„Nass, matschig, gut!“

Losheim · Waghalsig über Holzgerüste hinweg, im Schlamm unter einem Netz hindurch und durch einen Container. Auf die Teilnehmer von „Mission muddder“ warteten viele Hindernisse. Mancher hatte so viel Spaß, dass er sie zweimal absolvierte.

 Rein in den Container, raus aus dem Container: Bei den Hindernissen war Geschick, Kraft und Ausdauer gefordert. Foto: LTF

Rein in den Container, raus aus dem Container: Bei den Hindernissen war Geschick, Kraft und Ausdauer gefordert. Foto: LTF

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 Saubere Sache: Kurz vorm Ziel wurden die Läufer im „Waschsalon“ noch eingeseift. Foto: Britz

Saubere Sache: Kurz vorm Ziel wurden die Läufer im „Waschsalon“ noch eingeseift. Foto: Britz

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 Glückliche „Dreckspatzen“: Andrea Schwed (links) und ihre Teamkollegin Tina Schmitt fanden im Ziel: „Das war noch viel besser als erwartet.“ Foto: aba

Glückliche „Dreckspatzen“: Andrea Schwed (links) und ihre Teamkollegin Tina Schmitt fanden im Ziel: „Das war noch viel besser als erwartet.“ Foto: aba

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Eine halbe Stunde vor dem Start gibt's noch mal eine kalte Dusche von oben. Es ist nicht das einzige Mal, dass die Teilnehmer und Zuschauer von "Mission muddder" an diesem Samstag so richtig nass werden. Die Stimmung bei den rund 1000 Läufern ist trotzdem gut, auch wenn der Regen Spuren hinterlässt. Einige Hindernisse sind so in Mitleidenschaft gezogen, dass sie noch mal schnell gerichtet werden müssen.

Die Läufer nutzen die zehnminütige Verzögerung und lassen sich von der mittlerweile wieder scheinenden Sonne trocknen. Und dann geht's los. Nach dem Startschuss laufen die Abenteurer auf ihr erstes Hindernis zu: den Losheimer See. Für die eben erst getrockneten Läufer geht es also direkt wieder ins Wasser. Aber wer denkt, dass das etwas an der guten Laune ändern kann, täuscht sich. Nass, lachend und jubelnd klettern sie kurz später wieder aus dem See. Auf die ironische Frage: "Bist du auch so nass?" bekommt ein Mann von seiner Teamkollegin die Antwort: "Pitschnass!" Und daran wird sich auch kaum was ändern.

Die immer wiederkehrenden Regenschauer halten aber auch die zahlreichen Zuschauer nicht davon ab, sich die Läufer beim "Waterslide" anzuschauen, wo es mit Schwung eine Rutsche runtergeht. Oder die Teilnehmer, die sich am "Waschsalon" durch den Schaum kämpfen, anzufeuern.

Nach nur 45 Minuten kommt der erste Läufer nach einer unfreiwilligen Abkürzung ins Ziel. Wegen des Regens waren Streckenmarkierungen auf dem Boden teilweise nicht zu erkennen. Der Mann nimmt es sportlich, läuft gleich noch einmal los und holt den Rest nach.

Kurz darauf kommen dann wirklich die ersten Läufer im Ziel an: "Wie, schon vorbei?", ruft einer. Er ist außer Puste und komplett mit Schlamm bedeckt, aber er lächelt, als er seine Medaille bekommt. Auf die Frage, wie der Lauf war, antwortet der 60-jährige Klaus Brück aus Völklingen: "Nass, matschig, gut!"

Während weitere Läufer ins Ziel kommen und direkt in den See springen, um den Dreck abzuwaschen, fallen sich die beiden Frauen des Teams "Dreckspatzen" vor Freude in die Arme. Die 39-jährige Tina Schmitt aus Saarwellingen und ihre Teamkollegin Andrea Schwed (33) aus Illingen sind sich einig: "Das war saugeil und noch viel besser als erwartet."

Nach etwas mehr als vier Stunden kämpfen sich die letzten Läufer ins Ziel, darunter die Gruppe "Team Planet Express", die auch gleich den Titel für das beste Kostüm bekommt. Die drei Männer aus Heusweiler sind als Figuren aus der Comicserie "Futurama" verkleidet und haben die wohl beste Erklärung für ihren späten Zieleinlauf: "Wir hatten Spaß an den Hindernissen, einige haben wir dann auch wiederholt."

Bei der Frage, was das Beste am Lauf ist, sind sich fast alle einig: der Schlamm. Auch Nathalie Klein vom Veranstalter, der Agentur Tat & Drang, weiß: "Die Läufer kommen wegen der Hindernisse. Aber so eine Veranstaltung trägt sich von der Stimmung, und da ist das Wetter ausschlaggebend." Um im nächsten Jahr für mehr Besucher und noch mehr Stimmung zu sorgen, soll der Lauf in den Sommer verlegt werden.

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