Handball Aller guten Dinge sind drei

MERZIG · Zweimal ging im letzten Moment noch was schief, nun fiebert der Merziger Handballer Sascha Becker seinem ersten Einsatz beim Top-Turnier für U 18-Nationalmannschaften entgegen. Seinem Team, der Saar-Auswahl, traut er viel zu.

 Sascha Becker fliegt hier für Saarlandliga-Spitzenreiter HSV Merzig/Hilbringen zum Torwurf. An diesem Wochenende darf er beim Turnier in der heimischen Halle für die Auswahl des saarländischen Handballverbandes aufs Feld.

Sascha Becker fliegt hier für Saarlandliga-Spitzenreiter HSV Merzig/Hilbringen zum Torwurf. An diesem Wochenende darf er beim Turnier in der heimischen Halle für die Auswahl des saarländischen Handballverbandes aufs Feld.

Foto: Klos Horst/Horst Klos

Das internationale Handball-Nachwuchsturnier um den Sparkassen-Cup in Merzig ist gerade für die jungen Akteure der Saarauswahl Jahr für Jahr ein besonderes Erlebnis. Für einen Akteur im Aufgebot des Handball-Verbands (HV) Saar gilt das nur umso mehr, denn Sascha Becker und das von seinem Verein HSV Merzig-Hilbringen organisierte Turnier für Jugend-Nationalteams wurden bisher nicht recht warm miteinander: Schon zwei Mal musste der 19-jährige Rechtsaußen des aktuellen Saarlandliga-Spitzenreiters seine Teilnahme auf den letzten Drücker absagen.

Vor zwei Jahren erlitt er kurz vor Turnierstart im HSV-Training eine Fußverletzung und sah in der Zuschauerrolle, wie die Teamkollegen mit Siegen über Island und Polen ins Halbfinale einzogen und erst dort der später siegreichen DHB-Auswahl unterlegen waren. Damals wurde die Mannschaft des Trainerduos Dirk Mathis und Christian Schwarzer sensationell Turnier-Dritter. Im Vorjahr war für sie nach Niederlagen gegen Island und die Niederlande sowie einem Remis gegen Polen nach der Vorrunde Endstation – während es für Becker erneut gar nicht erst los ging. Er wurde abermals ausgebremst. Noch dazu auf geradezu dramatische Weise: „Ich bekam etwa eine Woche vor dem Turnierstart Fieber“, erzählt Becker: „Ich lag an Heiligabend schon komplett flach. Danach wurde es immer schlimmer. Ich hatte 40 Grad Fieber und trotzdem irgendwo noch Resthoffnung – bis ich dann am Morgen des Turnierauftakts beim Toilettengang zusammengeklappt bin“, schildert er sein bitteres Verpassen des nächsten Heimturniers. Statt auf die Platte vor vollbesetzten Rängen in der Merziger Thielsparkhalle ging es für ihn ins Krankenhaus. „Die Enttäuschung war natürlich riesig“, sagt Becker.

 Diesmal deutete bis wenige Stunden vor dem ersten Spiel der Saarauswahl am gestrigen Abend gegen Island nichts auf einen erneuten Ausfall des HSV-Akteurs hin. Im Vorfeld wollte er auch nichts dem Zufall überlassen: „Ich mache bis zum Treffpunkt nichts anderes, setze mich später nur ins Auto und dann rein in die Halle“, verriet Becker augenzwinkernd. Auch ein „Lampenfieber-Ausfall“ stand nicht zur Disposition: „Es geht eigentlich mit der Nervosität. Ich schätze, die wird sich erst kurz vorher einstellen, aber wenn das Spiel läuft, legt sie sich in der Regel schnell“, sagt der Linkshänder.

Klar ist: „Es ist etwas ganz Besonderes, auf einer solchen Bühne und vor einem so großen Publikum zu spielen. Das ist ein bedeutendes Turnier, noch dazu in eigener Halle“, freut er sich auf die stimmungsvolle Kulisse. Auch beim HSV herrscht große Vorfreude: „Der ganze Verein ist sehr stolz auf Sascha und freut sich, dass er diesmal dabei sein kann“, sagt der HSV-Vorsitzende Dirk Ströker. Becker selbst traute der Saarauswahl vor dem schweren Auftakt gegen Titelverteidiger Island zu, eine gute Rolle spielen zu können: „Wir haben eine gute Mannschaft. Die willensstarke Abwehr ist eine wichtige Basis. Und vorne müssen wir mit Köpfchen agieren. Dann haben wir eine Chance. Es war in der Vergangenheit ja öfters so beim Turnier, dass die vermeintlich „Kleinen“ für Überraschungen gesorgt haben.“ Hoffentlich nur für gute, denn von den bösen hat Becker nun wahrlich genug erlebt.

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