Das Licht der Nächstenliebe entfachen

Merzig · Unter welchem Zeichen können sich alle Menschen, egal welcher Religion und Herkunft wiederfinden?Seit dem letzten Advent ertappe ich mich dabei, dass ich mich immer wieder an eine Geschichte erinnere, die so einfach gestrickt ist, und dennoch eine große Wirkkraft ausstrahlt: "Der Berg explodierte.

Kilometerweit wurde Glut in die Luft geschleudert. Die Lavamassen wälzten sich zu Tal, Bäume und Sträucher mit sich reißend. Als die Menschen nach Tagen wieder in ihre Dörfer zurückkehrten, erlebten sie eine Überraschung: die Häuser, Straßen und Brücken waren gänzlich unzerstört. Die Lavamassen hatten sich an den Dörfern vorbeigeschoben! Das erschien allen wie ein Wunder. Aus Dankbarkeit bauten die Bewohner eine kleine Kapelle zwischen den Dörfern. Aber welches religiöse Symbol sollte sie kennzeichnen, wo doch hier Muslime, Buddhisten , Hindus und Christen zusammenwohnten? Gab es ein Zeichen, unter dem sich alle Religionen wiederfinden könnten?"

Liebe Leserinnen, liebe Leser, haben Sie eine Idee? Welches Zeichen könnten alle vereinen? Welches Zeichen könnten alle Menschen akzeptieren?

"Da stellte ein alter Mann ein Licht in die Mitte, zündete den Docht an und sagte: ‚Gott ist das Licht der Welt. Dieses Licht soll jetzt Tag und Nacht in dieser Kapelle brennen und an den Allmächtigen erinnern!'" So heißt es in einer Erzählung von Willi Hoffsümmer.

Ein Zeichen, das uns Menschen alle miteinander verbindet und eint? Das winzige Licht, das stärker ist als die Finsternis ist ein solches starkes Zeichen. Wir können Zeichen der Gastfreundschaft setzen, des Wohlwollens, des Teilens mit dem, der in Not ist.

Für uns Christen ist ein großes Zeichen das zentrale Gebot der Gottes- und der Nächstenliebe. Danach richten wir unser Denken, Reden und Handeln aus. Oder auch mit anderen Worten ausgedrückt: "Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut ihnen!" (Bibel: Mt. 7,12) Im Alltag übersetzen wir es auch oft so: "Was du nicht willst, das man dir tut, das füg' auch keinem anderen zu," Setzen wir Zeichen unter denen jeder Mensch sich wohlwollend aufgehoben fühl - egal welcher Herkunft, Religion - Zeichen von gelebtem christlichem Glauben.

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