Beruf und Familie vereinbaren

Merzig · Für dieses Problem hat das SHG-Klinikum Merzig eine neue Servicestelle ins Leben gerufen.

 Bei der Vorstellung des Konzepts (von links): Verwaltungsdirektor Christoph Schwarz, SHG-Geschäftsführer Alfons Vogtel, Gesundheits- und Sozialministerin Monika Bachmann, Professor Dr. Franz Lorenz und SHG-Aufsichtsratsmitglied Volker Schmidt. Foto: Harald Kiefer/SHG

Bei der Vorstellung des Konzepts (von links): Verwaltungsdirektor Christoph Schwarz, SHG-Geschäftsführer Alfons Vogtel, Gesundheits- und Sozialministerin Monika Bachmann, Professor Dr. Franz Lorenz und SHG-Aufsichtsratsmitglied Volker Schmidt. Foto: Harald Kiefer/SHG

Foto: Harald Kiefer/SHG

Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen ist oft nicht einfach - vor allem, wenn die Situation durch unregelmäßige Arbeitszeiten, pflegebedürftige Verwandte oder andere Faktoren verschärft wird. Für diese Probleme hat das SHG-Klinikum Merzig deshalb die Servicestelle "Beruf und Familie" ins Leben gerufen, die den Mitarbeitern des Krankenhauses mit Rat und Tat zur Seite stehen soll, wenn es darum geht, beide Lebensbereiche miteinander in Einklang zu bringen. "Das ist natürlich nicht ganz uneigennützig", sagte Alfons Vogtel, Geschäftsführer der SHG. Der Standort Merzig habe es als einziges Krankenhaus der Regelversorgung im Landkreis Merzig-Wadern nicht leicht. Die Nähe zu Luxemburg mit besseren Verdienstmöglichkeiten und der Gesundheitsstandort Trier machen es laut Vogtel schwer, Personal zu finden. "Durch die Servicestelle erhoffen wir uns eine stärkere Mitarbeiterbindung", sagte er.

Information, Beratung und Vermittlung sind nach Worten von Professor Franz Lorenz, Rektor der Berufsakademie für Gesundheits- und Sozialwesen im Saarland, die drei wesentlichen Bereiche der Servicestelle.

"Ob zum Thema Erziehung und Bildung oder Pflege- und Betreuungsbedürftigkeit: Mitarbeiter der SHG können sich bei der Servicestelle über bereits bestehende Angebote informieren lassen", bemerkte Lorenz. Bei akuten Problemlagen seien flexible Arbeitszeiten oder die Unterbringung von pflegebedürftigen Angehörigen im Seniorenzentrum vom Fellenberg-Stift möglich. Außerdem helfe die Servicestelle beim Stellen von Anträgen oder der Beratung über betriebliche Unterstützungsangebote. Auch eine Kinderbetreuung oder Pflegeplätze können die Mitarbeiter laut Lorenz vermitteln. In Zusammenarbeit mit dem Seniorenzentrum vom Fellenberg-Stift, welches zum Klinikum gehört, können so genannte Kriseninterventionsbetten vermittelt werden. In Notfällen haben Mitarbeiter die Möglichkeit, dort pflegebedürftige Angehörige für bis zu sieben Tage unterzubringen. Die Servicestelle unterstütze die Mitarbeiter des Krankenhauses auch bei alltäglichen Aufgaben. Arztbesuche mit unterstützungsbedürftigen Angehörigen oder die Betreuung von Kindern sollen laut SHG möglich sein. Der zweite Punkt ist bereits in Planung: Die Lebenshilfe St. Wendel möchte noch in diesem Jahr eine Kindertagesstätte auf dem Gesundheitscampus bauen.

"Durch Kooperationen mit Pflegestützpunkten, der Caritas, Krankenkassen und Schulsozialarbeitern soll eine optimale Beratung und Vermittlung der Mitarbeiter des Klinikums gewährleistet werden", verriet der Rektor der Berufsakademie. Gesundheits- und Sozialministerin Monika Bachmann lobte die SHG für das Konzept. "So weit wie die SHG ist bei diesem Thema noch keiner", betonte die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie und sagte dem Klinikum eine Unterstützung für die Servicestelle in Höhe von 100 000 Euro zu. Wie Bachmann mitteilte, sollen außerdem bis 2020 rund 1000 neue Jobs in der Pflege in Krankenhäusern geschaffen werden. Auch Franz Lorenz schaute der Zukunft optimistisch entgegen: "Die Mitarbeiter werden von dieser Servicestelle profitieren."

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