Abschied nach fünf Jahrzehnten Nach fünf Jahrzehnten sagt Werner Krewer „auf Wiedersehen“

Bergen · Er ist der dienstälteste Mitarbeiter der SZ-Lokalredaktion für Merzig-Wadern. Und anlässlich seines 75. Geburtstages am Sonntag hängt Fotograf Werner Krewer alias „wkr“ die Kamera an den Nagel.

Die Kamera in der Hand, das Motiv im Blick: So kannte man Werner Krewer in seiner 50-jährigen Tätigkeit als Fotograf für die Lokalredaktion Merzig-Wadern der Saarbrücker Zeitung. An diesem Sonntag wird er 75 Jahre alt und geht damit endgültig in den Ruhestand.

Foto: Werner Krewer

Er ist der mittlerweile dienstälteste freie Mitarbeiter unserer Lokalredaktion: Werner Krewer aus Bergen, bekannt auch unter seinem Kürzel „wkr“, ist seit mittlerweile fünf Jahrzehnten für die SZ Merzig-Wadern als Fotograf im Einsatz. Doch künftig werden wir auf seine Dienste verzichten müssen. Am Sonntag, 7. Januar, wird „wkr“ 75 Jahre alt – und nimmt dies zum Anlass, bei der SZ in den „Mitarbeiter-Ruhestand“ zu treten.

Ob Verkehrsunfälle, Feuerwehreinsätze, Abschlussfotos von Schulabsolventen, Kappensitzungen oder Fastnachtsumzüge: Wann immer im Landkreis etwas los war, war Werner Krewer ganz oft mit dabei – bevorzugt in seiner Heimatgemeinde Losheim am See, aber auch in den anderen Ecken des Landkreises. Er ist, insbesondere im Hochwaldraum, bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Und das ist für ihn auch stets ein wesentlicher Antrieb für seine Arbeit gewesen, ein Faktor, der ihn an seiner Tätigkeit gereizt hat: „Man war überall mit der Nase mit dabei, war stets auf dem Laufenden“, erzählt er im Gespräch mit unserer Redaktion.

In seiner Geburtsstadt Trier hat Werner Krewer zunächst gearbeitet, hat dort ab 1967 eine Fotografen-Lehre gemacht und war anschließend als festangestellter Fotograf bei der Trierischen Landeszeitung beschäftigt. Doch die stellte ihr Erscheinen 1974 ein. „Zum 1. April waren wir damals unsere Jobs los“, erinnert „wkr“ rückblickend. Doch er fand bald wieder ein neues Betätigungsfeld, diesmal jenseits der Landesgrenze: Sein Lokalchef aus Trier, Bernhard Wagner, wurde Leiter der Lokalredaktion der SZ in Merzig. Und er schlug seinem früheren Mitarbeiter vor, doch künftig für die Saarbrücker Zeitung seine Fotos zu machen.

Gesagt, getan: Werner Krewer zog mit seiner Frau Mechthild in deren Heimatort Bergen und baute zunächst einmal das Elternhaus seiner Frau als neues Domizil um. „Das Erste, was fertig war, war das Fotolabor“, erinnert er sich heute. Fortan war er als freier Fotograf für die SZ unterwegs. „Ich habe bis heute doch einige Redakteure verschlissen“, meint er mit einem Augenzwinkern. Auch eine Festanstellung fand er bald wieder: Beim Polizeipräsidium in Trier übernahm er eine Stelle als Polizeifotograf, arbeitete dort im Labor und bei Außeneinsätzen. Zu seinen Aufgaben gehörte es seinerzeit unter anderem auch, die Fotos aus Radarfallen zur Tempoüberwachung zu entwickeln.

Von digitaler Technik, von E-Mail und Internet war man in Krewers Anfangsjahren bei der SZ noch weit entfernt. Das sorgt für Erinnerungen, die ihm bis heute unvergessen sind – zum Beispiel, wie damals seine Bilder in die Zeitung gelangten: „Ich war meistens am Wochenende für die SZ unterwegs, habe dann umgehend daheim die Fotos entwickelt. Dann habe ich mich sonntags morgens mit Lokalchef Bernhard Wagner, der stets von Trier zur Arbeit fuhr, an der B 268 getroffen und ihm die Abzüge ausgehändigt. Er hat sie dann mit in die Redaktion genommen.“ Das läuft heute natürlich alles ganz anders ab.

Neben seiner Tätigkeit für die SZ hat sich Werner Krewer auch ehrenamtlich für seine neue Heimat Bergen engagiert, wo er Ortsvorsteher war – als Nachfolger seiner im Jahr 2014 leider verstorbenen Frau Mechthild. Er erinnert sich: „Ich habe sie 2003 bei der Organisation der in diesem Jahr stattfindenden 700-Jahr-Feier in Bergen unterstützt, und damals begann ich mich dann auch für Lokalpolitik und das Dorfgeschehen verstärkt zu interessieren.“ 2009 schied er aus dem Berufsleben aus, hatte von da an noch mehr Zeit, sich für seinen Ort zu engagieren – und auch für die SZ.

Doch sein Engagement in der Kommunalpolitik hat er zwischenzeitlich beendet, nun wird er auch die Fotokamera an den Nagel hängen. In Zukunft wird sich Werner Krewer noch mehr seinen drei Kindern (zwei Töchter, ein Sohn) und den Enkelkindern widmen können – und seinem Hund Bob, der seit vergangenem Frühjahr bei ihm ein neues Domizil gefunden hat. „Das schwarze Ungeheuer aus Spanien“, nennt er seinen vierbeinigen Gefährten scherzhaft. Und der wird ihn, auch als „SZ-Ruheständler“, gewiss gut auf Trab halten.

Eines ist klar: Wer sich fünf Jahrzehnte lang für einen Arbeitgeber engagiert hat, dem ist dieser zu Dank verpflichtet. Den wollen wir auch nicht schuldig bleiben, bedanken uns bei „wkr“ für die Treue, Zuverlässigkeit und sein Engagement in den vergangenen Jahren. Und wünschen ihm zum 75. Geburtstag alles Gute, vor allem in gesundheitlicher Hinsicht, und noch viel Spaß im Leben. Danke für alles, lieber Werner, und mach’s gut!