Wahl in Merzig-Wadern Zwei stabile Mehrheiten im Kreistag möglich

Merzig-Wadern · Im Grünen Kreis sind die Grünen die klaren Gewinner. Ganze drei Sitze mehr als zuvor haben sie im künftigen Kreistag.

 Insgesamt haben bei der Kreistagswahl mehr Menschen abgestimmt als bei der letzten Auflage vor fünf Jahren – gebracht hat das den meisten Parteien von der Sitzverteilung her allerdings nichts.

Insgesamt haben bei der Kreistagswahl mehr Menschen abgestimmt als bei der letzten Auflage vor fünf Jahren – gebracht hat das den meisten Parteien von der Sitzverteilung her allerdings nichts.

Foto: Ruppenthal

Die CDU bleibt stärkste politische Kraft im künftigen Kreistag von Merzig-Wadern, muss aber ebenso wie die SPD Verluste hinnehmen. Profitieren können davon die kleinen Parteien: FDP, AfD, Linkspartei und insbesondere die Grünen legen zu und sind wieder im neuen Kreistag vertreten. Das ist das Resultat der Kreistagswahlen am Sonntag im Grünen Landkreis, an der sich 65,7 Prozent aller Wahlberechtigten beteiligten – fast acht Prozent mehr als bei der letzten Kreistagswahl 2014.

Die CDU, die in der letzten Amtsperiode mit der FDP zusammen eine Koalition mit absoluter Mehrheit bildete, verliert nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis 4,4 Prozent und erreicht 40,3 Prozent der Wählerstimmen. Das bedeutet 14 Sitze im neuen Kreistag für die Christdemokraten, zwei weniger als bisher. Interessant: Gegenüber der Wahl 2014 kann die CDU ihre absolute Stimmenzahl zwar leicht (um etwa 530 Stimmen) ausbauen, auf Grund der höheren Wahlbeteiligung bleibt unterm Strich aber ein prozentualer Verlust.

Die SPD büßt ebenfalls an Zustimmung ein, verschlechtert sich um 3,8 auf 28,8 Prozent. Damit geht den Sozialdemokraten ein Sitz im neuen Kreistag verloren, in Zukunft ist sie dort mit zehn Mitgliedern vertreten. Auch hier gab es in absoluten Zahlen einen leichten Zuwachs (etwa 80 Stimmen), der sich aber durch die höhere Wahlbeteiligung nicht positiv zu Buche schlug.

Über deutliche Zuwächse freuen sich insbesondere die Grünen: Sie legen um 5,8 Prozent zu und erzielen damit mehr als das Doppelte an Prozenten als 2014. Dieses Plus wird insbesondere beim Blick auf die absoluten Zahlen deutlich: Erreichte die Partei 2014 noch 2529 Stimmen, so waren es diesmal 6066. Damit steigern die Grünen die Zahl ihrer Sitze von einem auf vier.

Als Wahlgewinner kann sich auch die FDP fühlen: Sie steigerte ihr Ergebnis aus dem Jahr 2014 um 2,5 Prozent und kommt nun auf 5,4 Prozent. Mir 2980 Stimmen kommt sie auf fast die doppelte Stimmenzahl wie bei der Wahl zuvor und erreicht beinahe wieder das Niveau der vorletzten Kommunalwahl 2009.

Dass es für die Liberalen dennoch bei dem einen Sitz bleibt, den sie bislang auch bereits innehatten, hängt auch mit den Zuwächsen der AfD zusammen: Die legt um 1,7 Prozent zu und steht nun bei 7,5 Prozent. In absoluten Zahlen steigert sich die Partei von 2814 auf 4120 Stimmen – das ergibt, wie zuvor, zwei Sitze.

Unverändert bleibt auch die Anzahl der Sitze (nämlich zwei) bei der Linkspartei: Sie legt leicht um 0,9 Prozent auf jetzt 6,9 Prozent zu – in absoluten Zahlen ist das ein Plus von rund 900 Stimmen.

 Kreistag_Merzig

Kreistag_Merzig

Foto: SZ/Steffen, Michael

Durch die höhere Wahlbeteiligung schlagen sich also die Zuwächse, die alle Parteien in absoluten Zahlen verbuchen konnten, nur bei den kleineren Parteien auch in prozentualen Gewinnen nieder. Dabei steigern sich die Grünen am stärksten und luchsen CDU und SPD insgesamt drei Sitze ab. Diese Kräfteverschiebung ist insofern bedeutsam, als dass es in dem neuen Kreistag mit seinen 33 Sitzen zwei Möglichkeiten für eine stabile Mehrheit gibt: Neben einer Großen Koalition käme nun auch ein schwarz-grünes Bündnis in Frage. Es könnte aber auch sein, dass, wie anderswo auch, mit wechselnden Mehrheiten operiert wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort