Was ist da los? Ausgeschlachtete Autos beunruhigen Büdinger Bürger

Büdingen · Was tut sich da auf einem Bauernhof in Büdingen? Diese Frage treibt derzeit einige Bewohner des Stadtteils von Merzig um. Wie ein Leser (Name der Redaktion bekannt) aus Büdingen berichtet, würden dort regelmäßig Autos ausgeschlachtet.

„Ein Luxemburger hat den Bauernhof gekauft“, berichtet der Leser, der lieber anonym bleiben möchte. Ein paar Wochen lang habe alles leer gestanden, und „dann fingen die Leute an und haben alte Fahrzeuge angekarrt“. Diese würden vor Ort ausgeschlachtet, manche stünden nach seinen Worten auch auf dem Hof herum. Insbesondere an den Wochenenden werde dort gearbeitet, in den vergangenen Wochen sehr regelmäßig.

Ebenfalls beobachtet hat der Leser den Lieferwagen eines Luxemburger Auto-Händels, der regelmäßig auf dem Hof parke. „Denen geht es um Profit“, vermutet er – denn er nimmt an, dass das Unternehmen in Deutschland weder Steuern noch Versicherung zahle. Die Stadt Merzig bestätigt auf Anfrage der SZ, dass kein Gewerbe im Sinne dieser Tätigkeiten an der Anschrift gemeldet sei. Ermittlungen der Kreisstadt, vorwiegend an Wochenenden, seien bislang ohne Erfolg gewesen. „Lediglich abgemeldete Fahrzeuge konnten an verschiedenen Terminen festgestellt werden“, heißt es weitert.

Doch nicht nur über die Untätigkeit der Behörden wundert sich der Leser. Er fürchtet auch um Umweltschäden, die entstehen könnten, wenn Bremsflüssigkeit und Ähnliches nicht korrekt entsorgt werden. „Ich glaube, dass das nicht ordnungsgemäß gemacht wird“, betont er.

Doch wer genau steckt hinter dem Treiben in Büdingen? Es handelt sich um den Luxemburger Samy Deutsch – der sich verwundert darüber zeigt, dass ihn vor Ort noch niemand angesprochen hat. „Ich habe meine Autos da stehen, die ich privat restauriere“, erzählt er auf Anfrage der SZ. Vier bis fünf Autos nenne er privat sein Eigen, weitere nutze er, um Ersatzteile zu beschaffen. Der Transporter, den der Leser beobachtet hat, gehöre zu seiner Firma, „aber den nutze ich auch privat“.

Im Hof stünden derzeit tatsächlich mehrere Autos, da in der Scheune kein Platz sei. Hier würden nach Deutschs Worten Materialien gelagert, die er für die Renovierung des derzeit noch unbewohnten Bauerhofs benötige. „Ende nächsten Jahres werde ich dort einziehen“, kündigt er an. Den Hof aufgeräumt haben möchte er nach seinen Worten bis zu den Feiertagen.

Dass hauptsächlich am Wochenende in Büdingen an Autos gearbeitet wird, begründet er damit, dass er unter der Woche arbeite. Zum Vorwurf der Umweltverschmutzung betont er, dass die entsprechenden Flüssigkeiten abgefüllt und zum Recycling gebracht würden. Solange Umweltverschmutzung und außergewöhnlicher Lärm vermieden werden, bestünden laut Kreisstadt Merzig auch grundsätzlich keine Bedenken gegen die Arbeiten an eigenen Autos. Deutsch bittet abschließend: Wenn die Anwohner Fragen zu dem hätten, was er dort genau tue, sollen sie sich einfach bei ihm melden.

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