Christbaum-Mangel wegen Umgehungsstraße

Merzig. Es ist eine ganz besondere unter den vielen Geschichten, die es rund um den Bau der vieldiskutierten Ortsumgehung Besseringen zu erzählen gäbe. Es ist eine Geschichte, die einem langen, verschlungenen Band ähnelt, dessen zwei lose Enden scheinbar nichts miteinander zu tun haben - und die sich doch unmittelbar miteinander verknüpfen lassen

 Behörden in Merzig müssen ihren Christbaum kaufen. Foto: SZ

Behörden in Merzig müssen ihren Christbaum kaufen. Foto: SZ

Merzig. Es ist eine ganz besondere unter den vielen Geschichten, die es rund um den Bau der vieldiskutierten Ortsumgehung Besseringen zu erzählen gäbe. Es ist eine Geschichte, die einem langen, verschlungenen Band ähnelt, dessen zwei lose Enden scheinbar nichts miteinander zu tun haben - und die sich doch unmittelbar miteinander verknüpfen lassen. Wenn man nämlich die Enden miteinander verknotet, kommt Folgendes zu Tage: Weil die Umgehung Besseringen gebaut wird, besitzt die Stadt Merzig nicht genug Weihnachtsbäume.

Stadt lieferte Christbäume

Was ist da geschehen? Jedes Jahr, so bestätigt die Stadtverwaltung auf SZ-Anfrage, stellt der Merziger Baubetriebshof für den öffentlichen Raum und städtische Einrichtungen eine große Zahl an großen und kleinen Weihnachtsbäumen bereit. "Da es bisher ein ausreichendes Angebot an Weihnachtsbäumen gab, wurden auch nichtstädtische Behörden und Einrichtungen vom Baubetriebshof als besonderen Service beliefert." Dazu zählen etwa das Landratsamt oder die Polizei-Inspektion.

Nur große Bäume gratis

Doch die bekamen in diesem Jahr eine Mitteilung von der Stadt, dass die Bäume nur eingeschränkt geliefert werden können - lediglich große Weihnachtsbäume stünden in ausreichender Zahl zur Verfügung. Diese würden seit eh und je von Merziger Bürgern auf einen Aufruf im Bekanntmachungsblatt "Neues aus Merzig" hin der Stadt quasi als Spende überlassen.

"Neben großen Weihnachtsbäumen konnte auf diesem Weg teilweise auch der Bedarf an kleineren Bäumen gedeckt werden. Der Rest wurde aus städtischen Beständen entnommen", heißt es von Seiten der Stadt. Aber in diesem Jahr gibt es in den besagten "städtischen Beständen" nicht genug kleine Weihnachtsbäume. Denn: "Im Zusammenhang mit der Ortsumgehung Besseringen musste auch eine städtische Weihnachtsbaumkultur gerodet werden." Das bedeutete für die Stadt zum einen, dass sie kleine Bäume zukaufen musste, allein schon um die eigenen Standorte mit ihnen zu schmücken - und das, obwohl die Zahl der Standorte bereits vorab reduziert worden ist.

Neuanpflanzungen erfolgt

Die andere Konsequenz skizziert die Verwaltung: "Auch für die nichtstädtischen Dienststellen und Schulen hätten die Bäume durch die Stadt gekauft werden müssen." Dies wäre aber auf Grund der angespannten Haushaltslage, in der Merzig steckt, "nicht vertretbar" gewesen. Die betroffenen nichtstädtischen Einrichtungen wurden nach Auskunft der Stadt auf Anfrage "informiert und um Verständnis gebeten, dass die Kreisstadt in diesem Jahr diesen Service deshalb leider nicht mehr leisten könne". Aber immerhin besteht Hoffnung für die Weihnachtsfeste in den kommenden Jahren und die zukünftigen Bestände an städtischen Christbäumen, denn: "Neue Kulturen wurden angelegt."

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