoberfestzelt aus Deutschland aufbauen, es gab deutsche Tanzmusik und typisch deutsche Gerichte und Getränke. Auch der bayerische Gerstensaft fehlte dann nicht. Es war eine Riesengaudi und findet schon seit Jahren großen Andrang.

Ganz besonders habe ich mich über die Aktivitäten der Schulgemeinschaft im Rahmen meines Geburtstages gefreut, ob in der Schule (das Geburtstagsfrühstück der Verwaltung war große Klasse und der Kuchen hat super zu mir gepasst, ich bin eben ein Autonarr), ob persönlich von der Familie, Freunden, den Kolleginnen und Kollegen, Eltern, Schülerinnen und Schülern und Kindern, der Deutschen Botschaft in Katar, über QBS (Qatar British Radio Station), hier hat der Vater und Moderator Ralf Khayal dafür gesorgt, dass über den englischsprachigen Sender an mich Geburtstags-Glückwünsche übermittelt wurden." Der Sender wird laut Dillschneider von halb Doha gehört. "Das war eine starke Sache."

Viel stand laut Dirk Dillschneider im November und Dezember an der Schule in Doha an, ob Laternenfeste, Elternsprechtag, Winterbasar und die Projekttage zum Qatar National Day, der auf den ersten Ferientag in den Weihnachtsferien fiel. "Aus diesem Grund wollten wir im Vorfeld im Rahmen von "Typisch Deutsch und typisch Katarisch" Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Schule herausarbeiten. Eine Gemeinsamkeit mit den Saarländern haben die Kataris schon einmal - sie grillen gerne, wie wir", verrät er. "Vielleicht gelingt es mir, noch einen Schwenkgrill zu importieren, schauen wir mal", sagte Dirk Dillschneider und verabschiedete sich mit den besten Grüßen in die Heimat. Den Urlaub, den er daheim genoss, hat er mittlerweile beendet.

Den Aktivitäten der Deutschen Schule kann man im Internet unter www.ds-doha.de oder unter Facebook "Deutsche Internationale Schule Doha" folgen und bald auch als . . . aber das bleibt laut Dirk Dillschneider noch eine Überraschung.

Zum Thema:

Auf einen Blick Die DIS Doha gehört zum Netzwerk der 140 Deutschen Auslandsschulen (DAS), die von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesverwaltungsamtes im Auftrag des Auswärtigen Amtes gefördert werden. Von Kuala Lumpur bis Kiew, von Toronto bis Tokio legen Deutsche Auslandsschulen Wert auf die individuelle Förderung und Mehrsprachigkeit ihrer Schülerinnen und Schüler sowie auf Begegnung der Kulturen. Von der Bundesrepublik Deutschland gefördert und mit qualifiziertem Lehrpersonal ausgestattet, erhalten die Schülerinnen und Schüler der Deutschen Schulen im Ausland eine bilinguale Ausbildung. Mit ihrer pädagogischen, ihrer akademischen Qualität und ihrem bikulturellem Profil gehört die DIS Doha zu den herausragenden Schulen des Landes. Die Schule hat derzeit mit Kindergarten 311 Schülerinnen und Schüler . Die Klassengröße liegt an der Schule maximal bei 24 Schülerinnen und Schülern, der Durchschnittswert liegt bei komfortablen 16 Schülern. An der Schule wird ab Klassenstufe 1 neben Deutsch, Arabisch auch Englischunterricht, Französisch startet dann ab Klassenstufe 5. Im Kindergarten und in der Vorschule lernen alle Kinder deren Muttersprache nicht Deutsch ist, Deutsch als Fremdsprache spielerisch. Dieses Angebot wird dann in den Klassenstufe 1 bis 10 durch zusätzliche Deutsch als Fremdsprache-Stunden ergänzt. red

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