Was sagen die Projektplaner? VSE: BI-Berechnungen entsprechen nicht den Gegebenheiten

Saarbrücken · Die SZ hat den Energieversorger VSE, der den Windpark Scheiden errichten will, mit den Kritikpunkten der BI konfrontiert. Frank Schmeer, zuständiger Projektplaner, weist darauf hin, dass die von den BI-Vertretern vorgenommen Schallpegel-Berechnungen anhand der vorliegenden Daten des bestehenden Windparks Britten die tatsächlichen Gegebenheiten nicht wiedergeben.

 Frank Schmeer (Projektplaner bei der VSE)

Frank Schmeer (Projektplaner bei der VSE)

Foto: eb

„Jeder Windenergieanlagentyp hat eine eigens für diesen Typ prognostizierte und nach Errichtung der ersten Anlagen dieses Typs vermessene Schallleistungskurve“, erklärt er. Eine Übertragung von Lärmimmissionswerten bestehender Anlagen sei nicht ohne Weiteres möglich. „Des Weiteren kann jede heutige Windenergieanlage in den besonders relevanten Nachtstunden zwischen 22 Uhr und 6 Uhr in ihren Schallemissionen durch eine gestufte Leistungsreduktion gedrosselt werden“, ergänzt Schmeer. Dies habe gewisse, „in der Regel aber moderate Leistungseinbußen zur Folge“. Für den Anlagentyp, der beim Windpark Scheiden geplant sei (Nordex 163), bedeute dies: Eine Reduktion des maximalen Schallleistungspegels zur Nachtzeit um 2,0 dB(A) führe zu einer Reduktion der maximalen Leistung der Anlage von weniger als zehn Prozent, „was wiederum lediglich zu einer Reduktion der prognostizierten Jahresstromerträge von zirka 2,2 Prozent führt“, so Schmeer. Eine solche Drosselung sei in den Ertragsprognosen für den Windpark schon berücksichtigt. Somit sei nicht damit zu rechnen, dass aus Lärmschutzgründen eine Anlage nicht errichtet werden könne.