„Alles ist schöner und offener geworden“

Wadern · Vor einem Jahr mit einem Spatenstich eingeleitet, ist die Umgestaltung eines wichtigen Teils der Waderner Innenstadt inzwischen abgeschlossen. Die Neuerung kommt gut an, wie die SZ bei einer Umfrage herausgefunden hat.

"Wadern wird schöner, wir bauen um", so hieß es vor einem Jahr in der Hochwaldstadt. Und damit wurde die Umgestaltung eines Herzstückes der Waderner Innenstadt mit einem Spatenstich in Angriff genommen. Im Rahmen des Städtebauförderprogramms "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" wurden Straßenzüge auf einer Länge von 330 Metern verkehrsberuhigt umgebaut. Ziel der Maßnahme war die städtebauliche Aufwertung der Innenstadt.

Die 1,5 Millionen teure Umbaumaßnahme hat das Innenministerium des Saarlandes mit etwa einem Drittel der Kosten unterstützt. Staatssekretär Georg Jungmann weilte vor Ort und übergab den Zuwendungsbescheid. "Mein Ministerium hat die Bemühungen von Wadern im Hinblick auf Sicherung und Stärkung des Einzelhandels, Verbesserung der Aufenthaltsqualität sowie Aufwertung der Bausubstanz gerne unterstützt", betonte damals Jungmann.

"Der Kernort erhält eine neue Ausstrahlung", hatte Bürgermeister Fredi Dewald vor einem Jahr versprochen. Inzwischen sind die Baumaßnahmen abgeschlossen. Dewald und Staatssekretär Jungmann räumten kürzlich eigenhändig die letzten Sperrschilder weg. "Alle Bürger, Kunden und Besucher der Innenstadt können sich über ein frisch renoviertes Wohnzimmer freuen", sagte Dewald anlässlich der Freigabe der Straßenzüge.

Darüber hinaus wurde eine neue Verkehrsregelung eingeführt. Die Innenstadt ist verkehrsberuhigter Geschäftsbereich mit Tempolimit 20 km/h. Dazu gilt die Vorfahrtsregelung "Rechts vor Links". Parken ist auf zwei Stunden befristet und kostenfrei.

Die SZ hat nachgefragt, wie die Neugestaltung ankommt. "Alles ist reibungslos gelaufen, wir haben unser Ziel erreicht", teilt Hanns Peter Ebert aus dem Waderner Rathaus mit. Besucher würden sich nur positiv über die Neugestaltung äußern, hat er ausgemacht. Auch gewöhnen sich die Verkehrsteilnehmer allmählich an die neuen Regelungen.

"Grundsätzlich bin ich froh darüber, dass alles vorbei ist", betont Christa Holz, Mitinhaberin vom Optikgeschäft Hirschauer. "Wir haben genügend Parkplätze vor der Tür behalten, und insgesamt ist die Baumaßnahme gelungen, alles ist schöner und offener", ergänzt sie. Schlecht findet sie, dass auf die neue Verkehrsregelung nur zweimal beim Einfahren hingewiesen wird. Die gleichen positiven Töne schlägt Frank Brandt vom Zoofachgeschäft Tiator an. "Es passt alles", sieht er seine Erwartungen sogar übertroffen. Nachträglich zollt er den Bauarbeitern der Firma Groß für ihre gute Arbeit ein Kompliment.

Nicht zufrieden ist Friedhelm Koltes vom gleichnamigen Optikfachgeschäft. Einerseits findet er die "Berliner Mauer mit Betontreppe" eine Beleidigung für das schöne altehrwürdige Öttinger Schlösschen. Darüber hinaus sollten seiner Meinung nach die Parksünder nicht verfolgt werden. "Jedes - egal wo abgestellte - Fahrzeug bringt Geld in die Kassen der Geschäfte und hilft bei der Verkehrsberuhigung", sagt Koltes, "denn nur so können die Geschäftsleute überleben." Trotz Tempo 20 und ohne Bordsteine werde noch zu viel gerast.

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