Anerkennung für langjährige Pflegekräfte

Schwemlingen · Gleich zwei Anlässe zum Feiern gab es am Samstag für die Mitarbeiter des Pflegeheims Laurentiushöhe. Neben dem bewährten Mitarbeiter-Fest feierte man das 40-jährige Bestehen der Schwemlinger Einrichtung.

 Die Mitarbeiter des Pflegeheims Laurentiushöhe standen im Mittelpunkt der Jubiläumsfeier. Hier die Jubilare mit den prominenten Ehrengästen. Foto: Michael Rauch

Die Mitarbeiter des Pflegeheims Laurentiushöhe standen im Mittelpunkt der Jubiläumsfeier. Hier die Jubilare mit den prominenten Ehrengästen. Foto: Michael Rauch

Foto: Michael Rauch

Großer Bahnhof in der Schwemlinger Saargauhalle. Prominente aus Politik und Gesellschaft gaben sich hier am vergangenen Samstagabend ein Stelldichein. Gefeiert wurde gleich doppelt. Neben dem traditionellen Mitarbeiterfest gab es einen Festakt, denn das Pflegeheim Laurentiushöhe besteht seit 40 Jahre und hat in den vergangenen vier Jahrzehnten den Merziger Stadtteil geprägt. Ganze Familien aus Schwemlingen haben dort Arbeit gefunden. Die Mitarbeiter waren es, die im Mittelpunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten standen und einige von ihnen wurden für ihre langjährige Zugehörigkeit geehrt. Dabei stand die Veranstaltung ganz im Zeichen von Veränderung.

Der Vorstandsvorsitzende des Saarländischen Schwesternverbandes, Thomas Dane, begrüßte die Mitarbeiter sowie die zahlreichen Ehrengäste. Unter ihnen die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Monika Bachmann . "Heute leben in der Laurentiushöhe und den drei Außenwohngruppen über 400 Menschen. Pflegebedürftige, Menschen mit geistiger Behinderung und Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen", sagte Dane. Er lobte die Schwemlinger für deren große Anstrengungen zur Integration, der konfliktfreien und freundlichen Nachbarschaft sowie einem vorurteilsfreien Umgang mit den Bewohnern der Laurentiushöhe.

"Das 40-jährige Jubiläum der Laurentiushöhe steht auch am Beginn einer heißen Phase", blickt Dane in die Zukunft. Die Einrichtung werde sich nämlich nachhaltig verändern, kündigte er an. Im Zuge der Dezentralisierung würden Bereiche ausgegliedert, vor allem nach Merzig. "Die Laurentiushöhe wird kleiner, aber sie bekommt längere Arme in die umliegenden Gemeinden", umschreibt Dane das Konzept. Damit wird dem Leitgedanken der aktuellen Behindertenpolitik , der Inklusion, Rechnung getragen.

Ministerin Monika Bachmann erklärte, dass ihr Ministerium diesen wichtigen Schritt der Anpassung der Versorgungslandschaft begleiten und unterstützen werde. "Ich freue mich deshalb sehr über ihre weitergehenden Planungen und Initiativen, ihre Angebote zu Einrichtungen und ambulanten Diensten der regionalen Versorgung zu machen, die Platzzahlen in Schwemlingen auf rund 170 zu reduzieren und stattdessen kleinere Einheiten an anderer Stelle zu schaffen", betonte die Ministerin. Damit werde aber auch deutlich, dass eine Einrichtung wie die Laurentiushöhe nicht mehr in die behindertenpolitische Landschaft passe.

Merzigs Bürgermeister Marcus Hoffeld griff den Gedanken auf. Die Stadt Merzig werde alles tun, den Saarländischen Schwesterverband bei seiner Dezentralisierungsinitiative zu unterstützen. Damit solle den Bewohnern ein selbstbestimmtes Leben mit den Angeboten, die es in einer Kommune gibt, ermöglicht werden. "Die Errichtung eines Neubaus durch den Schwesternverband im Bereich des SHG-Klinikums wäre eine sinnvolle Ergänzung und würde den Merziger Gesundheitscampus maßgeblich aufwerten", sagte Hoffeld. Gerhard Wack, Aufsichtsratsvorsitzender des Schwesternverbandes, machte dem Bürgermeister Hoffnung. "Wir sind im Aufsichtsrat auf einem guten Weg, dem Wunsch der Stadt Merzig, nachzukommen." An die Mitarbeiter gerichtet, erklärte Wack: "Für mich ist der heutige Tag ein willkommener Anlass zu danken. Und zwar all denen, die in den letzten 40 Jahren auf vielfältigste Art den Menschen geholfen haben, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen." Dem schloss sich Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich an, die eine ganz besondere Beziehung zur Laurentiushöhe hat. "Ich war als Kind in einer Flötengruppe. Jedes Jahr zu Weihnachten haben wir den Bewohnern ein kleines Konzert gespielt", erinnerte sie sich.

"40 Jahre Laurentiushöhe - eine große Zeitspanne mit vielen Ideen, Konzepten und Menschen", sagte Einrichtungsleiterin Ruth Klein. "Wir nehmen einen gesamtgesellschaftlichen Auftrag war. Der Umgang mit unseren Bewohnern prägt das Bild von behinderten Menschen in der Öffentlichkeit entscheidend mit", ist sie sicher. Inklusion werde Merzig, das Saarland und die ganze Welt bunter und menschlicher machen. Den Mitarbeitern sprach sie ein großes Dankeschön für ihre Arbeit aus.

Zwei von ihnen zeigten 40 Jahre Laurentiushöhe in einer bebilderten Präsentation.

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HintergrundDer Förderverein Laurentiushöhe hatte noch eine besondere Überraschung parat. Ihr Vorsitzender, Bernd Müller, überreichte der Einrichtungsleiterin Ruth Klein einen Scheck über 2000 Euro. "Damit könnte nun eine Zuwegung realisiert werden, die es Rollstuhl- und Rollatorfahrern ermöglicht, sich auf dem Gelände einfacher zu bewegen", so Müller. Klein zeigte sich über die Spende sehr erfreut. Das Geld komme im wesentlichen aus den Erlösen der Veranstaltungen, die der Förderverein mitorganisiere. Am Sonntag war Tag der offenen Tür auf der Laurentiushöhe. Wieder eine Möglichkeit Geld zu sammeln, um das Lebensumfeld der Heimbewohner zu verbessern. mir

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zur personDie Geehrten: Karin Wilbois, Gabriele Gelz, Gudrun Bock, Brunhilde Speichler, Sonja Wolf, Rita Goetz, Agathe Passer, Barbara Schmitt, Christine Weber. mir

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