Jäger und Sammler auf der ersten Lanarama in Losheim Zurück in die Pokémon- und Super-Mario-Zeit

Losheim am See · Jäger und Sammler trafen sich auf der Lanarama-Börse in Losheim. Videospiele, Playstation und Co. – es gab alles, was das Zockerherz begehrt.

 Viel Andrang herrschte am Wochenende auf der Video-Spielemesse in der Losheimer Eisenbahnhalle.

Viel Andrang herrschte am Wochenende auf der Video-Spielemesse in der Losheimer Eisenbahnhalle.

Foto: Tina Leistenschneider

Neugierig beugen sich die Besucher über graue, alte Videospiele, die in Schutzfolien eingepackt liegen. Daneben stehen die alten viereckigen Kasten, auf denen zahlreiche Kinder vor 20, 30 dreißig Jahren eifrig gedaddelt haben. Im Hintergrund läuft Musik aus dem Kultspiel „Super Mario“ und versetzt Händler und Besucher in eine Zeit, in der Videospiele und Heimkonsolen ihre Sternstunde erleben.

In der Eisenbahnhalle in Losheim gastierte am Wochenende die Retrobörse Saar auf der Lanarama, einer LAN-Party, die erstmalig in Losheim stattfand. Die Halle war gefüllt mit Menschen, die auf der Suche nach dem Videospiel ihrer Kindheit waren oder gezielt nach dem letzten Spiel in ihrer Sammlung suchten. Auf der Börse wurden samstags gebrauchte und auch original verpackte Waren angeboten. Dazu gehörten Konsolen, Videospiele, Zubehör und sonstige Sammlerartikel der Helden aus  mancher Kindheit. Sonntags waren ausdrücklich nur private Anbieter zugelassen. Ein gutes Dutzend Händler hatten ihre Stände aufgebaut und boten den Besuchern und den Teilnehmern der Lanarama ein breites Sortiment für Videospielenthusiasten und Nostalgiker. Die Preise der Spiele variierten je nach Anbieter und je nach Zustand. Da konnte es schon mal vorkommen, dass man auf der einen Seite der Halle einen Titel für neun Euro und auf der anderen Seite für 28 Euro fand. Für rare Perlen in Originalverpackung, wie beispielsweise Retrospiele von Mega Man, zahlen Sammler schon mal an die 200 Euro.

Alter und Verfügbarkeit der Spiele machen es für einen Sammler wie Robert jedoch immer schwieriger, ihre Kollektion zu vervollständigen. Für ihn war es der zweite Besuch auf der Retrobörse Saar, die erstmalig vor vier Monaten in Güdingen gastierte und nun zum ersten Mal in Losheim in der Eisenbahnhalle stattfand. Ihm haben es insbesondere die alten Spiele von Nintendo angetan, von denen er mittlerweile an die 400 Stück sein Eigen nennt. Seit 30 Jahren gehört er zu den Videospiel-Zockern und erweitert seine Sammlung auf Flohmärkten, Retrobörsen oder durch Tauschgeschäfte mit anderen Sammlern. Seinen Gewerbeschein hat er seit etwa vier Jahren, machte sein Hobby zum Beruf und verkauft nun einen Teil seines Fundus.

Marco, der als Besucher aus Homburg angereist war, gefiel am besten „das Feeling und die Nostalgie“, ebenso tausche er sich gerne mit den Händlern aus und bevorzugt deswegen den Besuch solcher Börsen und Flohmärkte. Darum war er nicht zum ersten Mal auf der Retrobörse, da diese noch in anderen Städten wie Bochum und Mannheim regelmäßig stattfinde. Daniel Igel gehört mit Mark Gomez zu den Mitveranstaltern der Retrobörse und liebt vor allem die Planung und Organisation. So hat er die Internetseite selbst erstellt und produziert eigene Flyer.

Besucher konnten am Stand „Bring & Buy“ bei Daniel Igel ihre Spiele mit einer Preisvorstellung abgeben und er verkaufte sie. Ihm zufolge erlebe Nintendo  eine Renaissance. Besonders Pokémon stehe durch die im letzten Jahr veröffentliche App „Pokémon Go“ für das Smartphone wieder hoch im Kurs. Dass man die Lanarama mit seinem Angebot unterstützt, liegt seinen Worten nach daran, dass man die Fläche der Eisenbahnhalle optimal nutzen wollte.

 Rund 100 Teilnehmer waren bei der großen LAN-Party in der Eisenbahnhalle mit dabei.

Rund 100 Teilnehmer waren bei der großen LAN-Party in der Eisenbahnhalle mit dabei.

Foto: Tina Leistenschneider

Auch Franzosen und Luxemburger wie Andy Klein gehörten zu den Videospielfreunden und besuchten die Börse zum ersten Mal. Vor acht Jahren fing er an, gezielt Spiele zu sammeln, mittlerweile hat er etwa 2000 Titel zuhause. Sein Ziel sei es, von allen Konsolen alle Spiele zu sammeln und seine kleine Tochter mit den gleichen Retrokonsolen aufwachsen zu lassen, die ihn in seiner Kindheit begleitet haben. Neben der Retrobörse hatten Besucher die Möglichkeit, in der Retrolounge ihre erworbenen oder mitgebrachten Spiele direkt an den Original-Konsolen wie beispielsweise der Playstation 1, dem SNES und dem Commodore 64 mit Joysticks auszuprobieren.

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