„Das Auge macht das Bild“

Merzig · Statt mit der Kamera macht François Besch mit dem Smartphone seine Bilder. Die prämierten Arbeiten sind nun in einer Schau zu sehen.

 Komposition mit Fliegenpilz: Dies ist eines der spektakulären iPhone-Fotos von François Besch.

Komposition mit Fliegenpilz: Dies ist eines der spektakulären iPhone-Fotos von François Besch.

Foto: Veranstalter

Mit dem achten Monika-von-Boch-Preis für Fotografie wird der Luxemburger Fotograf François Besch am Sonntag, 19. März, um 17 Uhr im Museum Schloss Fellenberg ausgezeichnet. Gleichzeitig wird die Ausstellung eröffnet, die bis Sonntag, 23. April, Beschs Fotografien zeigt. Zur Eröffnung spricht Mettlachs Bürgermeister Daniel Kiefer, außerdem wird sich Dr. Paul Bertemes von der mediArt Luxemburg, einer Agentur zur Kulturförderung, zu den Werken äußern.

Was Besch so besonders macht? Er schießt seine Fotos mit dem Smartphone, nicht mit der Kamera. "Das Auge macht das Bild, nicht die Kamera". Dieses Zitat der Fotografin Gisèle Freund hat sich auch François Besch zum Prinzip gemacht. Die Einführung des iPhone 4 im Jahre 2010, mit einer verbesserten Kameratechnik, einer höheren Auflösung und besserer Lichtempfindlichkeit, weckte sein Interesse, und er experimentierte mit dieser Technik für seine künstlerischen und journalistischen Projekte.

Mit dem Smartphone und der neuen Anwendung "Hipstamatic" - einer Filtersoftware, die im gleichen Jahr erschien - begann Besch zunächst mit Landschaftsbildern. Gleichzeitig hielt er im Stil früherer Straßenfotografie Alltagsszenen fest. So entstand zwischen 2011 und 2014 die Werkreihe "Street Phoneography". Ebenfalls 2011 begann er, Menschen zu porträtieren und schuf die Reihe "Hipstamatical Faces", die er bis heute fortsetzt. Porträtiert hat er so unter anderem Winnetou-Darsteller Pierre Brice, den Luxemburger Premierminister Xavier Bettel und viele weitere Persönlichkeiten. Seine Dokumentationen von technischen Details in strengem Schwarz-Weiß aus der Reihe "Lonely Machines" (2014) erinnern, laut den Veranstaltern, an Arbeiten, die Monika von Boch während ihrer Zeit als Werksfotografin angefertigt hat. 2013 erwarb die Luxemburger Post aus der Ausstellung "Von Glückpilzen und anderen Lichtwelten" fünf Bilder von Waldpilzen, um damit die Briefmarkenserie "Les Champignons du Luxembourg" herauszugeben. Es war die weltweit erste offizielle Briefmarkenausgabe, bei der die Fotos mittels Smartphone aufgenommen wurden. Die Serie wurde 2014 zu den "Schönsten Briefmarken des Jahres" im Großherzogtum gewählt.

Weitere Infos im Museum Schloss Fellenberg, Torstraße 45 A, in Merzig unter Tel. (0 68 61) 79 30 30. Öffnungszeiten: dienstags bis freitags sowie an Sonn- und Feiertagen jeweils in der Zeit von 14 Uhr bis 17 Uhr und darüber hinaus nach Vereinbarung. An Karfreitag ist das Museum geschlossen.www.museum-schloss

-fellenberg.de

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François Besch ist 1963 im luxemburgischen Esch-sur-Alzette geboren. Im Alter von neun Jahren entdeckte er die Welt der Fotografie mit Polaroids und einer kleinen Agfa-Kompaktkamera. 2011 richtete er die erste Ausstellung in Luxemburg aus, bei der alle Exponate mit der Hipstamatic App für iPhones erstellt wurden. Im selben Jahr wurde er unter 18 000 Einsendungen zu den Top drei Gewinnern des "Hipstamatics - Life in a Day"-Wettbewerbs gekürt.

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