Rettungskräfte arbeiteten Hand in Hand

Losheim · Feuer in einer Seniorenresidenz, in der alte und/oder behinderte Menschen leben: ein Alptraum für alle Beteiligten. Um adäquat auf eine solche Katastrophe reagieren zu können, führte die Feuerwehr Losheim am Rohbau der im Entstehen begriffenen Einrichtung am Stausee eine Großübung durch.

 In einer Übung waren über 100 Feuerwehrleute in der Residenz im Einsatz. Hier werden die Atemschutzträger eingewiesen. FOTO: W. KREWER

In einer Übung waren über 100 Feuerwehrleute in der Residenz im Einsatz. Hier werden die Atemschutzträger eingewiesen. FOTO: W. KREWER

Große Teile des Gebäudes wurden unter Rauch gesetzt, 15 Jungfeuerwehrleute und vier Dummies konnten vom Pflegepersonal nicht mehr rechtzeitig ins Freie gebracht werden und waren nun vom Feuer eingeschlossen.

Wenn später in der Residenz der Rauchmelder angeht, werden die Feuerwehren aus Losheim , Mitlosheim, Scheiden und Merzig alarmiert. Genau diesen Fall hatten die betreffenden Löschbezirke nun zum Gegenstand ihrer Übung gemacht. Als die Wehren aus der Umgebung anrückten, quoll Rauch aus Tür- und Fensteröffnungen, zwei Personen standen im dritten und vierten Stock auf dem Balkon und riefen um Hilfe. Auch in der ersten Etage hatte sich jemand auf die Veranda geflüchtet, weil der Weg durch Zimmer und Flur abgeschnitten war.

19 Vermisste meldete das Personal der Seniorenresidenz, einige davon bettlägrig oder an den Rollstuhl gefesselt. Die Losheimer fuhren ihre Drehleiter aus und retteten die Menschen, die auf den Balkonen Zuflucht gesucht hatten. Während ein Teil der Einsatzkräfte die Wasserversorgung aufbaute, drang eine Atemschutztruppe in das verrauchte Gebäude ein. Nach kurzer Zeit kamen auch die Merziger, und dann ging alles ganz schnell: Ein Verletzter wurde auf einer Trage auf dem Korb der Drehleiter befestigt, einer konnte selbst über eine Leiter vom ersten Stock hinabsteigen. Schließlich waren alle eingeschlossenen Personen in Sicherheit.

Für die Mitglieder der Jugendwehren, die sich "retten" ließen, war die Aktion ein Riesenspaß, wenn es auch nicht ganz ohne Angstgefühle abging. Bei starkem Wind von einer Veranda im vierten Stock in den leicht schwankenden Rettungskorb umzusteigen war schon eine ganz nette Mutprobe. "Et wor hoch, aber et wor gutt", lautete der coole Kommentar der elfjährigen Kiara Klein aus Mitlosheim.

Insgesamt war die Großübung unter der Einsatzleitung des Losheimer Löschbezirksführers Jürgen Wein sehr erfolgreich. Die vier Mannschaften arbeiteten Hand in Hand, was laut Aussage von Kreisbrandinspekteur Siegbert Bauer "nicht immer selbstverständlich ist." Die rund 90 Feuerwehrleute hatten die Situation schnell und sicher im Griff - sehr beruhigend für die Menschen, die nach Fertigstellung des Gebäudes hier leben und arbeiten wollen.

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