Am Ende war einfach der Saft alle

Merzig · Die Negativserie hält an: Handball-Oberligist HSV Merzig-Hilbringen hat am Samstag im Heimspiel gegen die TSG Friesenheim II die sechste Saisonniederlage in Folge kassiert. Erneut scheiterten die Wölfe erst kurz vor Schluss.

 Das tat doppelt weh: Merzigs Tomas Kraucevicius hält sich nach einem heftigen Sturz eine Kühlkompresse an den Kopf. Mindestens ebenso schmerzhaft war die 27:29-Niederlage.Foto: Britz

Das tat doppelt weh: Merzigs Tomas Kraucevicius hält sich nach einem heftigen Sturz eine Kühlkompresse an den Kopf. Mindestens ebenso schmerzhaft war die 27:29-Niederlage.Foto: Britz

Foto: Britz

Es ist echt zum Heulen, aber das Kernproblem der Wölfe scheint aktuell unlösbar: Der Kader des Handball-Oberligisten HSV Merzig-Hilbringen ist einfach zu dünn. Auch bei der 27:29-Heim-Schlappe gegen die TSG Friesenheim II war die personelle Notlage am Samstag spürbar. In den entscheidenden Schlussminuten fehlten erneut die nötigen "Körner". "Das war die sechste Saisonniederlage in Folge. Wie immer haben die Jungs bis zum Schluss gekämpft und mussten sich erst spät geschlagen geben", analysierte Jens Peter Schlingmann das Spiel und wirkte betrübt.

Marcus Simowski stimmte dem HSV-Vorsitzenden zu und attestierte seiner Mannschaft eine ordentliche Abwehrleistung. "Allerdings nur über 50 Minuten. Wir hatten kurz vor dem Ende jeder Halbzeit individuelle Aussetzer und es den Gegnern zu leicht gemacht, vor allem in der Mitte", resümierte der HSV-Trainer ernüchtert.

Anfangs war er noch optimistischer. Ohne die Langzeitverletzten Christian Jung, Laszlo Kincses, Julius Rost sowie Lars und David Pfiffer hatte sein Not-Kader vor 150 Zuschauern in den ersten 30 Minuten (2:0, 10:8, 13:13) sogar mehr vom Spiel. Torwart Sven Klein "vernagelte" sein Gehäuse und parierte etliche Würfe. Die Teamkollegen mühten sich im Angriff, mussten sich dort aber jeden Treffer hart erarbeiten. Das kostete Kraft. Die Folge: Leichte Fehler schlichen sich ein. Der Tabellenzehnte vergab klare Torchancen und verpasste es, sich abzusetzen. Das rächte sich. Die Wölfe hielten zwar die Partie auch nach der Pause offen (15:15, 22:22, 25:26) und glichen noch einmal zum 26:26 (57.) aus. Dann war der Saft aber alle. Friesenheim wechselte öfter durch und hatte mehr Reserven. "Es war lange ein Spiel auf Augenhöhe, bis uns die Kräfte ausgingen", seufzte Marcel Rudolph und übte Selbstkritik. "Ich habe den Mitte-Angreifer nicht mehr unter Kontrolle bekommen. Am Ende waren es wieder zu viele Fehler, die zu einfachen Gegentoren geführt haben", nannte der HSV-Kreisläufer die Gründe für das Scheitern. Wieder zeigte sich: Jeder Fehler und negative Einfluss kann in der personellen Notlage spielentscheidend sein. "Und jeder Siebenmeter", ergänzte Simowski und erinnerte an zwei verworfene Strafwürfe.

Wegen des spielfreien Wochenendes hat sein Team jetzt zwei Wochen Zeit, sich auf die nächste Aufgabe vorzubereiten. Simowski: "Die Uhr arbeitet für uns. Und vielleicht greifen wir beim TV Nieder-Olm wieder mit größerem Kader an - schauen wir mal."

Die Tore für den HSV Merzig-Hilbringen : Sebastian Klein 9/5, Norbert Petö 6, Tomas Kraucevicius 5, Lukas Fischer 4, Marius Merziger 2, Marcel Rudolph 1.

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