Das Kracher-Spiel der Oberliga

Merzig · Derby-Kracher, Prestige-Duell, Gipfeltreffen – das Heimspiel des Handball-Oberligisten HSV Merzig-Hilbringen gegen die HF Illtal birgt reichlich Zündstoff. „Wölfe“ oder „Zebras“ – wer macht an diesem Samstag, 19.30 Uhr, in der Thielsparkhalle das Rennen?

 Lars Pfiffer (am Ball) gehört zu den jungen Wilden der Wölfe. Vor der Saison musste der HSV nach dem Verlust von drei Schlüsselspielern den Kader umbauen. Und landete dabei einen Glücksgriff. Foto: Klos

Lars Pfiffer (am Ball) gehört zu den jungen Wilden der Wölfe. Vor der Saison musste der HSV nach dem Verlust von drei Schlüsselspielern den Kader umbauen. Und landete dabei einen Glücksgriff. Foto: Klos

Foto: Klos

Vorzeitige Weihnachtsbescherung für die saarländischen Handball-Fans: An diesem Samstag steigt ab 19.30 Uhr in der Thielspark-Halle in Merzig das Oberliga-Duell zwischen dem HSV Merzig-Hilbringen und den HF Illtal .

Wahren die zu Hause besonders bissigen "Wölfe" den Heim-Nimbus der Unbesiegbarkeit oder trampeln die stürmischen "Zebras" ihre Gastgeber nieder? Die Antwort auf diese heiß diskutierte Frage gibt es erst nach dem Schlusspfiff. Dass es beim Treffen der Saar-Rivalen wie immer tierisch spannend zugehen wird, ist aber jetzt schon klar. Allein der Derby-Charakter birgt viel Brisanz in sich. Doch in der Neuauflage des Prestige-Duells der beiden Saar-Vereine steckt viel mehr. "Der Tabellendritte erwartet den Zweiten. Es ist somit auch das Top-Spiel der Liga. Für mich ist das eine echte Überraschung", sagt Marcus Simowski und gerät ins Schwärmen.

Simowski ist selbst überrascht

Nie hätte der HSV-Trainer gedacht, dass seine Jungs nach 13 Spieltagen so weit oben in der Tabelle rangieren würden. Nachdem Merzig in der vergangenen Saison gerade so dem Abstieg entronnen war und mit Dorian Vallet, Gabor Karap und Tamas Nemeth auch noch drei Stammspieler verlor, stellte Simowski den Kader neu auf und verjüngte ihn auf mehreren Positionen. Diese Maßnahme entpuppte sich als Glücksgriff. Die Neuzugänge Lucian Scheid, Marius Merziger, Lars Pfiffer, Tom Paetow und Norbert Petö schlugen voll ein.

So sieht es auch Steffen Ecker aus der Ferne. "Der alte HSV-Kader war personell vielleicht stärker besetzt. Der neue hat aber Teamgeist", sagt Illtals Trainer und sieht Parallelen. Mit Tobias Fontaine und Christopher Seitz brachen Ecker ebenfalls zwei tragende Säulen weg. Die jungen Neuverpflichtungen Jonas Guther, Leonard Frisch und Marvin Mebus sprangen in die Bresche - und füllten die Lücken aus.

"Illtal, Merzig und Mundenheim mischen an der Spitze mit Mannschaften mit, die weniger Stars und überwiegend regionale Talente in den Reihen haben. Ein erfreulicher Trend", sagt Ecker, und sein Merziger Kollege stimmt ihm zu: "Stars allein machen noch keine funktionierende Mannschaft aus. Der Wille geht im Vergleich mit dem individuellen Können oft als Sieger hervor", sagt Simowski.

An Einsatzwillen hat es den "Wölfen" bislang jedenfalls nicht gemangelt. Mit gerade mal zwei Zählern Rückstand belegen sie hinter Tabellenführer Haßloch und den HF Illtal (beide 20:6 Punkte) Rang drei.

Zu Hause noch unbesiegt

Zu Hause gewann der HSV alle sechs Spiele. "Merzig ist heimstark. Ich sehe unsere Chancen aber bei 50:50. Wer kurz vor dem Jahresende noch die meisten Körner hat, setzt sich durch", sagt Ecker und sieht keinen Favoriten. "Es ist alles drin", findet auch Marcus Simowski. Obwohl der Einsatz von Lucian Scheid, Lars Pfiffer (beide verletzt) und Laszlo Kincses (private Gründe) fraglich ist, möchte der HSV-Trainer den eigenen Fans kurz vor Weihnachten eine Freude machen. Dass der Derby-Sieg gelingt, kann er nicht versprechen. Nur so viel: "Ein packendes Spitzenspiel, volle Ränge und eine Wahnsinns-Stimmung - garantiert!"

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