Das Christkind und die stille Zeit

Wo ist eigentlich unser Christkind abgeblieben? Freut sich überhaupt jetzt schon jemand auf seine Ankunft? Zugegeben: Es ist noch gar nicht an der Reihe. Momentan buhlen ja noch jede Menge bunt bekittelter Gestalten lautstark um die Gunst des Publikums.

Sie beschenken, ermahnen und sind mit Schlitten und in Begleitung von Knechten oder Rentieren unterwegs. Untereinander gibt es Identifikationsschwierigkeiten, sind es jetzt Nikolause/innen oder Weihnachtsmänner/innen oder Santa Clausen oder père/mère noël oder was weiß ich? Tragen sie rote Mäntel oder Bischofsmützen? Dann ist ja auch die Frage zu klären, ob die Ruprechte, ähnlich wie der schwarze Piet in den Niederlanden, eine eigene ethnische Minderheit bilden und politisch korrekt behandelt werden. Vorträge und Artikel gehen solchen Problemen auf den Grund. Es wird darum und um den hektischen Konsum viel Aufhebens gemacht. Wie viel einfacher ist der Umgang mit dem Christkind . Es wirkt in der Adventszeit diskret im Verborgenen, bis es als Lichtgestalt an Heiligabend in Erscheinung tritt. Und nur diejenigen, die genau hinhören, können seine Anwesenheit spüren. Dass auch sozial Benachteiligte und Flüchtlinge von dem Zauber etwas mitbekommen, sollte uns ein Herzensanliegen sein.

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