Das Elend des Krieges

Merzig · Auf dem Propsteifriedhof hat Merzig am Sonntag an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert. Bei der Gedenkfeier zum Volkstrauertag stellten Schülerinnen zwei bewegende Kriegsschicksale vor.

 Bürgermeister Marcus Hoffeld bei der Gedenkveranstaltung am Volkstrauertag. Foto: Michael Rauch

Bürgermeister Marcus Hoffeld bei der Gedenkveranstaltung am Volkstrauertag. Foto: Michael Rauch

Foto: Michael Rauch

"Einhundert Jahre liegt nun der Beginn des Ersten Weltkriegs zurück, das Ende des Zweiten bald 70 Jahre. Beide Kriege haben über ganz Europa Leid und Zerstörung gebracht, haben Millionen von Menschenleben gefordert." Mit diesen Worten eröffnete Bürgermeister Marcus Hoffeld die Gedenkfeier am Volkstrauertag in der Einsegnungshalle auf dem Propsteifriedhof.

Eröffnet wurde die Gedenkfeier von dem Blechbläserensemble der Kreismusikschule, bevor Marcus Hoffeld mahnte: "Der heutige Tag verpflichtet uns zur Erinnerung und zum Nachdenken über die Ereignisse deutscher Geschichte." Erinnerungsarbeit muss, wenn sie erfolgreich sein will, von allen gesellschaftlichen Gruppen mitgetragen werden. "Doch vor allem ist es die Jugend, die das Gedenken weiter tragen muss." Diese Auffassung vertrat Merzigs Ortsvorsteher Manfred Klein. Deshalb begrüßte er auch, dass sich junge Menschen an den Gedenkfeierlichkeiten beteiligen. In diesem Jahr waren es Schülerinnen der Klassenstufe 9b, die in ihrem Unterricht einen Beitrag vorbereitet und sich so mit den Weltkriegen auseinandergesetzt haben.

Zwei Familienschicksale haben die Schülerinnen, in Zusammenarbeit mit Pfarrer Klaus Künhaupt, beispielhaft herausgearbeitet. Zum einen war es das Schicksal der Familie von Ernst Christian Thiel. Er war bis 1917 Bürgermeister von Merzig . Er hatte mit seiner Frau Elly sieben Söhne. Drei davon wurden gleich zu Beginn des Ersten Weltkrieges eingezogen und sind bereits nach kurzer Zeit gefallen. Zwei weitere Söhne sind im weiteren Verlauf des Krieges eingezogen worden und haben überlebt. Doch die fast vierjährige Ungewissheit zermürbte die Eltern.

Das Schicksal von Heinz Kolbe geht auf den Zweiten Weltkrieg zurück. Er war mit Anneliese Kasper verheiratet. Sie waren nur acht Wochen verheiratet, bis der geliebte Ehemann bei Orel, einer Stadt in Russland, gefallen ist, wo er auch begraben liegt. Diese Schicksale sind es, die den Krieg und seine Schattenseiten in das Bewusstsein der Menschen rückt. Deshalb dankte Bürgermeister Marcus Hoffeld den Schülerinnen für ihr Mitwirken.

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