Ausbildung überwindet Grenzen

Hilbringen · Die CEB in Hilbringen hat erneut eine Offensive in Sachen grenzüberschreitender Ausbildung gestartet. Dabei wird nach den Worten von Geschäftsführer Gisbert Eisenbart die berufliche Mobilität in der Großregion als Chance für den überregionalen Arbeitsmarkt propagiert.

 Start der grenzüberschreitenden Ausbildungs-Offensive bei der CEB in Hilbringen (von links) Gisbert Eisenbarth, CEB, Josiane Madelaine, Region Lothringen, Anke Rehlinger, Wirtschaftsministerin, und Eugen Roth, DGB. Foto: Rolf Ruppenthal

Start der grenzüberschreitenden Ausbildungs-Offensive bei der CEB in Hilbringen (von links) Gisbert Eisenbarth, CEB, Josiane Madelaine, Region Lothringen, Anke Rehlinger, Wirtschaftsministerin, und Eugen Roth, DGB. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Das Interesse an einer Arbeitsstelle im benachbarten Ausland ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Derzeit pendeln innerhalb der Großregion 230 000 Grenzgänger zwischen ihrem Wohnort und ihrem Arbeitsplatz. Besondere Anziehungskraft hat hierbei bekanntlich Luxemburg. "Allerdings zeichnet die Großregion", so CEB-Geschäftsführer Gisbert Eisenbarth, "kein einheitliches Bild." Fachkräftebedarf wie im Saarland einerseits, Arbeitslosigkeit, besonders bei jungen Leuten, wie in Lothringen anderseits kennzeichnen die Lage.

Berufsanfänger fördern

Für den einzelnen Pendler gibt es sicherlich unterschiedliche Beweggründe: aufnahmebereiter Arbeitsmarkt , gute Verdienstmöglichkeiten, interessante Perspektiven. Hiervon können vor allem gut ausgebildete Arbeitnehmer mit Berufserfahrung profitieren. Eisenbarth: "Junge Leute, die am Anfang ihrer beruflichen Karriere stehen, können an dieser Entwicklung bisher kaum teilhaben."

Die KIWI-Initiative (Karriere-Initiative der Wirtschaft, Fachkräfteallianz für die Jugend in Europa) von 13 Partnern aus der Großregion hat sich mit dieser Fragestellung ganz besonders und intensiv befasst. Dabei wurde insbesondere überlegt, was zur Mobilitätsförderung insbesondere junger Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen getan werden müsste.

Zum Projektabschluss fand nun in der CEB-Akademie in Merzig eine Fachtagung zur Mobilität und zu den Karriereperspektiven für Jugendliche in der Großregion statt. Mit von der Partie waren dabei auch die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger und die Vertreterin der lothringischen Regionalrates, Vizepräsidentin Josiane Madeleine.

Binationale Ausbildung

Das KIWI-Projekt hat zahlreiche konkrete Ziele: So sollen für ausgesuchte Berufszweige und Branchen, in den ein besonderer Bedarf existiert, binational-anerkannte Laufbahnen und Profile entwickelt werden. Praxisorientierung und Unternehmensnähe sollen dabei im Vordergrund stehen. So will man dem Fachkräftebedarf wie beispielsweise im Saarland besonders Rechnung tragen. Die Projektergebnisse können und sollen als beispielhafte Modelle insbesondere in die "Frankreichstrategie" des Saarlandes einfließen.

Da die Schul- und Ausbildungssysteme sowie die Anforderungen des Arbeitsmarktes sehr uneinheitlich sind, soll dieses KIWI-Projekt Brücken zwischen den Regionen, den Schul- und Ausbildungssystemen und den kulturellen Besonderheiten schlagen. In den Berufszweigen Industrie, Handwerk, Pflege und Dienstleistung wurden "Pilotberufe" ausgewählt und auf sinnvolle bilaterale Mobiltätsachsen einem direkten Vergleich unterzogen. Hierbei wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede entwickelt und Qualifizierungskonzepte als "Brückenmodelle" entwickelt. So sind Beispiele für die Gestaltung von binational aufeinander aufbauenden Laufbahnen entstanden. In Zusammenarbeit mit interessierten Unternehmen können diese nun erprobt und praktisch umgesetzt werden. Insbesondere Berufe im Bereich der Metalltechnik, Industriemechaniker und Verkäufer stehen dabei im Fokus der Konzeptentwicklung.

Im Rahmen des KIWI-Projektes wurde auch die Öffnung des ASW-Studienangebotes (ASW, Akademie der Saar-Wirtschaft) für Absolventen aus den Nachbarregionen erreicht. So wurde vom Lycée Henri Nomine in Saargemünd, der ASW-Berufsakademie Saarland und den KIWI-Projektpartnern ein neues Angebot für Absolventen entwickelt, an dessen Ende der Baccalaureat-Abschluss steht. Es wird künftig möglich sein, grenzüberschreitend im Rahmen eines dualen Studiums an der ASW den Abschluss "Bachelor" mit dem im Studiengang integrierten "BTS-Brevet des Technicien Superieur" zu erreichen.

Das Projekt wurde aus Mitteln der Interreg-Programmes IV a-Großregion mit 230 000 Euro sowie vom saarländischen Wirtschaftsministerium, der Regierung der deutschsprachigen Gemeinschaft und der Stiftung ME Saar gefördert.

www.ceb-akademie.de

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