Berührungsängste abbauen
Schwemlingen · Schüler aus verschiedenen Schulen im Kreis und Besucher der Caritas-Tagesförderstätte Merchingen machten beim Spiel- und Sportfest in der Laurentiushöhe in Schwemlingen mit. Das Fest ist ein Baustein zur Förderung des Miteinanders von behinderten und nicht behinderten Menschen.
Spiel, Spaß und Spannung für Menschen mit und ohne Handicap - darum ging es vor kurzem auf dem siebten Inklusiven Spiel- und Sportfest in der Laurentiushöhe in Schwemlingen . Das Fest soll Menschen mit und ohne Handicap die Möglichkeit geben, im gemeinsamem Spiel, Spaß und Spannung einander zu begegnen.
Mit dabei waren die Grundschule Schwemlingen mit fast allen Klassenstufen, die Grundschule Brotdorf mit allen Klassen der Klassenstufe zwei, die Grundschule Kreuzberg aus Merzig mit allen Klassen der Klassenstufe eins und die Klasse 6a vom Gymnasium am Stefansberg. Ebenfalls nahmen Besucher der Caritas-Tagesförderstätte Merchingen teil.
Das Fest eröffneten Andrea Bachmann, Vorsitzende des Forums für Menschen mit Handicap, Schirmherr Stefan Strobel, Paralympics-Silbermedaillen-Gewinner, und Ruth Klein, Leiterin der Laurentiushöhe. In Parcours-Form wurden Attraktionen zum Mitmachen angeboten wie Torwandschießen, Dosenwerfen, Slackline sowie der allseits beliebte Walter-Thiel-Rollstuhlfahrerparcours.
Anbieter der einzelnen Stationen waren die Arbeitstherapien der Laurentiushöhe und Mitglieder des Forums für Menschen mit Handicap im Landkreis Merzig-Wadern. Einige Stationen hatten Schüler der Klassenstufe 11 des Beruflichen Oberstufengymnasiums Merzig, Fachrichtung Gesundheit und Soziales, übernommen. Zum Schluss überreichte Richard Morawski, Leiter des Gesundheitsamtes Merzig-Wadern, bei der Siegerehrung jedem der rund 200 Teilnehmer eine Urkunde und ein Präsent.
Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich freut sich über die positiven Reaktionen: "Das zeigt, dass wir mit dem Inklusiven Spiel- und Sportfest richtig ansetzen", sagte Schlegel-Friedrich. "Dieses Projekt des Forums für Menschen mit Handicap leistet einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu einer Gesellschaft mit gleichberechtigter Teilhabe von Menschen mit Handicap in allen Lebensbereichen."
Auf diese Problematik verwies auch noch einmal Ruth Klein, Leiterin der Laurentius-Höhe. "Der Umgang von behinderten mit nicht behinderten Menschen gestaltet sich auch sieben Jahre nach Inkraftsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention oft leider immer noch schwierig", betonte Klein. Um Denken und Handeln in der Gesellschaft zu verändern, reicht die rechtliche Verankerung ihr zufolge nicht aus. Vielmehr müssten Barrieren, bestehend aus Berührungsängsten und Vorbehalten gegenüber Menschen mit Behinderungen, aktiv überwunden werden. "Das Spiel- und Sportfest soll dazu beitragen, Berührungsängste sowie Vorbehalte gegenüber Menschen mit Behinderung abzubauen", bekräftigte Klein.
Weitere Infos beim Forum für Menschen mit Handicap im Landkreis Merzig-Wadern, Andrea Bachmann, Tel. (0 68 61) 8 04 13, E-Mail: a.bachmann
@merzig-wadern.de.
