Alle unter einem Dach "32 freiwillige Mitarbeiter haben bereits Verträge"

Bietzen. "Ich finde das Konzept des Mehrgenerationenhauses Bietzen sehr beeindruckend, denn das Haus wird nicht nur eine zentrale Anlaufstelle sein, sondern von hier aus werden sich auch die Aktivitäten entwickeln", sagte Ministerpräsident Peter Müller bei seinem Besuch auf dem Bietzerberg

Bietzen. "Ich finde das Konzept des Mehrgenerationenhauses Bietzen sehr beeindruckend, denn das Haus wird nicht nur eine zentrale Anlaufstelle sein, sondern von hier aus werden sich auch die Aktivitäten entwickeln", sagte Ministerpräsident Peter Müller bei seinem Besuch auf dem Bietzerberg. Im Rahmen seiner "Sommertour 2010" informiert sich Müller unter anderem eingehend über verschiedene soziale Einrichtungen im Saarland. Das Projekt des Merziger Stadtteils wird vom Verein "Bietzerberg - füreinander - miteinander" getragen und befindet sich zurzeit im Um- und Ausbau. Das ehemalige Pfarrhaus Bietzen wird nach Fertigstellung Treffpunkt für alle Generationen sein. Unter anderem ist die Einrichtung einer Freiwilligen-Akademie, einer Krabbelgruppe, eines Vereins- und Dorfarchivs und eines Musikraums für das örtliche Jugendorchester geplant. Ein Netzwerk aus Freiwilligen kümmert sich bereits jetzt um die Verbesserung der Wohn- und Lebenssituation, und es entwickelt sich eine zentrale, Generationen übergreifende Dorfgemeinschaft. "Je mehr Leute an dem Haus gearbeitet haben, bis es fertig ist, umso mehr wird es als eigenes Haus gesehen und akzeptiert", meinte der Ministerpräsident. Es sei der richtige Ansatz, damit die Dörfer des Bietzerberges lebendig bleiben und der Zusammenhalt gestärkt wird. Nun, da sich das Projekt der Endphase nähere, müsse man über das Personelle nachdenken. Es sei zu prüfen, ob vom Ministeriums die Möglichkeit einer professionellen Mitarbeiterin in Erwägung gezogen werden könne. Martin Karren, Staatssekretär im Arbeits- und Sozialministerium betonte, man werde sich in adäquaten Einrichtungen informieren, wie sich dort neben ehrenamtlich Tätigen der Einsatz einer professionellen Arbeitskraft bewährt habe. Danach könne man eine Entscheidung treffen. "Es ist durchaus denkbar, dass im Mehrgenerationenhaus Bietzerberg eine speziell ausgebildete Teilzeitkraft eingestellt wird", sagte Karren. "Wir werden eine Lösung finden". Bietzens Ortsvorsteher Manfred Klein (CDU) zeigte sich mit dem Fortgang der Arbeiten recht zufrieden und lobte besonders das Engagement der Stadt Merzig. Allerdings drücke in dem Gebäude, dessen Erdgeschoss aus einen Multifunktionsraum, einer Küche, einem Büro und einer Toilette bestehe, hier und dort der Schuh. "Strenge behördliche Auflagen sind einzuhalten, so eine vorher nie in Betracht gezogene feuerhemmende Decke und die komplette Neugestaltung der barrierefreien Toilettenanlage." Auch die Fußböden müssten teilweise den strengen Vorgaben entsprechend ausgeführt werden. Es sei ein Gerücht, dass man die kalkulierten Baukosten erheblich überschreite, sagte Klein. "Wir liegen im Soll und können fast alle Mehraufwendungen durch freiwillige Arbeitsleistungen auffangen." Bis zur Fertigstellung im April 2011 werden wir Eigenleistungen in Höhe von rund 80 000 Euro erbracht haben. Wann soll das Mehrgenerationenhaus in Bietzen fertig werden, wie viel Eigenleistung steckt drin?Manfred Klein: Der Abschluss der Gesamtmaßnahmen ist für April 2011 geplant. Die Eigenleistung ist mit 3000 Stunden angesetzt. Bis jetzt haben wir schon 1350 ehrenamtliche Stunden geleistet. Welche Arbeiten stehen als Nächstes im Haus an?Klein: Als Nächstes wollen wir das Büro "Helf dahemm" und die Küche fertigstellen. Damit beginnt dann die praktische Arbeit. Wie viele Helfer arbeiten im Durchschnitt am Haus?Klein: Das kommt ganz darauf an, welche Arbeiten gerade anstehen. Am Samstag arbeiteten zum Beispiel 14 Freiwillige am Haus. Durchschnittlich sind es immer 14 bis 23 Personen, die zur Fertigstellung des Hauses beitragen. Die Bereitschaft der Dorfbewohner, selbst Hand anzulegen, ist insgesamt sehr groß. Wer wird später im Mehrgenerationenhaus arbeiten?Klein: Es werden Freiwillige beschäftigt, die zwar ehrenamtlich dort arbeiten, aber gegebenenfalls eine Aufwandsentschädigung erhalten. 32 Freiwillige haben bereits einen Vertrag über ein halbes Jahr abgeschlossen. Fünf davon werden im Büro tätig sein. Sie werden über 26 Wochen mindestens acht Stunden pro Woche für das Projekt arbeiten. Die Freiwilligen konnten bereits EDV- und sonstige Kurse belegen und können während des halben Jahres an weiteren Fortbildungen teilnehmen. Wie wollen sie die Jugendlichen weiterhin dafür begeistern bei diesem Projekt mit zu wirken?Klein: Es haben bis jetzt schon viele 15- und 16-Jährige mitgeholfen. Ich denke, sie sind immer dafür zu begeistern. Das Erfolgsrezept für das Mitwirken der jungen Generation ist die zeitliche Begrenzung. Man geht immer nur einen Vertrag für ein halbes Jahr ein und kann selbst Wünsche äußern, was man als Freiwilliger machen möchte. "Je mehr Leute an dem Haus gearbeitet haben, umso mehr wird es als eigenes Haus gesehen und akzeptiert."Peter Müller

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