Chronische Schmerzen: Grüner Kreis ist landesweit Spitze

Merzig-Wadern · Im Vergleich aller saarländischen Landkreise hat der Grüne Kreis die meisten Patienten mit chronischen Schmerzen. 6,4 Prozent der Bevölkerung sind betroffen, lautet das Ergebnis eines Arztreportes der Barmer Gek.

Im Landkreis Merzig-Wadern leiden rund 6700 Menschen unter chronischem Schmerz. Zu diesem Ergebnis kommt der Arztreport der Barmer Gek, der in Zusammenarbeit mit AQUA Institut für angewandte Qualitätsforschung und Forschung im Gesundheitswesen erstellt wurde. "Die Auswertung zeigt, dass 6,4 Prozent der Bevölkerung im Landkreis Merzig-Wadern von chronischen Schmerzen betroffen sind", sagt Olaf Marquardt, Barmer-Bezirksgeschäftsführer in Merzig. Im Landesdurchschnitt sind es 4,5 Prozent.

Im Vergleich aller saarländischen Landkreise liegt der Landkreis Merzig-Wadern beim Anteil der Bevölkerung mit chronischen Schmerzen auf dem ersten Platz. Marquardt sagt: "Betroffene bekommen 70 Prozent mehr Medikamente als gleichaltrige Patienten . Damit muss man bei Schmerzpatienten zweifellos gehäuft mit Nebenwirkungen und unerwünschten Wechselwirkungen rechnen." Chronischer Schmerz sei eine eigenständige Erkrankung, die sehr spezifisch behandelt werden müsse.

In den saarländischen Landkreisen ist die Zahl von Schmerzpatienten unterschiedlich hoch. Während im Landkreis Merzig-Wadern mit 6,4 Prozent die höchste Diagnoserate dokumentiert wurde, lag der niedrigste Wert mit 3,3 Prozent der Bevölkerung im Landkreis St. Wendel deutlich darunter. Chronische Schmerzen werden in allen Altersgruppen deutlich häufiger bei Frauen dokumentiert, wobei die Zahl der Betroffenen mit dem Alter ansteigt.

Zusammenarbeit in Therapie

Die multimodale Schmerztherapie bei schweren Verläufen chronischer Schmerzerkrankungen verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und gilt als besonders erfolgversprechend. Es werden mehrere Fachdisziplinen einbezogen, darunter Ergotherapie und Psychotherapie. Im Saarland haben im Jahr 2014 bezogen auf 100 000 Einwohner 76 Patienten eine multimodale Schmerztherapie erhalten. Bundesweit waren es 75 Patienten je 100 000 Einwohner.

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