Merzig Bürgerinitiative sieht Weingarten kritisch

Merzig · Seit einigen Wochen läuft der Weingarten auf dem Gustav-Regler-Platz in Merzig. Die Bürgerinitiative (BI) Stadtmitte Seffersbach hat nun ein erstes Fazit zu dem Projekt gezogen – und findet Positives wie Negatives.

 Der Weingarten belegt seit einigen Wochen einen Teil des Gustav-Regler-Platzes in Merzig.

Der Weingarten belegt seit einigen Wochen einen Teil des Gustav-Regler-Platzes in Merzig.

Foto: Barbara Scherer

„Es war ein ausdrücklicher Wunsch der Bürgerinitiative, dass der Gustav-Regler-Platz wieder mehr belebt werden solle“, teilt BI-Sprecherin Hannah Spanier mit. Allerdings habe die BI dabei mehr an einzelne punktuelle Veranstaltungen gedacht und weniger an eine durchgehende Bespielung, „denn wir schätzen den Gustav-Regler-Platz als ruhigen Rückzugsort mitten in der Innenstadt, der sehr großes Potenzial für eine ökologische Aufwertung aufweist und mit ein wenig Fingerspitzengefühl zu einer Oase mitten in der City werden könnte“.

Durch die gewerbliche Nutzung gehe eine Möglichkeit zum freien Aufenthalt verloren. Zwar belege der Weingarten nur eine Hälfte des Platzes, aber die BI sehe den Aufenthalt in der anderen Hälfte als „stark beeinträchtigt“ an. „Es gibt kaum Sitzmöglichkeiten außerhalb des Weingartenbereiches, wo man sich in Ruhe und konsumfrei aufhalten kann.“ Die Stadt sei der Bitte der BI, die öffentlichen Bänke auf den freien Platzbereich zu verschieben, nicht nachgekommen. Auch dem Wunsch nach einer optischen Trennung der beiden Bereiche, zum Beispiel durch Pflanzkübel, sei nicht nachgekommen worden.

Dennoch begrüße die BI nach eigenen Worten das Engagement der beiden Betreiber Ali Kazik und Ben Kremer. „Durch ihr Projekt haben sie den Gustav-Regler-Platz wieder mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt und mit ihrem Anspruch an hochwertige und regionale Produkte haben sie sicher den Zeitgeist getroffen“, befindet Spanier. Der Eröffnungsabend habe gezeigt, dass Konzerte – auch mit Verköstigung – großen Anklang in der Bevölkerung finden. „Auch andere Veranstaltungsarten können wir uns gut auf dem Platz vorstellen, zum Beispiel Flohmärkte oder die Aufführungen beim Kindersommer“, heißt es weiter vonseiten der BI.

Es gehe immer noch um den Konflikt, ob der Gustav-Regler-Platz der Öffentlichkeit und damit allen Bürgern der Stadt zur Verfügung stehe oder ob er nur von einigen wenigen genutzt werden kann, sei das jetzt durch eine Bebauung oder durch eine konsumgebundene Nutzung. „Der Wunsch der BI ist ganz klar, dass der Platz ein Ort für alle bleibt“, heißt es abschließend. Ein Aufenthalt dort sollte nicht an Konsum gebunden sein.

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