40 Jahre Naturpark Saar-Hunsrück Einklang von Natur und Erholung

Merzig-Wadern · Seit 40 Jahren bietet der Naturpark Saar-Hunsrück Lebensraum für bedrohte Arten und schützt Flora, Fauna und Landschaft.

 Fledermäuse haben im Naturpark Saar-Hunsrück wie auch viele andere Tiere ein Zuhause.

Fledermäuse haben im Naturpark Saar-Hunsrück wie auch viele andere Tiere ein Zuhause.

Foto: VDN/Günther Desch

Landschaftsschutz, Naturgenuss und Tourismus gehen im Naturpark Saar-Hunsrück Hand in Hand – und das bereits seit vier Jahrzehnten. Um die Vielfalt der heimischen Natur- und Kulturlandschaften zu erhalten und diese gleichzeitig als Erholungsraum für den Menschen zu öffnen und zu gestalten, gründeten engagierte Lokalpolitiker 1978 in Rheinland-Pfalz und 1980 im Saarland je einen Trägerverein. Es war der Grundstein für die Ausweisung des länderverbindenden Großschutzgebiets für Mensch und Natur im Jahr 1980. Die Trägervereine fusionierten im Jahr 2004.

In diesem Jahr steht dem Naturpark mit seinem 40. Geburtstag nun ein besonderes Jubiläum ins Haus. Der Naturpark selbst beschreibt die vier Dekaden als „erfolgreich und ereignisreich“. Die engagierten Naturpark-Kommunen und fördernde Mitglieder hätten gemeinsam mit vielen Partnern für Mensch und Natur wegweisende und innovative Projekte umgesetzt. Dies sei vor allem in den Bereichen Naturschutz und Landschaftspflege, Erholung und nachhaltiger Tourismus, Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Regionalentwicklung geschehen.

Der Naturpark Saar-Hunsrück umfasst eine Fläche von 2,055 Quadratkilometer; davon 45 Prozent in Rheinland-Pfalz und 55 Prozent im Saarland. Seit 2005 wurde er wiederholt als Qualitätsnaturpark zertifiziert und ist bundesweit an der Spitze. 57 Prozent seiner Fläche sind als Hotspot-Gebiet der biologischen Vielfalt in Deutschland und seit 2015 davon rund fünf Prozent als Nationalpark ausgewiesen. Rund 346000 Menschen leben laut Angaben des Naturparks in dem Gebiet.

Felsbildungen und Rosselhalden, Flusstäler, strukturreiche Streuobstwiesen sowie Wälder prägen die vielfältigen Landschaften. Einen besonderen Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten stellen die Quellmoore, Hangbrücher genannt, dar. Grundgestein des Idarwaldes ist der widerstandsfähige Taunusquarzit, auf dem sich sehr nährstoffarme und steinige Böden entwickelt haben. Diese waren und sind auch heute noch für die Landwirtschaft ungeeignet, so dass seit jeher dort Wald stockte. Auch die Fels- und Steinformationen des Muschelkalks, Buntsandsteins, Schiefers, Taunusquarzits und des Vulkanismus mit seinen Edelsteinen gehören zu den Sehenswürdigkeiten im Naturpark. Als „Nationales Geotop“ ausgezeichnet ist die Saarschleife.

Die artenreiche Flora mit Narzissen, Arnika, Orchideen und Streuobstwiesen, ausgedehnten Wäldern, strukturreichen Hecken und Rainen sowie Feuchtwiesen, bietet Lebensräume für viele Tiere. Ob Schwarz- und Weißstorch, Stein- und Rauhfußkauz, Eisvogel, Fledermaus, Wildkatze, Biber oder Hirsch: Sie alle sind im Naturpark Saar-Hunsrück heimisch. Bei Touren ist  die von Kelten und Römern geprägte Natur und Kulturlandschaft des Naturparks und die Natur des Entwicklungs-Nationalparks zu erkunden. Auf Bauernmärkten, Wein-, Viez- oder Heimatfesten ist der Naturpark kulinarisch zu erleben. Ein Gaumenschmaus sind die Themenwochen wie Omas Küche, Bettsäächertage, Kräuterküche, Kartoffeltage und Wildwoche Saar-Hunsrück.

Seit 25 Jahren engagiert sich der Naturpark in der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Im Umfeld der barrierefreien Informationszentren in Hermeskeil und Weiskirchen und den Informationsstellen in den Naturpark-Landkreisen gibt es regelmäßig Bildungsangebote für Kitas, Schulklassen und Jugendgruppen. Um Kindern die Natur- und Kulturlandschaft ihrer Heimat erlebnisorientiert näherzubringen und sie für den Erhalt der biologischen Vielfalt zu begeistern, arbeitet er im Netzwerk der Naturpark-Kitas/-Schulen eng mit den Bildungseinrichtungen zusammen. Für Interessierte, Multiplikatoren, Lehrkräfte und Gästeführende werden im Rahmen der Naturpark-Akademie qualifizierende Fortbildungen zu regionalspezifischen Themen angeboten.

Mit der Ersteinrichtung und Zertifizierung des Saar-Hunsrück-Steiges wurde vom länderüberschreitenden Naturpark ein erstes länderverbindendes touristisches Leuchtturmprojekt realisiert, der Grundstein für die heutige Premium-Wanderregion Saar-Hunsrück. Der Naturpark selbst ist Teil der Nationalen Naturlandschaften Deutschlands.

 Seit 25 Jahren will der Naturpark Mädchen und Jungen für Nachhaltigkeit begeistern.

Seit 25 Jahren will der Naturpark Mädchen und Jungen für Nachhaltigkeit begeistern.

Foto: Carolin Lauer
 Die Streuobstwiesen im Naturpark Saar-Hunsrück beherbergen schmackhafte Schätze der Natur.

Die Streuobstwiesen im Naturpark Saar-Hunsrück beherbergen schmackhafte Schätze der Natur.

Foto: Brigitte Krauth

Wer das Jubiläum mitfeiern möchte, ist zu Jubiläums-Heimat-Expeditionen „Unterwegs im Naturpark“ eingeladen, die der Naturpark anlässlich seines Geburtstages ausrichtet. Mit dabei sind auch die Bürgermeister, Landräte der Mitgliedskommunen und die Naturpark-Botschafter. Zusätzliche Jubiläums-Aktionen finden im Laufe des Jahres in den Schulen und Kindergärten und den Kommunen statt.

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