Beratungen in Merzig Wie sparsam ist mein Kühlschrank wirklich?

Merzig-Wadern · Die Verbraucherzentrale kritisiert die Kennzeichnungs-Skala bei der Energie-Effizienz. Wer Fragen hat, bekommt in Merzig Hilfe.

 Die Verbraucherzentrale kritisiert die Kennzeichnung zur Energieefizienz.

Die Verbraucherzentrale kritisiert die Kennzeichnung zur Energieefizienz.

Foto: dpa/Peter Kneffel

„Die Energieeffizienz-Kennzeichnung ist nach wie vor unübersichtlich“, kritisiert die Verbraucherzentrale. Wer einen sparsamen Kühlschrank kaufen möchte, bekäme mit der Effizienz-Kennzeichnung keine große Hilfe. Dies liegt laut Verbraucherzentrale vor allem an der Kennzeichnungs-Skala. Da diese von A bis D geht, könnte man meinen, dass ein Gerät, das mit A ausgezeichnet ist, auch sparsam ist. Das ist aber falsch. Augenblicklich ist die schlechteste im Handel erhältliche Kennzeichnung für Haushaltskühlschränke A+. Die beste Kennzeichnung ist A+++ (Tripleplus). „Eine so unübersichtliche Kennzeichnung ist für Verbraucher nicht nachvollziehbar und schlicht nicht logisch“, sagt Cathrin Becker, Energieberaterin der Verbraucherzentrale.

Den Missstand hat der Verordnungsgeber bei der EU erkannt. Es ist eine Änderung vorgesehen, damit künftig ein mit A gekennzeichnetes Gerät auch wirklich sparsam ist. Allerdings braucht alles seine Zeit. Der Änderungstermin, der für Ende dieses Jahres vorgesehen war, ist um neun Jahre verschoben worden.

Neben der optisch auffälligen Kennzeichnung mit der farbigen Skala und den großen Buchstaben gibt das Etikett auch Auskunft über den Stromverbrauch in Kilowattstunden pro Jahr. Diese Angabe ist aus der Sicht der Energieberater der Verbraucherzentrale ein verlässlicher Hinweis darauf, ob das Gerät im Vergleich zu anderen wenig oder viel Strom verbraucht. So verbraucht eine gute Kühl-Gefrier-Kombination mit 180 Liter Kühlbereich und 15 Liter Gefrierfach 114 kWh im Jahr. Ein Altgerät kann doppelt so viel Strom verbrauchen.

„Wenn ein älterer Kühlschrank noch tadellos funktioniert, muss er jedoch nicht zwangsläufig ausgetauscht werden“, sagt Becker. Die Energieberaterin hat einige Ratschläge zur stromsparenden Nutzung von Kühlschränken. So soll der Kühlschrank nicht neben Wärmequellen wie Heizung, Herd, Spülmaschine oder Waschmaschine stehen. Direkte Sonnenstrahlung auf den Kühlschrank soll ebenso vermieden werden wie unnötig langes Öffnen. Außerdem sollen keine warmen Speisen in den Kühlschrank gestellt werden. Für die Innentemperatur empfiehlt Becker einen Wert von sieben Grad, das reiche nach ihren Worten völlig aus.

Auch die Innenpflege sollte nicht zu kurz kommen: Becker rät, den Gefrierschrank regelmäßig abzutauen und die Gummidichtungen der Türen ab und zu zu prüfen und zu reinigen. „Die Lüftungsschlitze dürfen nicht zugedeckt werden, damit kein Wärmestau entsteht“, erklärt die Expertin. Und sie hat noch einen Tipp für die Grillsaison parat: „Falls Altgeräte, die im Keller stehen, aus konkretem Anlass wieder in Betrieb genommen werden, sollte man nicht vergessen, sie nach der Party wieder auszuschalten.“

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