Pfadfinder erkundeten die Masurischen SeenRussische Sommergäste in Britten

Britten. Unsere Sommergroßfahrt führte uns dieses Jahr zu den wunderschönen Masurischen Seen nach Nordost-Polen

Britten. Unsere Sommergroßfahrt führte uns dieses Jahr zu den wunderschönen Masurischen Seen nach Nordost-Polen. Vor allem, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie weit wir eigentlich von zu Hause entfernt sind, aber auch um - wie es für uns Pfadfinder üblich ist - unsere Fahrt so günstig wie möglich zu gestalten, nahmen wir gleich zu Anfang eine 35-stündige Zugfahrt auf uns, um die etwa 1200 Kilometer, die uns von unserem Reiseziel trennten, zurückzulegen. Wir reisten mit einer Gruppe von 30 Jungen und Mädchen vom Christlichen Pfadfinderbund Saar, die sich später in drei Gruppen aufteilen sollten, um in drei Wochen die Gegend rund um unseren Zielort Mikolaiki zu erkunden. Wie wir unsere Zeit dort verbringen wollten war uns im vorhinein noch nicht klar, da wir nach langer Fahrtenerfahrung gelernt haben, nicht zu viel zu planen. Stattdessen wollen wir lieber das Land und die Leute einfach auf uns wirken lassen und uns nach dem richten, was uns das Land bietet. So kam es auch, dass die drei Gruppen ihre Zeit in Polen ganz unterschiedlich verbrachten. Während die einen sich vor allem im Zelt und mit Rucksack bepackt den Masurischen Landschaftspark, entlang dem bekannten Fluss Krutynia, erkundeten, begaben sich die anderen erst einmal auf Erkundungstour nach historischen und kulturellen Zielen, um mehr über die Geschichte, die Zeit und die Situation in Polen rund um den Zweiten Weltkrieg zu erfahren. So zählte auch die Wolfsschanze zum Beispiel zu einem dieser Anlaufpunkte. Was uns sehr freute, war die Herzlichkeit, die uns von vielen Familien entgegengebracht wurde. Ganz egal, ob es für uns darum ging, mal für eine Nacht bei jemandem unterzukommen, wenn wir keinen Schlafplatz fanden oder wir nur Wasser brauchten, um unsere Trinkflaschen aufzufüllen, wir wurden nur selten abgelehnt. Die Wege oder oft auch nur schmalen Pfade, auf denen wir uns bewegten, führten uns durch Gegenden, wie sie die meisten von uns noch nicht erlebt haben, vorbei an fast tausend Jahre alten Bäumen durch die reinsten Urwälder und vor allem jeden Tag an einem anderen See entlang. Aber auch von den Menschen, ihrer Mentalität und den landestypischen Sitten bekamen wir viel mit, da unsere Route durch sehr viele kleine Orte führte, in denen vor allem jüngere Menschen den Kontakt zu uns suchten. Nachdem wir die ersten beiden Wochen in Gruppen getrennt unterwegs waren, trafen wir uns Anfang der dritten Woche alle wieder, um in diesen letzten Tagen gemeinsam in vielen Kanus die Krutynia entlang zu paddeln. Mittlerweile sind auch noch andere Gruppen unseres Pfadfinderbundes hinzu gestoßen, so dass wir zusammen fast sechzig waren. Auf dem Fluss verliefen sich die 23 Kanus, mit denen wir unterwegs waren, da das Wasser oft zu riesigen Seen angestaut war und wir uns nur mit einzelnen Gruppen abends immer wieder trafen, um gemeinsam zu kochen oder den Abend in einer Singrunde ausklingen zu lassen. Und so trafen wir uns am Ende dieser dritten und letzten Woche wieder alle an einem Punkt, um uns gegenseitig das Erlebte zu erzählen und gemeinsam mit ein paar Liedern beim Lagerfeuer uns von Polen zu verabschieden. Dann machten wir uns wieder auf eine eineinhalb Tage lange Zugfahrt nach Merzig und konnten uns auch auf zu Hause freuen. Nachdem die Sommerzeit nun zur Neige geht sind wir im Begriff neue Sippen in Britten und in Besseringen aufzubauen. Kontakt zu den Britter Pfarfindern über B. Scherer unter Telefon (06872) 4425.www.cps.deBritten. Fast zur gleichen Zeit, als die Britter Pfadfinder in den osteurpäischen Land unterwegs waren, weilten zwölf Jungen und Mädchen einer russischen Pfadfindergruppe aus Sibirien als Gäste in Trier und Britten, wo sie die letzte Woche ihres Aufenthaltes mit den befreundeten Brittener Pfadfindern verbrachten. Brücken zu bauen zwischen Menschen der verschiedensten Ländern, innerhalb und außerhalb Europas (zum Beispiel: Schweden, Polen Griechenland, Russland/Sibirien) und konkreten, persönlichen menschlichen Austausch zu pflegen, ist ein wichtiges Anliegen der Pfadfinder. Sie wollen einander kennen lernen und sich über ihre eigene Kultur und Lebensweise austauschen, um voneinander zu lernen und ein friedliches Miteinander zu schaffen. Wichtig ist dabei gerade für beide Seiten die Reise und der Aufenthalt in dem jeweils anderen Land um hautnah das Land und das Alltagsleben der anderen in seinen oft vielfältigen Unterschieden und auch mit den Problemen kennen zu lernen. Mit großem persönlichem Engagement - ideell, organisatorisch und finanziell - versuchen einzelne Menschen hier, aber auch in den fremden Ländern, wirklichen interkulturellen Austausch lebendig werden zu lassen. Leider müssen sie aber dabei allzu oft mit Schwierigkeiten kämpfen, weil die Behörden und die Bürokratie mit formalrechtlichen, oft eng ausgelegten Bestimmungen, als Behinderung im Weg stehen. "Wir wollen das Land und die Leute einfach auf uns wirken lassen." Aus dem Reisebericht

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