Bleibt Radio Merzig auf Sendung?
Merzig · Vorerst nur noch bis 28. Februar kann Radio Merzig auf der Frequenz 105,1 MHz senden. Grund: Der Inhaber der Sendelizenz, die Funkhaus Saar GmbH, hat diese Frequenz der Landesmedienanstalt zurückgegeben.
Steht das Lokalradio Radio Merzig bald vor dem Aus? Fest steht eines: Das Medien-Unternehmen "The Radio Group" wird die Lizenz für die UKW-Frequenz Merzig 105,1 MHz, über die der Sender zu empfangen ist, in wenigen Wochen nicht mehr in der Hand haben. Das bestätigte die Landesmedienanstalt (LMS) auf Anfrage der SZ Merzig-Wadern. "Die Funkhaus Saar GmbH, die zur ‚The Radio Group' zählt, hat die Frequenz zurückgegeben", sagte ein Sprecher der Landesmedienanstalt. Mit dieser Aussage tritt er Gerüchten entgegen, wonach die Behörde aus Saarbrücken dem Unternehmen, dessen Geschäftsführer Stephan Schwenk ist, die Lizenz entzogen haben soll.
Becker bewirbt sich
Die zweite UKW-Frequenz von Radio Merzig , die Frequenz 106,1 MHz in Mettlach, ist nach Worten des Pressesprechers bereits vor einigen Wochen neu ausgeschrieben worden. "Eine unternehmerische Entscheidung" nannte er die Schritte der Firma mit Sitz in Kaiserslautern. "Für die Frequenz 106,1 MHz haben sich bereits Bewerber gemeldet", sagte er. "Es gibt zwei dafür, einer davon bin ich", verriet Tom Becker, Geschäftsführer von Radio Merzig , gestern der SZ. "Ich wusste, dass es diese Überlegungen gibt, auch die Freqenz, auf der Radio Merzig auf Sendung geht, zurückzugeben", kommentierte Becker er den Entschluss der Verantwortlichen der Funkhaus Saar GmbH. "Wir hatten uns öfter darüber unterhalten, dass es auf die Dauer keinen Sinn macht, dass die eine Firma die Lizenz hält und die andere das operative Geschäft macht", sagte er auf SZ-Anfrage. Becker ist Geschäftsführer des Senders Radio Merzig , Inhaber der Frequenz ist indes die Funkhaus Saar GmbH, hinter der Stephan Schwenk und seine "Radio Group" steht. Tom Becker hofft allerdings, auch ab 1. März 2015 weiter auf Sendung gehen zu können. Nach Wunsch des Medienrates darf Radio Merzig nur bis einschließlich 28. Februar über diese Frequenz sein Programm ausstrahlen.
Entscheidung im Januar
"Die Bewerbungsfrist läuft am 22. Dezember um 12 Uhr ab. Bis dahin kann man sich um die Frequenz bewerben." Über die Zahl an Interessenten will er nicht spekulieren. "Wie viele Bewerber es gibt, weiß man erst einen Tag nach Abgabeschluss. Letztes Mal seien es zwei gewesen." Eines weiß er gewiss: "So eine Bewerbung hat gut und gerne mal 40 Seiten. Sie muss bis zum Stichtag in 35-facher Ausführung bei der LMS abgegeben werden." Im Januar entscheidet der Medienrat nach Beckers Worten darüber, wer den Zuschlag erhält. Für die Frequenz 105,1 Mhz wird er sich auf jeden Fall bewerben. Wie es weitergeht, ist noch offen. "Wenn es mehr als einen Bewerber um eine Frequenz gibt, ist ein Einigungsgespräch nötig." Die Interessenten müssten sich abstimmen, ob sie ein gemeinsames Programm stricken würden oder ob einer die Merziger und der andere die Mettlacher Frequenz nehme. "Da ist noch alles offen." Sicher ist für ihn eines: "Nur der, der die Frequenz besitzt, entscheidet, welches Programm auf der 105,1 und der 106,1 läuft."
