Merzig Dachausbau demnächst abgeschlossen

Merzig · Fast ein Jahr dauerte die Sanierung des Dachs des Sparkassen-Hauptsitzes in Merzig. 2,1 Millionen Euro investierte das Geldinstitut dafür.

 Der Ausbau des Dachgeschosses im Altbau des Sparkassen-Hauptgebäudes geht seiner Vollendung entgegen. Auf dem Bild gut zu erkennen ist die neue Tragekonstruktion für das neu entstandene Dachgeschoss: Mächtige Stahlrahmen tragen später die Last des Stockwerks, sodass auf der alten Geschossdecke möglichst wenig Gewicht lastet. An den Stahlrahmen sind Holzbalken befestigt, die wiederum später zur Befestigung von Trapezblechen dienen. Auf diesen wird der Estrich ausgebracht, der den Untergrund des neuen Bodens bilden wird – der Boden des Dachgeschosses wird also quasi schweben.   

Der Ausbau des Dachgeschosses im Altbau des Sparkassen-Hauptgebäudes geht seiner Vollendung entgegen. Auf dem Bild gut zu erkennen ist die neue Tragekonstruktion für das neu entstandene Dachgeschoss: Mächtige Stahlrahmen tragen später die Last des Stockwerks, sodass auf der alten Geschossdecke möglichst wenig Gewicht lastet. An den Stahlrahmen sind Holzbalken befestigt, die wiederum später zur Befestigung von Trapezblechen dienen. Auf diesen wird der Estrich ausgebracht, der den Untergrund des neuen Bodens bilden wird – der Boden des Dachgeschosses wird also quasi schweben.  

Foto: Manfred Müller

Noch steht der mächtige Baukran neben dem Hauptsitz der Sparkasse Merzig-Wadern in der Schankstraße, noch sind große Teile der Gebäudefassade durch Gerüste und Abdeckungen verhüllt. Aber hinter diesem Sichtschutz spielt sich Spannendes ab: Die umfassende Sanierung und Erweiterung des Dachgeschosses an der Sparkassen-Hauptstelle in Merzig gehen auf die Zielgerade. „Die Restarbeiten gehen ihrem Ende entgegen, in etwa zwei Wochen werden die Gerüste und der Kran weg sein“, sagt Frank Jakobs, der Vorstandsvorsitzende des Geldinstituts, im Gespräch mit der SZ.

Im Frühjahr 2017 hatten die Arbeiten begonnen, nach knapp einem Jahr Bauzeit dürften sie in Kürze vollendet werden. Die Sparkasse investiert rund 2,1 Millionen Euro in die Sanierung des rund 80 Jahre alten Daches an ihrem Hauptsitz in der Schankstraße in Merzig. Die eigentliche Dachsanierung nutzt das Geldinstitut außerdem dazu, das Dachgeschoss aufzustocken, auszubauen und so Platz für neue Büroräume zu schaffen. Die Kosten für die Einrichtung dieser neuen Büros kommen als zusätzliche Investition noch hinzu. Durch die Aufstockung bekommt das Dach des halbkreisförmigen Gebäudeflügels, der sich in Richtung Kauflandkreisel erstreckt, die gleiche Höhe wie der direkt angrenzende Neubautrakt, der mit dem Haupteingang zur Sparkasse beginnt und sich in Richtung Schankstraße hinzieht. Durch die Aufstockung wird nach Angaben von Frank Jakobs eine Gesamt-Nutzfläche von etwa 660 Quadratmetern neu geschaffen. Davon sollen etwa 450 Quadratmeter als Bürofläche für bis zu 35 Mitarbeiter genutzt werden, zudem entsteht ein großer Besprechungsraum.

Vor allem unter statischen Aspekten sei die Aufstockung eine Herausforderung gewesen, sagt Sparkassenchef Jakobs. Haus-Architekt Helmut Kolling, der als Leiter der Abteilung Bau-Organisation alle Baumaßnahmen bei der Sparkasse betreut, erläutert warum: „Es lagen uns von den vorhandenen Geschossdecken, die in den 30er-Jahren gebaut wurden, keine detaillierten Armierungspläne vor. Daher wissen wir nicht, inwieweit diese belastbar sind.“ Um dieses statische Problem zu lösen, haben die Sparkassen-Verantwortlichen gemeinsam mit dem Ingenieurbüro IBZ aus Merzig eine einfallsreiche Lösung ausgetüftelt, um das Dachgeschoss dennoch als vollwertigen Bürotrakt nutzen zu können. „Es handelt sich im Grunde genommen um eine Stahlrahmenkonstruktion, die nachher die Last tragen wird“, sagt Patrick Guldenkirch, designierter Nachfolger von Helmut Kolling, der sich demnächst in den Ruhestand verabschieden wird. Sieben Meter Gesamthöhe haben diese Stahlrahmen, und sie sind jeder für sich gut 2,5 Tonnen schwer. Sie liegen auf den vorhandenen tragenden Wänden sowie bereits existierenden Stützpfeilern in tieferen Geschossen des Gebäudes auf, die statisch unbedenklich sind.

Damit auf der bestehenden Geschossdecke möglichst wenig Gewicht lastet, wird der Boden des neuen Dachgeschosses quasi schwebend errichtet: Zwischen den Stahlrahmen wurden in engem Abstand Holzbalken an den Stahlträgern befestigt. Auch sie liegen nicht auf der alten Decke auf. Diese Holzbalken dienen als Halter für Trapez­bleche, die in den bis zu etwa einem halben Metern breiten Lücken angebracht werden. Und auf eben jene Trapezbleche wird in Kürze der Estrich aufgetragen, der den Untergrund für den neuen Boden des Dachgeschosses bildet. „Der Einbau des Estrichs, der eine Dicke von etwa sieben bis acht Zentimetern haben wird, wird der Abschluss der ersten Ausbaustufe sein“, sagt Sparkassen-Vorstand Frank Jakobs. Diese Arbeiten laufen in Kürze an und sollen bis Anfang März erledigt sein. Und weil die großen Trapezbleche mit dem Kran unters Dach gehievt werden müssen, steht dieser auch noch bei dem Gebäude – obwohl die eigentliche Erneurung des Dachstuhls bereits weitgehend abgeschlossen ist. Durch diese Kombination von Stahlrahmen, Holzbalken und Trapez­blechen verbleibt unter der Tragekonstruktion ein größerer Hohlraum, der genutzt wird, um darin alle erforderlichen Versorgungsleitungen wie Strom- und Datenkabel, aber auch Heizungs- und Wasserleitungen zu verlegen.

Neu entstanden ist zudem im Zuge der Sanierung ein Aufzug, der das gesamte neue Dachgeschoss barrierefrei zugänglich machen wird. An dem Schacht, durch den der Lift später fahren wird, laufen nach Auskunft der Sparkassen-Verantwortlichen aktuell die Abschlussarbeiten. Bereits erledigt ist ein anderer Bauabschnitt: Die gesamte Außenfassade des Altbaus wurde saniert und gestrichen. Dies ist derzeit wegen der Gerüste und Abdeckungen noch nicht sichtbar. Aber, so Helmut Kolling: „Das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes wird mit Abschluss des ersten Bauabschnitts vervollständigt sein.“

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