Aktion an Losheimer Schule Kunst aus Müll und Reisen zu Biber und Co.

Losheim · Bei den Umwelttagen an der Peter-Dewes-Gesamtschule in Losheim standen Arten-, Natur- und Klimaschutz auf der Agenda.

 Inspiriert durch den österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser, bastelte die Klasse 8b aus Plastikmüll bunte Kunstwerke.

Inspiriert durch den österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser, bastelte die Klasse 8b aus Plastikmüll bunte Kunstwerke.

Foto: leis/Tina Leistenschneider

Leuchtend grell heben sich die bunten Farben auf den Bürgersteigen in Losheim ab, grün, blau und lila strahlen die Punkte, manche von ihnen bilden einen Kreis oder sind S-förmig angeordnet. Was aussieht wie ein abstraktes Kunstwerk, ist alles andere als das: Mit den bunten Farbkringeln machen die Schüler der Peter-Dewes-Gesamtschule (PDG) auf achtlos weggeworfene Kaugummis oder Zigarettenkippen aufmerksam, die auf dem Boden liegen. Sie wollen wachrütteln, sensibilisieren, wie viel und vor allem wie gedankenlos Müll auf offener Straße weggeworfen wird – auch auf dem Schulhof, am Losheimer Globus oder am Bahnhof tummeln sich die bunten Punkte.

Rund um die Themen Natur, Umwelt- und Artenschutz sowie Klimawandel ging es an den Umwelttagen in der letzten Woche vor den Ferien für die Schüler der Gesamtschule. Organisiert wurden diese von der Ortsgruppe Weiskirchen-Losheim am See des Naturschutzbundes (Nabu) und durch deren Vorsitzenden und designierten Bürgermeister von Losheim am See, Helmut Harth. Unterstützung fand er bei der Schule, der Naturschutzjugend (Naju) sowie bei Unternehmen. Rund 14 Fachleute des Nabu waren involviert, darüber hinaus einzelne Fachlehrer.

An zwei Tagen setzten sich die Schüler intensiv mit den Fragen auseinander, für die sie freitags demonstrieren gehen. So führten Wanderungen die Schüler in die Welt der Kräuter, in den Wald oder auf die Spuren eines Bibers und einer Biberburg. Andere bastelten Fingersolaranlagen und beschäftigten sich näher mit erneuerbaren Energien, während aus Milchkartons Vogelhäuser entstanden und die Schüler mittels Kurzeinweisung auf „Fridays for Future“ vorbereitet wurden. Auch besuchten die Jugendlichen ortsansässige Firmen und informierten sich, wie umweltfreundlich regionales Einkaufen ist. In einer Fotoausstellung hielten sie die Vermüllung in der Natur durch Plastik oder anderen Abfall fest. Mal liegt ein Sack verlassen zwischen Gebüschen, mal werden giftige Platten einfach weggeworfen.

Fast 700 Schüler sahen sich im Losheimer Kino den Film „Power to change – die Energierebellion“ über die Energiewende an. Viele weitere von ihnen betrachteten anhand von Satellitenbildern die Auswirkungen von Naturkatastrophen, der Rodung des Regenwaldes oder der Dezimierung der Eisflächen, kümmerten sich um den vergessenen Schulgarten oder lernten mehr über die Arbeit der Imker und der Honigbienen.

Für Harth soll so bereits die junge Generation für Umwelt- und Artenschutz sensibilisiert werden. „Wir wollen für ein größeres Bewusstsein sorgen und die Fridays-for-Future-Bewegung intensivieren“, sagte Harth, der die Freitags-Demonstrationen der Schüler begrüßt: „Wir wollen sie zum Demonstrieren ermutigen, nur so ist die Politik wachzurütteln.“ Ähnliche Worte fand auch Schulleiter Gerd Bermann. „Die Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Klimawandel müssen praxisnäher in den Lernplan integriert werden“, sagte Bermann, mit der Umsetzung der Umwelttage ist er zufrieden. „Sie sollen fester Bestandteil der Schule werden. Das ist der richtige Weg für ein stärkeres Bewusstsein.“ Auch die Proteste befürwortet er. „Wir müssen unsere eigenen Einstellungen überdenken“, sagte Bermann. „Ich denke, die Schüler haben viel gelernt.“

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