Für mehr Sicherheit in Merzig ADFC schlägt Markierungen an neuer Ampelkreuzung vor

Merzig · Wie kann Merzig für Fahrradfahrer sicherer werden? Dieser Frage hat sich die Merziger Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) jüngst bei einem außerordentlichen Treffen gestellt. Anlass hierfür war der tragische Unfall in der vergangenen Woche an der neuen Ampelkreuzung, bei dem ein Radfahrer ums Leben kam.

 Deutliche Markierungen wie auf unserem Symbolfoto könnten nach Ansicht des ADFC für mehr Sicherheit im Kreuzungsbereich sorgen.

Deutliche Markierungen wie auf unserem Symbolfoto könnten nach Ansicht des ADFC für mehr Sicherheit im Kreuzungsbereich sorgen.

Foto: dpa/Paul Zinken

„Zweck war es, neutral und konstruktiv die Verkehrsführung im Kreuzungsbereich zu beleuchten und Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten“, heißt es in einer Mitteilung des ADFC.

Das tödliche Ereignis, bei dem ein Radfahrer von einem abbiegenden Lkw überrollt wurde, habe zu starken Verunsicherung von Radfahrern geführt. Besonders Kinder und ältere Menschen, die das Fahrradfahren als Alltagsverkehrsmittel in Corona-Zeiten wieder für sich entdeckt hätten, fühlten sich unsicher, betont der ADFC – besonders an der neuen Kreuzung. „Dadurch steigen wieder vermehrt Radfahrer auf das Auto um“, sagt der ADFC weiter und weist darauf hin, dass die Dimension und Komplexität sowie eine unübersichtliche und unklare Verkehrsführung für Radfahrer und Fußgänger im Kreuzungsbereich auch Autofahrer verunsicherten.

Die Mitglieder der Ortsgruppe machten sich bei ihrem Treffen Gedanken über Möglichkeiten, wie die Kreuzung nachgerüstet werden könnte. Auch beschäftigte sie die Frage, was unternommen werden könne, um auf die Schwierigkeiten des Radverkehrs in Merzig aufmerksam zu machen.

Während der Diskussion stellten die ADFC-Mitglieder einige Ideen zusammen, die die Kreuzung ihrer Ansicht nach sicherer machen können. Die Ortsgruppe betonte, dass sie sowohl die Stadtverwaltung als auch den Landesbetrieb für Straßenbau gern mit ihrem Erfahrungswissen im Alltagsverkehr unterstütze. Außerdem plane die Ortsgruppe monatliche Aktionen, um auf die unsichere Situation von Fahrradfahrern im gesamten Stadtbereich hinzuweisen.

Als kurzfristige Möglichkeiten nannten die Teilnehmer unter anderem flächige Fahrbahnmarkierungen im Kreuzungsbereich sowie Markierungen im Haltebereich von Radfahrern und Fußgängern. Als weitere Möglichkeiten wurden stabile Poller im Kurvenbereich der Kreuzung sowie eine Beschilderung genannt, die auf den einfädelnden Radverkehr hinweise. Weitere Vorschläge waren Piktogramme auf der Fahrbahn unter der Unterführung, eine Anpassung der Ampelschaltung an die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer sowie ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern. Auch Informationen für die Verkehrsteilnehmer zu den Regeln im Straßenverkehr über „Neues aus Merzig“ regte der ADFC an.

Abschließend weist der ADFC darauf hin, dass die Kontaktschwelle nicht auf Fahrradfahrer reagiere. Er mahnt: „Hier muss eine Anpassung erfolgen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort