Pfarrjubiläum 125 Jahre Pfarrkirche St. Petrus in Ketten in Hilbringen

HILBRINGEN · Gotteshaus im späthistoristischen Stil feiert sein Konsekrations-Jubiläum im Rahmen des Pfarrfestes und der Kirmes.

 Blick auf die Hilbringer Kirche im Jubiläumsjahr.

Blick auf die Hilbringer Kirche im Jubiläumsjahr.

Foto: Norbert Becker

 Dreifachen Grund zu feiern gibt es am Wochenende, 4. und 5. August, im Merziger Stadtteil Hilbringen, denn neben der Kirmes stehen das 125-jährige Bestehen der Kirche St. Petrus in Ketten und das Pfarrfest auf dem Programm. Dieses beginnt samstags um 20 Uhr in der Kirche mit einem musikalisch meditativen Einstieg ins Jubiläumsfest. Sonntags findet um 10 Uhr ein Festhochamt mit Gedenksteineinweihung statt. Anschließend wird im Pfarrzentrum und Jugendheim das große Jubiläumsfest bei Speis und Trank gebührend gefeiert. Alle Kinder können kostenlos Karussell fahren.

„In diesem Jahr wollen wir das Jubiläum unserer Pfarrkirche, die das seltene Patronat ‚St. Petrus in Ketten’ hat, feiern. Diese Ketten sind auch im Hilbringer Ortswappen versinnbildlicht“, sagt Pastor Peter Frey, der sich beim Anblick des Turmes seiner Kirche von der Autobahn her stets darüber freut, gleich daheim zu sein. Er weist auf eine Erzählung aus der Apostelgeschichte hin, in der Petrus, der im Gefängnis in Ketten gefesselt ist, von einem Engel herausgeführt wird.  Die Ketten fielen von ihm ab, und er konnte des Evangeliums verkünden. „Diese Geschichte ’Petrus ist frei von Ketten’ gefällt mir und, das hatten auch unsere Vorfahren in Hilbringen, Mechern, Rech, Ballern, Ripplingen und Fitten gemeint, dass Christus uns erlöst hat. Und wir dürfen, wie in den Seligpreisungen gesagt, die Bergpredigt leben. Schon im Mittelalter hatte Hilbringen eine Kirche, und es gab hier religiöses Leben, und so Gott will, wird es dieses auch noch in Jahrhunderten geben“, sagt  der Pastor weiter.

Aus der Pfarrchronik ist zu entnehmen, dass das alte, später abgerissene Gotteshaus vom 8. Dezember 1884 bis 6. Januar 1885 von Pastor Karl Krämer wegen Baufälligkeit geschlossen worden war, was für Druck auf den Kirchenvorstand sorgte, der dann bereits am 18. Januar 1985 einen Antrag zum Kirchenneubau stellte. Als Architekt konnte Wilhelm Hector aus Roden gewonnen werden, der bereits ähnliche Kirchen in Differten, Köllerbach, Marpingen, Pachten, Theley, Wehrden und Alf an der Mosel erbaut hatte.

Am 23. April 1890 wurde in Hilbringen der Grundstein für die neue Kirche gelegt, die bereits nach sehr kurzer Bauzeit am 29. August 1891 von Dechant Matthias Reiß aus Merzig benedeziert werden konnte. Die feierliche Konsekration durch den Trierer Bischof Felix Korum erfolgte am 9. Mai 1893.

Charakteristisch für die Hilbringer Kirche ist ihre Ausmalung im Stil des späten Historismus. Die Blüten und Blumenranken sind ein Hinweis auf das Paradies. Die acht Seligpreisungen gelten den Menschen, denen es gehört. Der Verkünder dieser Botschaft ist Christus, der in der Mitte über dem Triumpfbogen dargestellt wird. Die rechte Hand segnet die Menschen, und die linke Hand hält das aufgeschlagene Buch mit dem Schriftzug „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“. Der heutige Hochaltar kam 1984 aus Schnorbach im Hunsrück. Der 1902 geschnitzte Altar hatte in einer Scheune überlebt. Von V & B stammt der 1896 gefertigte Kreuzweg im Nazarenerstil. Die Kirchenfenster sind von 1963 und wurden nach Entwürfen von Jakob Schwarzkopf von der Firma Binsfeld geschaffen.

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