Zweifache Mutter fühlt sich in Wahlen wohl

Wahlen · In Wadern ist sie zur Welt gekommen, in Büschfeld aufgewachsen und heute lebt Fikriye Kaya Braun in Wahlen. Die Krankenschwester fühlt sich in dem Ort ausgesprochen wohl. Dort findet sie alles vor, was sie fürs tägliche Leben braucht.

 Fikriye Kaya Braun liest gern in ihrer Freizeit. Foto: Werner Krewer

Fikriye Kaya Braun liest gern in ihrer Freizeit. Foto: Werner Krewer

Foto: Werner Krewer

Fikriye Kaya Braun lebt in Wahlen und sie fühlt sich hier ausgesprochen wohl. Da ist erst einmal die Infrastruktur: Im Gegensatz zu einigen anderen Ortsteilen der Gemeinde Losheim gibt es in Wahlen einen Bäcker, einen Fleischer und ein gut sortiertes Lebensmittelgeschäft. "Ich bekomme hier alles, was ich brauche", erklärt die zweifache Mutter zufrieden. Es gibt einen Kindergarten und eine Grundschule, und der Bus nach Losheim zur weiterführenden Schule fährt um 7.45 Uhr in Wahlen ab. "Besser geht's eigentlich gar nicht."

Fikriye kam im Waderner Krankenhaus auf die Welt. Ihre Eltern waren in den 70er Jahren aus der Türkei ins Saarland gezogen und hatten sich in Büschfeld niedergelassen, wo der Vater im Saargummiwerk arbeitete. Die Tochter begann nach der Schule in Merzig eine Ausbildung zur Krankenschwester und zog ins dortige Schwesternwohnheim.

1994 lernte sie ihren heutigen Ehemann Daniel Braun kennen, aber mit der gemeinsamen Zukunft mussten sie sich noch etwas gedulden. "Ich fand nach meinem Examen 1997 in Merzig keine Stelle", erzählt sie. Mehrere Jahre lang lebte sie deshalb in Homburg und tat ihren Dienst in der neurochirurgischen Abteilung der Universitätsklinik.

Heute arbeitet sie halbtags in der Psychiatrie der SHG-Kliniken in Merzig, aber in der Zeit dazwischen ist einiges passiert. Zur Jahrtausendwende heiratete sie ihren Daniel, zog mit ihm in ein gemütliches Haus in Wahlen , und die Söhne Elias und Emil kamen auf die Welt.

Wie fühlt es sich an, als Türkin in eine deutsche Familie einzuheiraten und in ein deutsches Dorf zu kommen? "Es gab keine Probleme", erklären die Eheleute einhellig. In Familie und Freundeskreis wurde Fikriye ohne Vorbehalte aufgenommen, was bei ihrem offenen, freundlichen Wesen ja auch wirklich kein Wunder ist. Zwar gab es hin und wieder die nur halb ernst gemeinte Frage: "Wann konvertierst du endlich?", und aus türkischen Kreisen kam die düstere Prophezeiung, die Ehe werde höchstens ein paar Monate halten, aber diese Stimmen sind längst verstummt. Fikriye ist aktives Mitglied im Turnverein, geht zusammen mit ein paar anderen Frauen regelmäßig wandern und fühlt sich im großen gemeinsamen Freundeskreis gut aufgehoben.

In ihrer Freizeit liest sie gerne, vor allem Kinderbücher , wovon ihre Söhne natürlich kräftig profitieren. Da sie naturliebend ist und sich gerne an der frischen Luft bewegt, genießt sie es, den Wald fast unmittelbar vor der Haustür zu haben.

Fikriye Kaya Braun ist ein lebendiges Beispiel dafür, dass auch ein Mensch, der nicht in Wahlen aufgewachsen ist, sich hier so zu Hause fühlen kann, dass er nicht wieder weg will.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort