Arbeitslosenquote steigt auf 5,1 Prozent

Merzig-Wadern · Wie in den vergangenen Jahren ist auch in diesem Juli die Arbeitslosigkeit im Kreis Merzig-Wadern saisonbedingt leicht gestiegen. Ausschlaggebend für den Anstieg waren nach Darstellung der Agentur für Arbeit vor allem Arbeitslosmeldungen nach Ende einer betrieblichen Ausbildung. Die Arbeitskräftenachfrage ist auf Vorjahresniveau gesunken.

In Merzig-Wadern waren im Juli 2721 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 50 mehr als im Juni und 12 weniger als vor einem Jahr. Dies geht aus dem gestern vorgelegten Monatsbericht der Agentur für Arbeit hervor. Die Arbeitslosenquote ist gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent auf 5,1 Prozent gestiegen und entspricht damit dem Vorjahreswert.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist laut Arbeitsagentur für den Monat Juli typisch. Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass in den Sommermonaten besonders viele junge Leute den Übergang von Schule, Ausbildung oder Studium in Beschäftigung bewältigen müssen. "Nicht immer gelingt das nahtlos und Arbeitslosigkeit ist dann eine direkte Folge", erläutert Jürgen Haßdenteufel, Leiter der Agentur für Arbeit im Saarland, die Entwicklung. "Außerdem sind zum Quartalsende Zeitverträge ausgelaufen und Kündigungen ausgesprochen worden. Da die jetzt arbeitslos gewordenen Frauen und Männer in der Regel gut qualifiziert sind, haben sie die besten Voraussetzungen, rasch wieder in Arbeit zu kommen", befindet Haßdenteufel. Die Unterbeschäftigung - hier werden neben den registrierten Arbeitslosen auch die Personen einbezogen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt werden - ist gegenüber dem Vorjahr um 100 auf rund 3400 gesunken.

Im Juli waren rund 1480 Männer von Arbeitslosigkeit betroffen, 2,6 Prozent mehr als im Juni. Die Arbeitslosigkeit der Frauen ist um 1,1 Prozent auf 1244 gestiegen. Bei den Jugendlichen unter 25 Jahren haben sich deutlich die Arbeitslosmeldungen nach dem Schul- oder Ausbildungsende ausgewirkt. Im Vergleich zum Juni lag die Zahl der Arbeitslosen in dieser Personengruppe mit 277 um 14,9 Prozent höher als im Juni, allerdings noch deutliche 28,8 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Die Zahl der Frauen und Männer in der Altersgruppe über 50 Jahre lag unverändert bei 937 und hat sich gegenüber dem Vorjahr um 18,2 Prozent erhöht.

Viele Unternehmen halten sich nach Darstellung der Arbeitsagentur derzeit bei Neueinstellungen zurück. Vor allem die Urlaubszeit sorge dafür, dass geplante Einstellungen auf die Zeit nach der Sommerpause verschoben werden. Die Firmen haben rund 180 neue Stellen gemeldet, 14,2 Prozent weniger als im Juni und so viele wie vor einem Jahr. Insgesamt waren zum Ende des Monats noch rund 2260 Stellen zur Besetzung gemeldet. Die Zahl der Jugendlichen, die eine duale Ausbildung absolvieren wollen, liegt auch im Juli noch deutlich unter dem Vorjahreswert. Seit Oktober 2013 haben rund 400 junge Frauen und Männer die Arbeitsagentur bei der Suche nach einer betrieblichen Ausbildungsstelle eingeschaltet, 12 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Dagegen ist das Angebot an Ausbildungsstellen im Vergleich zu 2013 gestiegen. Die Betriebe meldeten der Agentur für Arbeit bisher 600 Stellen, 8,1 Prozent mehr als vor Jahresfrist.

Am Zähltag im Juli waren noch rund 200 Ausbildungsstellen unbesetzt und 115 Bewerberinnen und Bewerber ohne Ausbildungsstelle. Allerdings: "Die Berufswünsche der Bewerber passen häufig nicht mit den noch vorhandenen Ausbildungsstellen zusammen. Die jungen Leute sollten sich auf jeden Fall geeignete Alternativen überlegen, falls es im Wunschberuf nicht klappt. Unsere Berufsberatung kann dabei wichtige Tipps und Hilfen geben", rät Haßdenteufel.

Gesucht würden vor allem noch Kaufleute im Einzelhandel, Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik, Fachkräfte Lagerlogistik, Köche, Friseure, Elektroniker für Betriebstechnik, Restaurantfachleute, Anlagenmechaniker für Sanitär/Heizung/Klimatechnik, Metallbauer und Bäcker.

Kontakt: Kostenlose Beratungshotline für Jugendliche, die noch auf der Suche sind: Telefon (08 00) 4 55 55 00. Kostenlose Hotline für Arbeitgeber, die offene Stellen melden möchten: Tel. (0800) 4 5555 20.

Zum Thema:

Auf einen BlickDie regionale Arbeitsmarktentwicklung: Im Zuständigkeitsbereich der Geschäftsstelle Merzig (Kreisstadt Merzig , Mettlach, Perl, Beckingen) gab es 1679 Arbeitslose (plus 38 zum Vormonat), die Arbeitslosenquote lag bei 5,1 Prozent. Im Gebiet der Geschäftsstelle Wadern (Stadt Wadern , Losheim, Weiskirchen) wurden 1042 Arbeitslose registriert (plus zwölf zum Vormonat), die Arbeitslosenquote lag hier ebenfalls bei 5,1 Prozent. cbe

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