Merzig-Wadern Mehr Gas geben für die Viezstraße

Merzig-Wadern · Die Saarschleifenland Tourismus plant eine Projektstelle, um enge Zusammenarbeit der Hochwald-Kommunen zu erreichen.

 Die Saarschleife: Sie ist die Namensgeberin der Tourismus-Gesellschaft des Landkreises Merzig-Wadern. Die Saarschleife-Tafeltour ist derweil im Rennen um den Wanderweg des Jahres.

Die Saarschleife: Sie ist die Namensgeberin der Tourismus-Gesellschaft des Landkreises Merzig-Wadern. Die Saarschleife-Tafeltour ist derweil im Rennen um den Wanderweg des Jahres.

Foto: Thomas Reinhardt

Es dürfte wieder ein arbeitsreiches Jahr werden für die Saarschleifenland Tourismus GmbH (STG), die Tourismus-Gesellschaft des Landkreises Merzig-Wadern. STG-Geschäftsführer Peter Klein und Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich haben der SZ bei einem Pressegespräch einige der Schwerpunkte und Projekte in der touristischen Arbeit für die kommenden Monate vorgestellt. Regionale Erzeugnisse verstärkt in die Gastronomie bringen und die Wiederbelebung der Viezstraße sind nur einige der Punkte, die in Zukunft umgesetzt werden sollen.

Die Produktpalette der Regionalinitiative „Ebbes von Hei!“ soll zukünftig an neuen, exponierten Verkaufsstellen im Umkreis Merzig-Wadern angeboten werden. Die Villa Borg in Perl sei nur einer dieser Standorte, erläutert Peter Klein. „Die regionalen Produkte sollen mehr gefördert und beworben werden“, betont Klein. Zusätzlich soll es Schulungen für die Mitarbeiter an diesen neuen Vertriebsstellen geben, damit auch das Verständnis für die hohe Wertigkeit der Erzeugnisse aus lokaler Produktion vertieft werde. Die STG will das Marketing für die „Ebbes von Hei!“-Produkte unter anderem in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift Wandermagazin verstärken. Diese Fokussierung auf regionale Produkte ist Teil eines Projektes, das der Kreis als Förderregion des EU-Zuschussprogrammes LEADER zur Stärkung des ländlichen Raumes umsetzt.

Bewegung soll auch wieder in die Viezstraße kommen: Zum einen sei die Verlängerung der Straße von der jetzigen „Endstation“ Wallerfangen über den Bietzerberg bis Merzig geplant. So würde die Straße im Stadtzentrum Trier wie auch in Merzig jeweils einen Start- und Zielpunkt haben. Außerdem sei die Beschilderung der Straße im Merziger Raum noch nicht vollendet, diese Lücken sollen geschlossen werden. Auch eine neue Vermarktung soll in Angriff genommen werden: Sei es die Erneuerung der Internetseite und der Freizeitkarten oder neue Angebote, wie Betriebsführungen kleinerer ausgewählte Viezhersteller, die dabei ihren Viez zur Verköstigung anbieten - die Viezstraße, deren Trägerverein nach Auskunft von Peter Klein mit dem bekannten Viezproduzenten Wolfgang Schmitt aus Menningen einen neuen Vorsitzenden bekommt, will wieder mehr Aufmerksamkeit erregen.

Auch das Thema Wandern bleibt für den Tourismus im Kreis von hoher Bedeutung: Neue Portaltafeln an den zahlreichen Premium-Wanderwegen im Landkreis, den sogenannten Traumschleifen und Traumschleifchen, sind vorgesehen und sollen die Wander-Infrastruktur in der Region komplettieren.

Neuland betritt die STG hingegen mit einem ambitionierten Projekt, das sie gemeinsam mit dem lothringischen Terroir Moselle und weiteren LEADER-Förderregionen entlang der Mosel anstrebt: Unter dem Dachbegriff „Weinarchitektur“ sollen markante Gebäude und Gebäude-Ensembles an den Weinbergen entlang der Mosel touristisch genutzt werden – sei es als Objekt zur Besichtigung oder als Ort, der zum Weintrinken einlädt. Dieser Idee will sich auch die STG anschließen und dazu den Perler Weinort Sehndorf als einen Standort in den Blick nehmen, ebenso das bekannte Perler Katzenhäuschen.

Außerdem ist geplant, für die Kernorte aller Kreiskommunen sogenannte Atmosphärenchecks aus touristischer Sicht zu erstellen – eine solche Ortsanalyse war im vergangenen Jahr exemplarisch bereits für Losheim gemacht worden. Peter Klein: „Wie damals sollen auch die anstehenden Atmosphärechecks in Kooperation mit der Tourismuszentrale Saarland (TZS) und dem Planungsbüro Futour erarbeitet werden.“

Zudem soll die Zusammenarbeit der Kommunen gefördert werden. So ist eine Intensivierung der Kooperation im touristischen Bereich geplant, hierzu wird in einem Modellprojekt das Zusammenwirken der Hochwald-Kommunen beim Thema Tourismus als Rahmen der LEADER-Förderung in den Blick genommen. Dies geschieht über eine neu eingerichtete Projektstelle bei der STG; die dort beschäftigte Fachkraft soll bis Ende 2020 ein neues Kooperationskonzept erarbeiten.

Außerdem soll die digitale Vermarktung der Hotel-Betriebe sowie vor allem der kleineren Anbieter von Übernachtungskapazitäten (wie Ferienwohnungen) zur Beherbergung von Gästen erneuert und verbessert werden. Nach den Worten von Peter Klein will die STG hier auch bekannte Buchungsportalen wie booking.com, hrs oder airbnb nutzen.

Personelle Veränderungen gibt es beim Wanderbüro Saar-Hunsrück-Steig, das in der Losheimer Tourist-Info am Stausee angesiedelt ist. Nachdem Achim Laub, der das Büro bislang leitete, Anfang des Jahres in den Ruhestand gegangen ist, hat Cora Berger nun die Leitung des Wanderbüros übernommen.

 Peter Klein, CDU-Kandidat für das Bürgermeisteramt in Mettlach. Foto: Rolf Ruppenthal/ 25. Okt. 2010

Peter Klein, CDU-Kandidat für das Bürgermeisteramt in Mettlach. Foto: Rolf Ruppenthal/ 25. Okt. 2010

Foto: rup/RUPPENTHAL

„Ein großes Thema für dieses Jahr werden die „Gärten ohne Grenzen“ für dieses Jahr sein“, verrät Peter Klein. Hier will die STG, die in diesem Jahr außerdem ihr zehnjähriges Bestehen begeht, das regionale Marketing verstärken und durch zahlreiche Aktivitäten auf das grenzüberschreitende Gartennetzwerk aufmerksam machen.

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