Konzert Das Beste aus 70 Jahren Hilbringer Musikverein Euterpe

Hilbringen · Von Heavy Metal über Klassiker bis zum Sketch: Der Musikverein Hilbringen zeigte die Breite seines Könnens

 Norbert Barbian, Oliver Barbian, Manuel Arnold, Julia Neusius, Anna Barth, Katharina Barth, Marko Jeschke,  Stefan Maurer und der Präsident des Bundes saarländischer Musikvereine Josef Schneider (v. l.).

Norbert Barbian, Oliver Barbian, Manuel Arnold, Julia Neusius, Anna Barth, Katharina Barth, Marko Jeschke, Stefan Maurer und der Präsident des Bundes saarländischer Musikvereine Josef Schneider (v. l.).

Foto: Tina Leistenschneider

Sanft hob der Dirigent Stephan Barth seine Hand und entlockte der ersten Flöte ihre weichen Töne. Auf eine zweite Flöte folgte ein Schlagzeug, das sich musikalisch dazu gesellte. Die ersten Takte von „You raise me up“ von Rolf Løvland und Brendan Graham schallten durch das Pfarrzentrum in Hilbringen. Als das Jugendorchester „Jo-Live“ dann die weltberühmten Noten von „YMCA“ von den Village People anstimmte, verwandelte sich das Pfarrheim in ein Gute-Laune-Konzert, bei dem das Publikum die Buchstaben des Songs mit seinen Armen nachformte. Schließlich gab es etwas zu feiern: 1948 von einer kleinen Gruppe ins Leben gerufen, begeht der Hilbringer Musikverein Euterpe in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen. Seither veranstaltete der Musikverein jährlich ein solches Konzert, bei dem alle drei Gruppen des Vereins auftreten.

Mit John Lennons „Imagine“ spielte das Jugendorchester einen weiteren Klassiker und ließ neben heiteren auch ernstere Töne anklingen: Mit Blick auf den jüngsten Amoklauf in Amerika positioniert sich der Verein klar gegen Gewalt und bewies mit dem rockigen Song „Killing in the name of“ von Rage Against the Machine, dass ein Blasorchester auch Heavy-Metal-Band sein kann. Mit Erfolg, denn das Publikum bedankte sich für die musikalische Darbietung mit tosendem Applaus und entließ das Orchester folgerichtig auch erst nach einer Zugabe von der Bühne.

Das aus 15 Musikern bestehende Anfängerorchester füllte mithilfe von Gitarre, Querflöten, Klarinetten und Blasinstrumenten das Pfarrheim mit Melodien von Taddington Square. Und mit den schweren, bedrohlichen Tönen des Musikstücks „Beyond the Darkness“ schickte es die Zuhörer in eine dunkle Fantasiewelt. Die Trachtenkapelle Euterpe verwöhnte die Ohren des Publikums neben Polkas und Märschen auch mit Fanfaren und Hymnen, dargeboten durch Trommeln, Trompeten und Saxofone. Mit „Voice of the Vikings“ nahmen die Musiker ihre Gäste mit auf eine Reise in die kalten Gefilde des Nordens zu den Wikingern.

Und auch Unterhaltung und Humor kamen an diesem rund drei Stunden langen Konzertabend wahrlich nicht zu kurz. Ein musikalischer Sketch sorgte für einige Lacher. Während die Musiker sangen, stellte ein Blasinstrument für alle hörbar die Darmwinde beim täglichen Toilettengang nach und sorgte so für noch mehr gute Laune unter den Besuchern.

 Trachtenkapelle. Foto: Tina Leistenschneider

Trachtenkapelle. Foto: Tina Leistenschneider

Foto: Tina Leistenschneider

Bei der Ehrung der Mitglieder für ihre jahrelange Mitgliedschaft lobte der Präsident des Bundes der saarländischen Musikvereine (BSM), Josef Petry, das Engagement des Vereins. „Hier wird in einer dörflichen Gemeinde das gemeinsame Leben und Fühlen von Musik live erlebbar“, sagte Petry und äußerte den Wunsch nach mehr Anerkennung seitens der Politik für die Musik und die Vereine.

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