Ort des Zuhörens in Losheim Einsamkeit und Ängste beschäftigen viele Menschen

Losheim am See · Der Ort des Zuhörens am Losheimer Stausee hat Menschen die Gelegenheit geboten, über ihre Sorgen zu sprechen. Corona war häufig ein Thema – aber nicht das einzige.

 Viele Menschen nutzten das Angebot am Ort des Zuhörens am Stausee Losheim.

Viele Menschen nutzten das Angebot am Ort des Zuhörens am Stausee Losheim.

Foto: privat

Der Sommer ist vorbei, der Bauwagen weggeräumt. Der Ort des Zuhörens am Losheimer Stausee ist seit vielen Jahren ein Begriff für intensive und gute Gespräche – sowohl für Einheimische als auch für Fremde. Die 20 ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter sind zufrieden mit den zurückliegenden Wochen. Fast 200 Besucher nutzten das Angebot in diesem Sommer, unter ihnen auch viele Ältere und Alleinstehende, auch aus dem Altenheim.

Da die Gespräche diesmal wegen der Pandemie auf der Sitzgruppe im Freien stattfinden mussten, kam das schöne Badewetter gerade recht. Durch die Einhaltung der Abstandsregeln am See war der Bauwagen zeitweilig umlagert von Badegästen, und so gab es auch hin und wieder ein kürzeres oder längeres Gespräch vom Weg aus über die Rosenhecke. Dies hielt jedoch die Menschen, die gezielt mit ihren Anliegen zu diesem Ort kommen wollten, nicht ab. „Wir waren sozusagen als Kirche mitten unter den Menschen“, freut sich Diakon Wolfgang Drehmann mit seinem Team über den Zulauf.

Die angesprochenen Themen am Ort des Zuhörens waren sehr vielfältig. Häufig ging es um das Zusammenleben in Partnerschaft und Familie, um Trauer und das Älterwerden. In fast allen Gesprächen wurde die Corona-Pandemie thematisiert und die damit verbundene Sorge um die Gesundheit. Sie bewegt vor allem viele ältere Menschen, die sich durch die eingeschränkten Maßnahmen in den vergangenen Monaten verunsichert und ängstlich fühlen und unter Einsamkeit leiden. Auch religiöse Themen, wie die strukturellen Veränderungen im Bistum und die Verhandlungen mit Rom, bewegen die Besucher.

„Es war eine gute Zeit“, sagt Wolfgang Drehmann zum Anbschluss und bedankt sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren wertvollen Dienst, „der zeigt, wie Kirche heute diakonisch-missionarisch unterwegs sein kann“. Mit einer kleinen Wortgottesdienst-Feier unter dem Thema „Der barmherzige Samariter“ wurde die diesjährige Saison am Bauwagen Ende August beendet.

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