Neueröffnung in Merzig Der „Kleiderschrank“ der Caritas öffnet sich am Mittwoch zum ersten Mal
Merzig · Die Caritas versorgt ab sofort jeden Mittwoch Menschen in Merzig kostenlos mit Hosen, Hemden, Jacken und vielem mehr.
Der Kleiderständer mit den bunten Blusen ist prall gefüllt. Und auch in den Schränken und Regalen, die einen Großteil der Wände einnehmen, türmen sich Hosen, T-Shirts und vieles mehr, alles sauber gestapelt und nach Größe sortiert. In Schubladen und Schrankfächern sowie an den Wänden findet sich noch vieles mehr: Schuhe, Socken, Gürtel, Jacken, Röcke, Kleider und vieles mehr. Es gibt Sachen für Erwachsene und Kinder, für Männer und Frauen. Und in einem Regal an der hinteren Wand warten noch einige Bücher, Spiele und weitere Gegenstände auf Menschen, die sie mit nach Hause nehmen wollen. Schon der erste Blick in den schmucken Raum direkt an der Merziger Torstraße mit seinen gut gefüllten Regalen macht klar: Die neue Kleiderkammer der Caritas ist bereit für ihre ersten Kunden.
Von dem Begriff „Kleiderkammer“ will sich die Caritas allerdings lösen, betonte Caritasdirektor Frank Kettern bei der offiziellen Eröffnung im kleinen Kreis am Montagnachmittag. Deshalb steht auf dem Schild vor der Tür auch nicht dieses Wort, sondern in großen Lettern „Anziehend“ und etwas kleiner darunter „Der Kleiderschrank der Caritas“. Kettern sagte dazu: „Jeder kann wie zu Hause Kleider aus dem Kleiderschrank auswählen.“ Und „Anziehend“ sei als Name gewählt worden, „weil wir ganz viele Menschen erreichen möchten“. Denn, betonte Kettern: „Es gibt immer mehr Menschen, die nicht mehr über die Runden kommen und die dringend auf Kleiderspenden angewiesen sind.“ Und diesen wird hier geholfen.
Die Kleidungsstücke werden kostenlos an die Menschen herausgegeben. Wie Tatjana Wiegant, Leiterin von „Anziehend“ sagte, geschehe dies auf Vertrauensbasis – eine Überprüfung, ob tatsächlich eine Bedürftigkeit vorliege, gebe es nicht. Generell sollen sich die Menschen geborgen fühlen, wenn sie die Einrichtung aufsuchen. Dies strahle der Raum aus, bestätigte Merzigs Bürgermeister Marcus Hoffeld: „Es ist wirklich sehr ansprechend hier“, befand er und lobte die Lage der neuen Räume. Zuvor war die Kleiderkammer im Vereinshaus in der Propsteistraße untergebracht, allerdings im Obergeschoss. Nun trennt nur noch eine Stufe Kunden und Ehrenamtliche von Hosen, Sakkos und Co.
Kettern dankte der Stadt Merzig dafür, dass sie seit 2015 die Vorgänger-Räume kostenlos zur Verfügung gestellt hatte. „Wir konnten viele Menschen unterstützen“, betonte er. Auch die neuen Räume bekommt die Caritas kostenlos zur Verfügung gestellt – in diesem Falle allerdings vom Dekanat Merzig, wie Kettern ausführte. Das Dekanat habe die Caritas zudem bei den Kosten für die Renovierung unterstützt. Als Vertreter des Dekanats war Dechant Bernhard Schneider zur Eröffnung gekommen, der den „Kleiderschrank“ zugleich einsegnete. Zuvor war dort die katholische Bücherei untergebracht, erinnerte er sich. „Wir haben uns dann überlegt, was mit den Räumen passieren kann und soll“, erzählte er. Mit ihrem Vorschlag habe die Caritas „offene Türen eingerannt“.
Offen stehen die Türen von „Anziehend“ nun immer mittwochs von 12.30 bis 15 Uhr. In dieser Zeit können Menschen dort Kleider anschauen und abholen. Wer Spenden abgeben möchte, hat dazu montags von 12.30 bis 15 Uhr die Gelegenheit. Sortiert und gelagert werden die Sachen in einem Zimmer hinter dem eigentlichen „Kleiderschrank“. Wiegand wies darauf hin, dass nur gewaschene und unbeschädigte Sachen angenommen werden können, denn, betont sie: „Die Leute sollen schöne Sachen bekommen.
„Anziehend – der Kleiderschrank der Caritas“ befindet sich in der Torstraße 2 in Merzig.
