Bachemer Ortsrat plädiert für Bau der Nordumfahrung

Bachem. Es ist ein wenig ruhiger geworden um ein Thema, über das in den letzten Monaten, ja Jahren, sehr intensiv im Kreis diskutiert worden ist: die Nordsaarlandstraße, die bekanntlich die Autobahnen A1 (an der Anschluss-Stelle Nonnweiler) und A8 (an der Anschluss-Stelle Besseringen) besser miteinander verknüpfen soll

Bachem. Es ist ein wenig ruhiger geworden um ein Thema, über das in den letzten Monaten, ja Jahren, sehr intensiv im Kreis diskutiert worden ist: die Nordsaarlandstraße, die bekanntlich die Autobahnen A1 (an der Anschluss-Stelle Nonnweiler) und A8 (an der Anschluss-Stelle Besseringen) besser miteinander verknüpfen soll. Insbesondere der Bau der Nordumfahrung Merzig sorgte dabei in jüngster Zeit immer wieder für heftige Kontroversen zwischen Befürwortern und Gegnern.Dies ist dem Ortsrat von Bachem eindeutig zu kurz gegriffen: "Aufgrund von immer häufigeren Beschwerden von Anwohnern und Eltern haben wir uns zusammengesetzt und fraktionsübergreifend über dieses Thema Gedanken gemacht", erläutert Ortsvorsteher Stephan Frank (CDU). Für die Bachemer wird die Diskussion um die Nordsaarlandstraße viel zu sehr auf die Nordumfahrung verengt. "Die Entlastung der Ortsdurchfahrten durch die Nordsaarlandstraße wurde nie mehr diskutiert, das ist in der Diskussion über die neue Merziger Verkehrsführung untergegangen", findet Frank. Dabei sei gerade Bachem sehr stark von dem Verkehr, der aus dem Hochwald in Richtung Luxemburg/Merzig (oder zurück) will, belastet, wie es der Ortsrat in seinem Positionspapier unterstreicht: "Bachem wird durch die viel befahrene Provinzialstraße in zwei Hälften geteilt." Überdies sei in der gesamten Ortsdurchfahrt nur ein Zebrastreifen vorhanden, sagt Frank: "Eine Fußgänger- oder Anrufampel wird von zuständigen Stellen nicht als notwendig erachtet." Für Schulkinder sei ein sicheres Überqueren der Straße unter diesen Umständen nur durch freiwillig eingesetzte Schülerlotsen (meistens Eltern) möglich. Der Ortsrat hält weiter fest: "Für ältere Bürger stellt das Überqueren der Provinzialstraße mittlerweile ein erhebliches Risiko, wenn gar eine Unmöglichkeit dar."

Dabei sei die Nordsaarlandstraße ein Bestandteil des Regierungsprogrammes der Großen Koalition aus SPD und CDU im Saarland, beide Regierungsparteien hätten wiederholt ihren Willen zum Bau dieser Straße in ihrer kompletten Form bekundet. Zudem liefen die Planungen schon seit Jahrzehnten: Bereits in einem Straßenatlas aus dem Jahr 1986 sei die geplante Trasse der Nordumfahrung Merzig (als "B405" ausgewiesen) eingezeichnet gewesen. Dass jetzt eben diese Nordumfahrung aus ökologischen Gründen in Frage gestellt wird, ist für die Bachemer Ortsratsmitglieder inakzeptabel. Das entsprechende Umweltverträglichkeitsgutachten des Umweltministeriums, das von den Kritikern des Straßenneubaus immer wieder als Begründung herangezogen werde, ist nach Auffassung des Ortsrates "NABU-lastig". Nur eine Trasse sei gemäß den Schlussfolgerungen der Gutachter umweltverträglich. Diese aber liege aber sehr nahe an Brotdorf. Für den Bachemer Ortsrat legt dies den Verdacht nahe, "dass hier die Angelegenheit durch Bürgerbedenken aus Brotdorf gestoppt werden soll". Mit scharfen Worten weisen die Mitglieder des Gremiums die ablehnenden Äußerungen von Kritikern der Nordumfahrung zurück: "Von verschiedenen Gremien und Gruppierungen werden kompromisslos die Umwelt und die ökologischen Gesichtspunkte über der Gesundheit von Menschen angesiedelt." Dabei könnten nach Angaben des Bachemer Ortsrates durch den Bau der Nordumfahrung zur Komplettierung der Nordsaarlandstraße in Bachem rund 360 Anwohner der Provinzialstraße vom starken Durchgangsverkehr entlastet werden, dazu kämen noch einmal rund 280 Anwohner im benachbarten Brotdorf, wo die Provinzialstraße weiter verläuft.Foto: ags

"Die Entlastung der Orts- durchfahrten durch die Nordsaar-

landstraße wurde nie mehr diskutiert."

Stephan Frank,

Ortsvorsteher

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