Rehlinger plädiert für neue Ideen im Wander-Tourismus

Losheim · Eine Mitwanderzentrale, ein Hängematten-Verleih oder Baumwendeltreppen: Es kamen einige Ideen zusammen beim „Walkshop“ in Losheim, zu dem Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger Tourismus-Experten geladen hatte – nur an der Umsetzung hapert es noch.

 Ministerin Anke Rehlinger (rechts sitzend) lud am Samstag Tourismus-Experten zu einem Ideenaustausch in Losheim ein. Foto: Dingler

Ministerin Anke Rehlinger (rechts sitzend) lud am Samstag Tourismus-Experten zu einem Ideenaustausch in Losheim ein. Foto: Dingler

Foto: Dingler

Den schönen Begriff hatte sich der Sprecher des Wirtschaftsministeriums, Wolfgang Kerkhoff, ausgedacht: "Walkshop", die Kombination aus "walk", englisch für Spaziergang, und Workshop. Letzten Samstag fand das in Losheim statt - die Teilnehmer sollten während des Wanderns miteinander ins Gespräch kommen. Die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD ) hatte Touristiker, Mandatsträger, Unternehmer und Fachautoren dazu eingeladen, Ideen auszutauschen zur Zukunft des Premiumwanderns. Vier Gruppen waren unterwegs und trafen sich zuletzt am Aussichtspunkt in Scheiden, wo eine Verpflegungsstation aufgebaut war. Den kostenlosen Imbiss nutzte auch die zufällig vorbei gekommene Holländerin Brigitte Tegenbosch gerne, die in der Pfalz wohnt. "Man kann hier nichts besser machen", lautete ihr Kommentar zu der Gegend.

Dass die Verpflegungsstation direkt so gut angenommen wurde, zeigte aber das viel diskutierte Potenzial, das möglicherweise noch im Saarland als Wanderregion steckt: Die Möglichkeiten bei der kulinarischen Versorgung von Wanderern. "Wir merken im Kreis Merzig-Wadern, dass ein Publikum kommt, das noch mehr will an Gastronomie und regionalen Produkten", sagte etwa der Losheimer Touristiker Achim Laub.

"Es geht darum: Was kann man dem Gast noch bieten, der wegen des Wanderns hierher gekommen ist?", meinte der Vorsitzende des deutschen Wanderinstitutes, Klaus Erber. Es gebe zum Beispiel noch Wege ganz ohne gastronomisches Angebot - auch Getränkeautomaten seien da eine Option.

Bei der anschließenden Präsentation im Seehotel Losheim wurden die vielen Ideen vorgestellt. Alternative Übernachtungsmöglichkeiten wie einfache Hütten mitten im Wald, die Installation von Lausch-Inseln oder Baumwendeltreppen, der Verleih von Hängematten oder Verpflegungsrucksäcken mit regionalen Produkten waren nur einige der vielen Gedankenspiele, die der Ministerin vorgestellt wurden. Anklang fand bei ihr die Einrichtung einer Mitwanderzentrale ("coole Idee"), mithilfe derer sich einsame Wanderer zu Gruppen zusammenschließen könnten.

In ihrem Schlusswort sagte Rehlinger, dass kein Mangel an guten Ideen im Tourismus herrsche; dafür aber an Menschen, die sie umsetzen wollten. "Wir müssen die Leute dafür begeistern, sich selbständig zu machen", sagte die Ministerin. Denn schließlich wollten sie und ihre Mitstreiter dafür sorgen, dass "es immer wieder einen neuen Grund gibt ins Saarland zu kommen."

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