300 Fallschirmjäger von der Saar springen in den Bodensee

Merzig/Langenargen · Ein Windstoß genügt und auf einmal taucht unter den Füßen der Fallschirmjäger ein Fluss oder ein See auf. Was dann? Rund 300 Soldaten der Saarland-Brigade trainieren diesen Fall am ersten August-Wochenende am Bodensee.

Allzu viel Zeit, um aus der Luft das Alpenpanorama zu genießen, bleibt den Soldaten der Saarland-Brigade nicht. Ein Fallschirmsprung aus etwa 400 Metern Höhe dauert nur rund 90 Sekunden - und endet für die 300 Fallschirmjäger , überwiegend Angehörige des Luftlandeunterstützungsbataillons 262 aus Merzig, am 1. und 2. August im Bodensee . Im 20. Jahr in Folge üben Fallschirmjäger aus dem Saarland dann im Bodensee-Urlaubsort Langenargen mit einem Sprung aus einer Transall oder einem Hubschrauber das "Notverfahren Wasserlandung".

"Was für viele Zuschauer als Sommerspaß-Sprung der Soldaten wahrgenommen wird, hat für uns einen ernsten Hintergrund", sagt Oberstleutnant Andreas Büschenfeld, der Kommandeur des Merziger Bataillons. Ein Fallschirmjäger müsse jederzeit auf Notsituationen vorbereitet sein. So könnten Bäume oder Stromleitungen plötzlich zu Hindernissen werden. Wenn dies abzusehen sei, müsse schnellstens ein "Notlandeverfahren" durchgeführt werden. "Dasselbe gilt auch, wenn nach einem Windstoß plötzlich ein Fluss oder See unter den Füßen der Fallschirmspringer auftaucht - dann müssen die Handgriffe vor der Landung ebenso wie im Schlaf sitzen, um sicher zu landen", sagt Büschenfeld.

Der Soldat muss sich im Wasser schnellstens vom Ballast trennen, der ihn in die Tiefe ziehen könnte - die Fallschirmseide und andere Teile der Ausrüstung saugen sich schnell voll mit Wasser. In der Landezone im Bodensee warten Schnellboote der Bundeswehr, deren Besatzungen die Fallschirmjäger aus dem Wasser fischen. Beteiligt sind auch Rettungsdienste aus Langenargen , Technisches Hilfswerk (THW) und Feuerwehr. Die Sprungübung ist eingebettet in das "Uferfest" in Langenargen .

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