Laufen „So ein Sauwetter hatten wir noch nie“

Losheim · Die Zuckerbrezeln schmeckten wie immer lecker. Das Schmuddelwetter behagte den Teilnehmern am 29. Martinslauf des TV Losheim indes weniger. Kräftige Regengüsse und eisige Kälte setzten den rund 900 Läufern am Sonntag heftig zu.

 Trotz Schneeregens schnell auf Betriebs-Temperatur: Die Schüler starten zu ihrem zwei Kilometer langen Lauf. Angesichts des miesen Wetters ist das Starterfeld noch überraschend groß.

Trotz Schneeregens schnell auf Betriebs-Temperatur: Die Schüler starten zu ihrem zwei Kilometer langen Lauf. Angesichts des miesen Wetters ist das Starterfeld noch überraschend groß.

Foto: Kerosino/Achim Thiel

St. Martin hätte sein Gewand sicher gerne geteilt. Mit einem halben Mantel wäre den vor Kälte schlotternden Teilnehmern am 29. Martinslauf des TV Losheim allerdings wenig geholfen gewesen. Bei Dauerregen und frostigen Temperaturen mussten die rund 900 Läuferinnen und Läufer am Sonntagmorgen immer in Bewegung bleiben und sich nach der Zielankunft dick einpacken. Ein Schmuddelwetter par excellence.

Heiße Duschen und warme Getränke standen in der Dr.-Röder-Halle nach den Läufen deshalb hoch im Kurs. „Alle Läufer kamen total durchgefroren hier an und waren froh, ins Warme zu kommen. Solche Bedingungen hatten wir noch nie“, seufzte Organisations-Chefin Martina Schuler. An den Rekord aus dem Jahr 2014 mit 1164 Teilnehmern kam ihr Verein unter diesen Umständen natürlich nicht heran. Der frühe Blick aus dem Fenster hatte einfach zu viele Familien abgeschreckt. So traten von den 134 angemeldeten Bambinis gerade mal 80 an. Auch bei den Kindern und Jugendlichen waren die sonst riesigen Startfelder überschaubarer. „Der Zuwachs bei den Aktiven überraschte uns allerdings sehr. Vielleicht hat der neue Kurs Interesse geweckt“, grübelte Schuler.

Bisher wurden beim „Zehner“ zwei Runden gedreht. Nach der ersten Änderung seit 25 Jahren führte die Strecke jetzt erstmals um den kompletten Stausee herum. „Der neuen Wege sind verkehrstechnisch besser zu sichern und einfach malerisch – besonders bei gutem Wetter“, stöhnte Schuler. Denn bei peitschendem Gegenwind und frostklirrenden Regenschauern fand der landschaftlich reizvolle Rundkurs weniger Beachtung, als er verdient gehabt hätte.

„Daumen hoch“ für die Neuerung gab Lokalmatador Alexander Sutschet, der Sieger des Hauptlaufs. „Ich studiere in Karlsruhe, aber für den Martinslauf komme ich gerne heim. Ich bin hier schon als Bambini gelaufen, aber so ein Sauwetter hatten wir noch nie“, stellte das langjährige TV-Mitglied fest.

Nach 34:34 Minuten stoppte für den 22 Jahre alten Ex-Triathleten die Uhr. Katharina Rausch vom LA Team Saar kam in 39:11 Minuten ins Ziel und war im Hauptlauf schnellste Frau. Martha Nickels trat beim Jedermann-Lauf über fünf Kilometer an und belohnte sich anschließend mit einem heißen Pfannkuchen. Die Strapazen schien die 14-Jährige prima verdaut zu haben. „Es ging oft bergauf und dann kam am Ende von oben auch noch der Eisregen dazu – echt zermürbend“, meinte die Schülerin vom Peter-Wust-Gymnasium Merzig.

400 flotte Lauf-Meter warteten auf die kleine Jule beim Bambini-Lauf und im Ziel eine leckere Martinsbrezel. „Ich bin sofort losgelaufen und war richtig schnell. Es hat geregnet aber trotzdem Spaß gemacht. Beim nächsten Mal bin ich wieder dabei“, kündigte die Fünfjährige schon mal den Start in 2018 an.

 Das haben sie sich verdient: Nach dem Lauf gibt es für alle Teilnehmer Martinsbrezeln in der Halle.

Das haben sie sich verdient: Nach dem Lauf gibt es für alle Teilnehmer Martinsbrezeln in der Halle.

Foto: Kerosino/Achim Thiel

Anders als diesmal sollen bei der 30. Auflage dann wieder alle 1150 Martinsbrezeln einen Abnehmer finden. Dafür hat Ausrichter TV Losheim bereits vorgesorgt. „Ich denke, der neue Rundkurs wird in etwa so bleiben, aber der Lauf-Spaß noch größer sein. Für die Jubiläumsausgabe haben wir nämlich Sonne bestellt“, schmunzelte Martina Schuler.

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