Mehr Grün anstatt Schotter CDU setzt auf Aufklärung statt Verbote

Merzig · Die CDU-Fraktion im Stadtrat Merzig möchte auf den Nutzen von heimischen Gärten als Klima- und Naturschutz aufmerksam machen. Steingärten und Schotterflächen sollen durch Grün ersetzt werden.

 Gärten, in denen viel Grün zu finden ist, tragen aktiv zum Klima- und Naturschutz bei.

Gärten, in denen viel Grün zu finden ist, tragen aktiv zum Klima- und Naturschutz bei.

Foto: gms/Marion Nickig

Die CDU-Fraktion im Stadtrat von Merzig will nach eigenem Bekunden zu einer Verbesserung der Lebensräume für Flora und Fauna anregen. „In der CDU Stadtratsfraktion wurden in verschiedenen Gremiensitzungen Themen zur Verbesserung der Lebensräume erörtert“, heißt es in einer Mitteilung der Christdemokraten. Gerade in der dörflich geprägten Stadtteilen, aber auch in Teilen der Innenstadt könnten durch einfache Maßnahmen bei der Gestaltung der Gärten- und Vorgärten Beiträge zur Verbesserung von Lebensräumen für unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt ergriffen werden. „Als CDU möchten wir diesen Prozess durch Aufklärung und unterstützende Maßnahmen begleiten und nicht auf Zwang und Verbote in Bestandsobjekten setzten“, betont der Fraktionsvorsitzende Jürgen Auweiler.

Der Natur und Klimaschutz nehme heutzutage berechtigterweise einen höheren Stellenwert als noch vor einigen Jahrzehnten ein, betont die CDU. „Für diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe wollen, nein müssen wir unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger mitnehmen und für Anreize und Hilfestellung sorgen“, ergänzt Ulrike Biermann, die sich seit Jahren innerhalb der Fraktion mit Ideen rund um den Natur- und Artenschutz einbringt.

Daher freut es beide Ehrenamtler nach eigenem Bekunden, dass die Verwaltung das Thema der Gartengestaltung in einer letzten Sitzung einer Arbeitsgruppe aufgegriffen hat. Gerade die zwar pflegeleichten, aber „toten“ Steingärten mit Folienuntergrund sind für die Christdemokraten weder ein wünschenswerter Anblick noch eine Bereicherung für unsere Natur. Nach Darstellung der CDU hat Deutschland zirka 17 Millionen Hausgärten. „Wenn man beispielsweise pro Garten durchschnittlich mit 200 Quadratmetern rechnet, ergibt sich eine Gesamtfläche von 340 000 Hektar“, heißt es in der CDU-Mitteilung. Dies sei deutlich mehr Fläche als alle Nationalpärke in Deutschland zusammen – also ein ungeheures Potenzial für die Tier- und Pflanzenwelt.

„Gemeinsam kann man daher dazu beitragen, neben der Erweiterung der Lebensräume auch eine Verbesserung des Klimas zu erwirken, da pflegearme Schottergärten ‚tote Flächen’ sind, welche sich zudem deutlich stärker aufheizen und die Wärme noch länger speichern“, teilt die CDU-Fraktion weiter mit. Für eine gesundheitsfördernde und gesunde Wohnumgebung kämen sie daher nicht infrage.

Vielen Menschen sei die Pflegeleichtigkeit ihres Gartens sehr wichtig. Sie entscheiden sich deshalb für einen Schottergarten. Dabei gebe es auch die Möglichkeit, Gärten mit geringerem Pflegeaufwand umweltschonend anzulegen. Nach Meinung von Ulrike Biermann hält die überwiegende Bevölkerung den Natur- und Klimaschutz für wichtig, allerdings mangelt es anscheinend einigen Berufstätigen an Zeit, sich in ihrer Freizeit um die Pflege ihrer Gärten zu kümmern. Die Gartenarbeit werde zunehmend als lästig empfunden und nicht als angenehme Freizeitbeschäftigung an der frischen Luft. „Daher müssen wir Aufklärungsarbeit und Hilfestellungen geben“, finden Biermann und Auweiler und haben deswegen mit einem gemeinsamen Antrag dafür gesorgt, dieses Thema zuerst in den Arbeitsgruppen zu thematisieren, um dann im nächsten Schritt zu Verbesserung der Situation beizutragen. „Ein bepflanzter Garten ist aktiver Klima- und Naturschutz, während Schottergärten zur Aufheizung des Klimas beitragen“, betont die CDU in ihrer Mitteilung.

Daher will die CDU-Fraktion die Erarbeitung einer Handreichung zur Anlegung naturnaher Gärten für unsere Bürgerinnen und Bürger. „Wir könnten uns vorstellen, die heimischen Baumschulen als Partner mit einzubinden“, findet Ulrike Biermann. Des Weiteren sollen nach Meinung von Jürgen Auweiler beispielsweise die Ideen und Anregungen der Initiative „Rettet den Vorgarten“ des Bundes-Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatz-Bau (BGL), zu finden im Internet auf www.rettet-den-vorgarten.de, für abwechslungsreiche, lebendige und attraktive Vorgärten in ein mögliches Konzept mit einfließen.

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