Unterschriften für Spielstraße
Losheim · Nachdem seine Tochter bei einem Unfall schwer verletzt worden ist , setzt sich ein Losheimer Vater dafür ein, dass die Diedenhofenstraße zur Spielstraße wird. Ob das überhaupt möglich ist, prüft die Verwaltung derzeit.
Es war wohl eine der schrecklichsten Situationen, die man als Eltern erleben muss. Familie Hoen stand an jenem Samstagmittag Anfang August am Bürgersteig in der Diedenhofenstraße in Losheim , als die vierjährige Tochter plötzlich auf die Straße lief und von einem Auto erfasst wurde. Noch heute, mehr als drei Wochen später, hat sie ihr Bewusstsein nicht wieder erlangt.
"Es geht ihr den Umständen entsprechend. Wir sind im Moment in Reha im Schwarzwald. Welche Schäden sie davongetragen hat, können wir erst sagen, wenn sie aufgewacht ist", sagt Vater Andreas Hoen. Damit solche Fälle in Zukunft vermieden werden können, hat er eine Unterschriftenaktion gestartet: "In der Straße ist eigentlich eine Tempo-30-Zone. Aber kaum jemand hält sich daran. Meine Frau und unsere neunjährige Tochter, die den Unfall mitansehen mussten, ertragen es immer noch nicht, hier über die Straße zu gehen." Deshalb hat sich Hoen entschlossen, Unterschriften zu sammeln, um sich dafür einzusetzen, dass die Straße, in deren Nähe die Peter-Dewes-Gesamtschule und die Grundschule liegen, zum verkehrsberuhigten Bereich - landläufig auch bekannt als Spielstraße - erklärt wird. "Hier überqueren jeden Tag 300 bis 400 Kinder die Straße. Aber kein Mensch nimmt Rücksicht", sagt Hoen. "Deshalb sammeln wir jetzt Unterschriften. Die Listen liegen in allen Losheimer Geschäften aus."
Zudem hat er sich bereits an die Politik gewandt, mit Ortsvorsteher und Bürgermeister gesprochen: "Wenn ich zurück bin, gibt es eine Ortsbegehung." Ortsvorsteher Stefan Palm bestätigt, dass er die Angelegenheit bereits der Verwaltung vorgetragen hat: "Wir prüfen im Moment, was man machen kann. Da gilt es natürlich, auch einige Vorschriften zu beachten."
So sei es fraglich, ob es überhaupt möglich sei, die Diedenhofenstraße zur Spielstraße zu erklären. Denn eigentlich dürften Durchgangsstraßen nicht zur Spielstraße werden. Zumal es noch andere Möglichkeiten gebe, wie zum Beispiel Anzeigetafeln, auf denen die Autofahrer sähen, wenn sie zu schnell fahren. Auch regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen mit mobilen Blitzern schließt er nicht aus. Ob ein Parkverbot an der Straße helfen könne, werde ebenso geprüft. Die nötigen Schilder stehen schon an der Straße, werden aber bisher nur bei größeren Sportveranstaltungen genutzt, um freie Fahrt für Feuerwehr und Rettungsdienst zu gewährleisten. "Welche Maßnahmen es genau sein werden, kann ich jetzt noch nicht sagen. Wir müssen ja auch die anderen Anwohner anhören", sagt Palm. Zumal die Situation in der Weiskircher Straße, die auch an den Schulen vorbeiführr, ähnlich sei.
Andreas Hoen ist überzeugt, mit seiner Unterschriftenaktion den richtigen Weg gewählt zu haben: "Als betroffener Vater habe ich das Recht, finde ich. Und wenn sich sonst nichts tut, muss ich eben selbst dafür sorgen." Er wird bis zur Ortsbegehung Anfang September und darüber hinaus weiter Unterschriften sammeln.