Angela Schmitz wird heute 106 Jahre alt

Nunkirchen · Am heutigen Dienstag wird Angela Schmitz geborene Löw, die im Sperberweg in Nunkirchen wohnt, 106 Jahre alt. Sie feiert diesen Geburtstag bei sehr guter geistiger und körperlicher Rüstigkeit. Damit hat sie ein wahrhaft biblisches Alter erreicht und dürfte die älteste Bürgerin des Kreises Merzig-Wadern und die zweitälteste Saarländerin sein.

 Angela Schmitz freut sich auf ihre Geburtstagsfeier. Foto: R. Wagner

Angela Schmitz freut sich auf ihre Geburtstagsfeier. Foto: R. Wagner

Foto: R. Wagner

"Es geht mir gut, und ich freue mich schon auf meine Geburtstagsfeier, wenn Verwandte, Freunde und Bekannte kommen", strahlt die hochbetagte Jubilarin. Die Augen gehen lebhaft in die Runde, wenn sie erzählt. Seit einem Jahr etwa sei sie nicht mehr so gut zu Fuß und müsse darum von ihrer Tochter Alice im Rollstuhl zum täglichen Spaziergang gefahren werden, sagt Angela Schmitz fast entschuldigend. Dennoch erledige sie noch immer gerne die täglichen kleinen Aufgaben im Haushalt, wie Kartoffelschälen und Salatputzen. "In der Saarbrücker Zeitung lese ich morgens vor allem die Namenstage und das Biowetter."

Angela Schmitz ist eine waschechte Nunkircherin, als viertes von fünf Kindern am 30. September 1908 dort geboren und zur Schule gegangen. Im Jahre 1931 heiratete sie Johann Schmitz aus Nunkirchen , und 1933 kam ihre Tochter zur Welt. Ihr Ehemann verstarb 1987.

In ihrem langen Leben habe sie viel Schönes erlebt, aber auch schwierige Zeiten durchgemacht, bemerkt sie. Als sie geboren wurde, gab es noch keinen Strom im Dorf. Petroleumlampen sorgten für Licht, und der Ofen in der Küche für Wärme und warmes Essen. Um 1910 erhielt der Ort erstmals Strom, aber längst nicht jedes Haus.

Angela Schmitz hat zwei Weltkriege und die Inflation nach dem Ersten Weltkrieg erlebt. "Es war für die Menschen ein Überlebenskampf vor Ort, obwohl wir vom Krieg selbst hier nicht so viel mitbekommen haben", erzählt sie. In Erinnerung sei ihr noch der verheerende Großbrand Ende 1918 im Oberdorf geblieben.

Beim Zweiten Weltkrieg sei sie älter gewesen und habe so die Sorgen und Nöte viel intensiver durchlebt. Mehrere Bomben gingen im Dorf nieder, und auch ihrem Elternhaus wurde großer Schaden zugefügt. "Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war sehr schwer, alles war knapp. Es gab ab 1945 Lebensmittelmarken, und wir hielten zwei Ziegen, Schweine und Schafe und lebten von Gemüse aus dem Garten. Den Ofen heizten wir mit Holz aus dem Lückner." Ab 1948 sei es langsam wieder bergauf gegangen.

"Ich bin dem lieben Gott dankbar für mein hohes Alter und für die gute Pflege durch meine Tochter", sagt sie abschließend und strahlt. Zum 106. Geburtstag von Angela Schmitz gratulieren Verwandte, Freunde, Nachbarn und die Zivil- und Pfarrgemeinde.

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