Versammlung der BEG Hochwald Nach zehn Jahren zählt die Genossenschaft fast 900 Mitglieder

Losheim am See · So gut war die Mitgliederversammlung der BürgerEnergieGenossenschaft Hochwald (BEG) im Saalbau von Losheim noch nie besucht. Ist aber eigentlich auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass die BEG Hochwald mit ganzen 20 Genossen im Januar 2012 an den Start gegangen war und heute schon fast 900 Mitglieder ihre Anteile gezeichnet haben.

 So viele Mitglieder konnte Henry Selzer (l.) noch nie zu einer BEG-Mitgliederversammlung begrüßen.

So viele Mitglieder konnte Henry Selzer (l.) noch nie zu einer BEG-Mitgliederversammlung begrüßen.

Foto: Ackermann Dieter

Bevor sie ihr zehnjähriges Jubiläum mit einem Festakt gebührend feierten, nahmen im Saalbau 135 Stimmberechtigte in der satzungsgemäßen Mitgliederversammlung die Gelegenheit wahr, sich über die offenbar glänzenden Geschäfte ihrer BEG zu informieren und über wichtige Entscheidungen abzustimmen. Der Vorstandsvorsitzende Henry Selzer und der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats Rolf Faßbender (in Vertretung des erkrankten Jürgen Millen) wechselten sich in der Sitzungsleitung ab. So wies Selzer darauf hin, dass im Geschäftsjahr 20/21 der Ertrag der Windparks eher schlecht ausgefallen sei. „Macht aber nix“, fügte der Vorstand hinzu, „durch die gestiegenen Stromerlöse haben wir dies mehr als wettgemacht.“ Dies habe auch wieder vielversprechende Investitionen möglich gemacht. So lägen inzwischen Baugenehmigungen für die Errichtung der Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Rimlingen und Morscholz vor, wobei Selzer nebenbei darauf hinwies, welche ökologischen Anstrengungen insbesondere in Morscholz gemacht worden seien. „Dort teilten uns die örtlichen Jäger mit, dass ein Bereich der geplanten PV-Freifläche einen Rotwild-Wechsel durchschneiden würde. Als wir dort dann bei einer gemeinsamen Begehung tatsächlich Rotwildkot entdeckten, haben wir auf den offenbar zu Recht kritisierten Bereich verzichtet.“

Auch mit den Vorarbeiten für einen Windpark bei Scheiden sei man in Kooperation mit der VSE so gut vorangekommen, dass Faßbender und Selzer davon ausgehen, mit der Anlage in zwei oder drei Jahren ans Netz gehen zu können.

Selbst im laufenden Jahr sei die Ertragslage für die BEG so gut, dass man fest mit „schwarzen Zahlen“ rechnen könne. Vorbehaltlich der Bestätigung der endgültigen Verbandsprüfungen für die Jahre 2019, 2020 und 2021nahmen die Stimmberechtigten dies mit großer Mehrheit zur Kenntnis. Bei der Präsentation der aktuellen Geschäftszahlen waren die Mitglieder natürlich damit zufrieden, dass die Summe der Aktiva von 6 583 043 Euro im Jahr 2020 auf 6 705 099 im Folgejahr gesteigert werden konnte. Bei den Passiva sah dies mit 6 583 043 (2020) und 6 705 099 (2021) ähnlich aus. Auch der Reingewinn der BEG sei in diesem Zeitraum von 275 102 auf 318 138 Euro gestiegen, weshalb Vorstand und Aufsichtsrat den Stimmberechtigten die Ausschüttung einer Gesamtdividende von 4,5 Prozent vorschlugen. 

Und weil diese positiven Ergebnisse alle Beteiligten offenbar glücklich machten, wunderte sich niemand darüber, dass dieser Dividendenvorschlag ebenso einstimmig angenommen wurde, wie die Frage nach der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Für die Bewirtung der Gäste mit Kuchen und belegten Broten sorgte übrigens während beider Veranstaltungen der TV Losheim, bei dem sich Selzer ausdrücklich dafür bedankte.

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