Als die Fenster trostlos schauten

Hilbringen. Sein zweites Buch ist auf den Weg gebracht. "Als die Stadt ihre schwarzen Augen verlor" - der Titel lässt bereits die Zeitumstände erahnen, die Edmund Hoff auf rund 190 Seiten beschreibt. Das im Merziger Gollenstein-Verlag erschienene Werk ist in erster Linie, so will es Hoff verstanden wissen, als zeitgeschichtliche Lektüre zu lesen

 Lesung von Edmund Hoff In Hilbringen. Foto: Rolf Ruppenthal

Lesung von Edmund Hoff In Hilbringen. Foto: Rolf Ruppenthal

Hilbringen. Sein zweites Buch ist auf den Weg gebracht. "Als die Stadt ihre schwarzen Augen verlor" - der Titel lässt bereits die Zeitumstände erahnen, die Edmund Hoff auf rund 190 Seiten beschreibt. Das im Merziger Gollenstein-Verlag erschienene Werk ist in erster Linie, so will es Hoff verstanden wissen, als zeitgeschichtliche Lektüre zu lesen.Es geht um die Erlebnisse des jungen 1935 in Merzig geborenen Edmund in den ersten Nachkriegsjahren. "In zweiter Weise will ich natürlich auch etwas über Merzig sagen", betont Edmund Hoff bei der Buchvorstellung in der CEB-Akademie. In fünf Kapiteln erzählt der Autor Autobiografisches, selbst Erlebtes. Seine Erinnerungen enthalten entsprechend viel regionales Kolorit.Zerbombte Straßen Als die Stadt ihre schwarzen Augen verlor - das dritte Kapitel hat dem Buch gleichsam seinen Titel verliehen. Die Schaufenster der Stadt sind während der Kriegshandlungen zerschossen und starren den Knaben wie schwarze Augen an.In gewisser Weise pädagogisch wird die Lektüre, wenn Hoff von seinen Schulerfahrungen und -erlebnissen berichtet. Von der Prügelstrafe, die seine Lehrer bei entsprechenden Fehlverhalten der Racker einsetzten und ihrer allmählichen Ablösung durch die Strafarbeit als milderes, wenn auch zeitaufwändigeres, pädagogisches Heilmittel.Bei vielen der 50 größtenteils älteren Zuhörer werden die Geschichten aus der rückblickenden Sicht eines damals naiven jungen Mannes die Erinnerung an das Merzig der unmittelbaren Nachkriegszeit geweckt haben. An die gute alte Zeit, in der Werte noch etwas galten und die Kinder trotz ihrer oftmals misslichen materiellen Lage eine größtenteils doch unbeschwerte Kindheit erfahren durften. Edmund Hoff: Als die Stadt ihre schwarzen Augen verlor, ist im Gollenstein-Verlag erschienen, ISBN 978-3-938823-52-1, Preis: 16,90 Euro.Am Freitag, 27. Februar, liest Hoff um 19 Uhr im Pfarrheim St. Josef in Merzig.

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