SPD-Agbeordnete Martina Holzner möchte nicht, dass Billdungschancen von Kindern vom Geldbeutel der Eltern abhängen Martina Holzner: „Kitas sollten beitragsfrei sein“
Merzig-Wadern · () Die Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin sieht Martina Holzner, Sprecherin für frühkindliche Bildung der SDP-Landtagsfraktion, kritisch. In dieser heißt es, dass Wissenschaftler davon grundsätzlich abraten, Kitas beitragsfrei zu machen. Auch wird davon gesprochen, dass die Nutzungsquoten durch Beitragssenkungen kaum noch steigen können und die Betreuungskosten steigen, wenn die Kitas wegen Berufstätigkeit von Eltern länger geöffnet haben. „Darum geht es aber gar nicht“, sagt Holzner. „Sicherlich sind die Besucherquoten von Kinder über drei Jahren sehr hoch und längere Öffnungszeiten erforderlich, um eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten. Aber es geht hier um den Grundsatz von Bildungsgerechtigkeit von der Kita bis zum Meister.“ Bildungschancen müssten – unabhängig vom Verdienst der Erziehungsberechtigten – für alle Kinder gleich sein. Die Kita sei für Kinder ein wichtiger Lebensabschnitt, in dem sie soziale Kontakte knüpften, erste Ideen entwickelten, Interessen fänden oder ausbauten. „Diese wichtige Phase kostenfrei zu gestalten, sollte deshalb selbstverständlich sein.“ Niemand solle sich Gedanken machen müssen, wie er Beiträge für ein oder zwei Kinder finanziere. Für die SPD habe nur eine vollständige Beitragsfreiheit etwas mit der Vorstellung von kostenfreier Bildung zu tun.
Deshalb plädiert sie weiter für die schrittweise Abschaffung der Kitagebühren. „Im Saarland empfinden 74 Prozent der Eltern die Kita-Beiträge als zu hoch. 85 Prozent der Befragten sehen sich durch die Kosten für die Kinderbetreuung in ihrer Lebensqualität eingeschränkt“, sagt die ehemalige Qualifikationsbeauftragte im Bereich Kitas. Auch lehne eine Mehrheit höhere Beiträge selbst dann ab, wenn diese zu Qualitätsverbesserungen führten. „Das hohe Engagement der Fachkräfte in den Kitas muss hervorgeboben werden.“ Sicherlich seien weitere Qualitätsverbesserungen, etwa durch Fort- und Weiterbildungen, wünschenswert. Diese müssten unabhängig von einer schrittweisen Beitragsfreiheit betrachtet werden.